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In der vergangenen Rückrunde siegte Leverkusen im Heimspiel 2:1 gegen die Bayern. Exequiel Palacios verwandelte damals zwei Elfmeter für Bayer.

© AFP/Ina Fassbender

Bundesliga-Topspiel Bayern gegen Bayer: Standortbestimmung am falschen Tag

In der Tabelle liegen beide Teams nach drei Spielen mit neun Punkten ganz vorn. Nach kommt es zum direkten Duell – das richtungsweisend sein kann.

So richtig entspannt sind Länderspielpausen für Vereinstrainer in der Regel nicht. Jedenfalls für jene, bei denen der Großteil des Kaders mit ihren jeweiligen Nationalmannschaften in der ganzen Weltgeschichte unterwegs ist. Der eine oder andere Spieler kehrt da schon mal mit einer Blessur zurück zum Verein. Und dann müssen die beiden derzeit besten Teams auch noch bereits am Freitag ran – und das gegeneinander.

Aber in diesem Punkt ist das Duell zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen so gut wie ausgeglichen. Die Münchner hatten in der vergangenen Woche 16 Spieler im Einsatz, bei den Rheinländern waren es 15. Ein Abendspiel, sagt Bayern-Trainer Thomas Tuchel, „ist der würdige Rahmen, auch wenn es der falsche Tag ist“.

Etwas entspannter sieht sein Kollege Xabi Alonso die Ansetzung. „Ich kann den Kalender nicht ändern.“ Anders als beim Rekordmeister kamen bei ihm aber auch alle Spieler mehr oder weniger heil zurück von ihren Länderspiel-Ausflügen. Bei den Bayern sind Dayot Upamecano leicht und Joshua Kimmich etwas schwerer angeschlagen. Dafür steht Jamal Musiala nach einer Muskelverletzung und Rückenbeschwerden wohl wieder zur Verfügung.

Ich kann den Kalender nicht ändern.

Leverkusens Trainer Xabi Alonso zur Ansetzung des Topduells am Freitagabend, direkt nach der Länderspielpause.

Dass sich die deutschen Nationalspieler nach dem Erfolg gegen Frankreich zum ersten Mal seit fast einem Jahr nach Länderspielen ihrem Job in der Bundesliga wieder mit einem guten Gefühl widmen können, ist für beide Teams ein Vorteil – aber vielleicht noch ein bisschen mehr für die Münchner, die zwar nach der Frühjahrskrise am Ende der vergangenen Saison fast schon wieder genesen scheinen, aber trotz der drei Siege in den ersten drei Spielen noch ein wenig die Leichtigkeit vermissen ließen.

Leverkusen dagegen wird derzeit als aufregendste Mannschaft der Liga in den höchsten Tönen gelobt, ebenso Trainer Alonso. Zum letzten Mal trat Bayer als Tabellenführer vor knapp drei Jahren gegen Bayern an. Auch damals galten die Leverkusener als Mannschaft der Stunde. Aber im Heimduell mit den Münchnern endete damals der Höhenflug nach einem späten Siegtor des FC Bayern. Drei Monate später wurde der vor Weihnachten noch so hochgelobte Trainer Peter Bosz entlassen – und Leverkusen erreichte schließlich nur mit Mühe und Not die Qualifikation für die Europa League.

Richtungsweisend für die Meisterschaft ist die Partie am vierten Spieltag zwar noch nicht, aber sie birgt neben der Chance für die Bayern, den derzeit hartnäckigsten Kontrahenten in die Schranken zu weisen und die Tabellenführung zu übernehmen, ein paar interessante Duelle: das der Torjäger Harry Kane gegen Victor Boniface. Oder das der Trainer. Der erfahrene Tuchel gegen den talentierten Alonso. Der Bayern-Coach sieht Leverkusen jedenfalls längerfristig als ernsthaften Gegner im Titelkampf. „Eine gute Mannschaft, ein guter Trainer, sehr homogen“, sagt der Bayern-Trainer. „Das wird eine große Herausforderung.“

Nicht nur an diesem Freitag in der Münchner Arena. Sondern vielleicht die gesamte Saison.

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