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Frankreichs Kylian Mbappé (l.) und Argentiniens Lionel Messi

© AFP/Anne-Christine Poujoulat

Zweikampf zweier Ausnahmekönner: Mbappé und Messi liefern sich im Finale ein episches Duell

Die Superstars aus Argentinien und Frankreich stellten im WM-Finale jeweils Bestmarken auf. Doch am Ende kam es so, wie es zwangsläufig kommen musste.

Kylian Mbappé lächelte selig, als vor dem Anpfiff die Marseillaise durch das Stadion hallte. Es schien, als hätte der Stürmer der französischen Nationalmannschaft nicht nur eine Ahnung von dem, was nun kommen würde. Es schien, als wüsste er auch schon, dass alles gut für ihn und sein Team ausgehen würde.

Am Ende dann, als alles vorbei war, blieb Kylian Mbappé eigentlich nichts anderes, als sarkastisch zu lachen.

Was für ein Finale! Und was für ein Auftritt von Kylian Mbappé, der am Sonntag im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft Geschichte geschrieben hat. Drei Tore erzielte er für die Équipe tricolore. Das war seit dem Engländer Geoff Hurst 1966 keinem Spieler mehr in einem WM-Endspiel gelungen. Zudem wurde der bald 24 Jahre alte Stürmer mit acht Treffern auch der beste Torschütze des Turniers.  Die Krönung aber blieb Mbappé und seiner Mannschaft versagt.

An diesem Abend in Katar war die Hauptrolle für einen anderen vorgesehen, für einen der ohnehin Größten überhaupt in der Historie des internationalen Fußballs. Und so, wie die Dinge in den vergangenen Tagen und Wochen gelaufen waren, so wie sich auch das Finale entwickelt hatte, schien es fast zwangsläufig so kommen zu müssen, dass der 35 Jahre alte Lionel Messi in seinem 26. und mutmaßlich letzten WM-Spiel einfach diesen Pokal gewinnen würde.

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Tore erzielte Kylian Mbappé im WM-Finale.

Das Endspiel zwischen Frankreich und Argentinien war schon im Voraus auf das Duell zwischen Kylian Mbappé und Lionel Messi reduziert worden. Und genauso kam es dann auch. Dieses wahnwitzige Finale mit den irren Wendungen war auch ein Zweikampf der beiden Offensivspieler, die im normalen Leben beim selben Klub, bei Paris St.-Germain, unter Vertrag stehen. Ein epischer Zweikampf.

Das Duell ging sogar über die 120 Minuten hinaus. Im Elfmeterschießen trat Mbappé als erster Schütze für sein Team an, direkt danach folgte Messi. Der Franzose verwandelte seinen dritten Elfmeter an diesem Abend sicher und brachte Frankreich mit 1:0 in Führung.

Messi lenkte sein Team Richtung Titel

Auch Messi hatte in der regulären Spielzeit einmal vom Punkt getroffen, ebenfalls zum 1:0. Im Elfmeterschießen hatte er ein wenig Glück. Torhüter Hugo Lloris war schon unterwegs in die rechte Ecke, er wendete noch einmal und hätte den Ball, den Messi locker in die Mitte schob, beinahe noch erwischt.

Der Argentinier war lange die prägende Figur des Finals. Er spielte nicht nur kluge Pässe und lenkte sein Team scheinbar unaufhaltsam Richtung WM-Titel, er stürzte sich auch mit vollem Eifer in jeden Zweikampf.

Aber dann kam der lange gezähmte Kylian Mbappé doch noch in Fahrt, und mit ihm die bis dahin so träge französische Mannschaft. Per Foulelfmeter erzielte er den Anschlusstreffer, exakt 95 Sekunden später vollendete er nach dem schönsten Spielzug seines Teams zum 2:2-Ausgleich.

Die Franzosen schienen nun im Vorteil zu sein, doch sie nutzten ihn nicht. Sie ließen Argentinien zurück ins Spiel kommen, auch dank Messi, der nun wieder die Regie übernahm; der zudem keinen Zweifel aufkommen ließ, worum es an diesem Abend ging. Um den Titel bei dieser WM, den letzten, der ihm in seiner beeindruckenden Sammlung noch fehlt.

In der zweiten Hälfte der Verlängerung war Messi höchstselbst zur Stelle. Nachdem Lloris einen Schuss von Lautaro Martinez glänzend pariert hatte, staubte er zum 3:2 ab. Das sollte es doch sein, aber wieder war Mbappé zur Stelle, wieder vom Punkt. Drei Minuten vor dem Ende traf er erneut zum Ausgleich.

Was für ein Duell. Selbst nach dem Elfmeterschießen war es nicht zu Ende. Mbappé wurde mit dem Silbernen Ball für den zweitbesten Spieler des Turniers geehrt. Danach betrat Messi das Podium und nahm den Goldenen Ball in Empfang. Der Weltpokal stand schon bereit. Lionel Messi streichelte einmal über die Weltkugel, dann gab er ihr einen Kuss.

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