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Der dreifache Torschütze Haris Tabakovic (re., mit dem Spielball unter dem Arm) und seine Teamkollegen bedanken sich bei den Fans für die Unterstützung.

© IMAGO/Nordphoto

Mehr Struktur, mehr Stabilität: Hertha BSC sendet die richtigen Signale

Das Spiel gegen Braunschweig war für Hertha eine Art zweiter Saisonstart. Dieser ist gelungen. Allerdings fällt Palko Dardai nun erst einmal aus.

Fünfmal hatte der Herthaner Haris Tabakovic gegen Eintracht Braunschweig getroffen. Drei Treffer fanden Anerkennung, zwei wegen Abseitspositionen nicht. Natürlich war der Stürmer der Mann des Tages beim 3:0 in der Zweiten Fußball-Bundesliga. Von überall gab es reichlich Lob.

Teamkollege und Offensivspieler Fabian Reese sagte beispielsweise: „Er macht jeden von uns besser, ist ein super Spieler und ein super Mensch.“ Tabakovic führt jetzt mit sieben Treffern die Torschützenliste an, der „Kicker“ bedachte ihn mit der Note 1,0.

Tabakovic selbst, der sich nach Abpfiff den Spielball gesichert hatte, war es wichtig, auf ein kleines Detail hinzuweisen. Seine Ablage auf Bilal Hussein in der Entstehung des dritten Tores sei richtig schlecht gewesen. „Wie er den mitnimmt, Wahnsinn. Und die Übersicht danach, super gemacht“, sagte Tabakovic, der den Ball von Hussein als perfekte Vorlage zurückbekommen hatte.

So hatten sie alle ihren großen oder kleinen Anteil am überzeugenden Sieg gegen Braunschweig. Für Herthas Neuzugang Hussein war es der erste Pflichtspieleinsatz. Er war erst wenige Sekunden vorher eingewechselt worden. Für Torwart Robert Kwasigroch war es das erste Zweitligaspiel. „Ein Traum ist in Erfüllung gegangen“, sagte der 19-Jährige.

Man merkt jetzt von Woche zu Woche, dass wir einen besseren Fußball spielen und ein bisschen mehr Struktur drin ist.

Fabian Reese, Offensivspieler von Hertha BSC

Dann war da noch Andreas Bouchalakis, der erstmals in Herthas Startelf stand. Bouchalakis übernahm im defensiven Mittelfeld die Führung. „Champions League, Europa League, Meister, griechischer Nationalspieler“, referierte Tabakovic im Schnelldurchlauf die Vita des von Olympiakos Piräus geholten Kollegen: „Das sieht man auch. Er war heute überragend.“

Für Hertha war es eine Art zweiter Saisonstart nach dem Ende der Transferphase, dem 4:6 beim 1. FC Magdeburg und der Länderspielpause. „Wir haben uns nach den sechs Gegentoren in Magdeburg zusammengesetzt und gesagt, dass es so nicht geht“, erzählte Kapitän Toni Leistner.

Vor allem in der ersten Halbzeit überzeugte Hertha fußballerisch

Wie es gehen kann und soll, zeigten sie gegen Braunschweig. Genau so dürften sich Team und Verantwortliche den Neustart am sechsten Spieltag vorgestellt haben – oder fast genau so. Trainer Pal Dardai verwies auf den Chancenwucher in der Anfangsphase. Fußballerisch passte viel, allerdings gab es noch keinen Ertrag. „Drei oder vier Dinger hätten wir da reinjagen müssen“, sagte Dardai. Stattdessen hätte beinahe Braunschweigs Johan Gomez getroffen.

Eine ähnlich ansprechende Leistung wie am Sonntag hatte Hertha auch beim 5:0 gegen Greuther Fürth abgeliefert. Seinerzeit dachten viele, der Bundesliga-Absteiger sei angekommen und mache sich daran, in der Tabelle anzugreifen. Dann ging es in Magdeburg schief.

Daher ist auch der Sieg gegen Braunschweig – wie Fürth und Hertha derzeit im Tableau hinten angesiedelt – nicht überzubewerten. Allerdings wirkt das Team inzwischen stabiler, die Abläufe eingespielter.

„Man merkt jetzt von Woche zu Woche, dass wir einen besseren Fußball spielen und ein bisschen mehr Struktur drin ist“, sagt Reese. Wozu die Routiniers wie Leistner, Tabakovic und nun auch Bouchalakis ihren Teil beitragen und wovon die vielen jungen Spieler profitieren können.

Obwohl erst 24 Jahre alt, gehört Palko Dardai schon zu den erfahrenen Spielern, dem eine wichtige Rolle zukommt. Allerdings musste er gegen Braunschweig ausgewechselt werden und fällt wegen einer Bänderverletzung „bis auf Weiteres“ aus, wie der Klub am Montag mitteilte.

Hertha hat erste Signale gesendet, dass es nach dem misslungenen Start nun in die richtige Richtung gehen könnte. Von Wert ist der Sieg aber erst, wenn die Berliner nächsten Sonntag beim Tabellendritten Holstein Kiel nachlegen. „Diese Leistung müssen wir bestätigen“, fordert Tabakovic.

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