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Viele ungenutzte Chancen: Kevin Behrens ist nach einem vergebenen Kopfball gegen den FC Augsburg enttäuscht.

© imago/Contrast / IMAGO/O.Behrendt

Nach 2:2 gegen Augsburg: Union ärgert sich über viele vergebene Chancen

Eigentlich könnte der 1. FC Union Berlin nach dem 0:5 gegen Leverkusen mit dem Remis gegen Augsburg zufrieden sein. Aber nach zwei Monaten Tabellenführung sind die Erwartungen höher.

Kevin Behrens lag bäuchlings am Boden und hing ein paar Sekunden lang mit seinem Gesicht im Rasen. Dass er das 3:2 nicht geschossen hatte, konnte er kaum fassen. Freistehend im Strafraum hatte er den Ball zugespielt bekommen, doch seinen Kopfball setzte er aus kurzer Distanz nur an den Pfosten. Es blieb beim 2:2. Behrens war sein zweiter Treffer verwehrt und dem 1. FC Union der Sieg gegen Augsburg.

Nach dem Spiel ärgerte sich der Union-Stürmer sowohl über die verpasste Chance als auch über die verlorenen Punkte im letzten Heimspiel des Jahres. „Augsburg ist keine angenehme Mannschaft und wir haben uns sehr gut gewehrt. Aber wir hätten heute gerne gewonnen, was definitiv auch möglich gewesen wäre.“

So war generell der Tenor nach dem Remis gegen die Schwaben. Mit der Leistung hatte Union die gewünschte Reaktion auf das 0:5 in Leverkusen gezeigt, mit dem Ergebnis waren die Berliner trotzdem nicht zufrieden. „Am Schluss fehlen uns zwei Punkte nach diesen 90 Minuten. Die Reaktion hat mir wirklich gefallen, aber wir haben uns nicht belohnt. Manchmal musst Du auch mit einem Punkt zufrieden sein“, sagte Trainer Urs Fischer.

Frischer Wind nach der Niederlage gegen Leverkusen

Ganz zufrieden wirkte er aber nicht. Denn die Ansprüche bei Union sind durchaus gestiegen. Als Tabellenzweiter nach 14 Spieltagen übertrifft man zwar nach wie vor die Erwartungen, doch fast zwei Monate an der Tabellenspitze haben auch ihren Eindruck hinterlassen.

Der Maßstab ist nun die Topform, die Union am Anfang der Saison gezeigt hat. Das zeigte sich auch im Ärger über die schlechte Chancenverwertung gegen Augsburg am Mittwoch. „Wir wollen kaltschnäuziger werden“, sagte Niko Gießelmann. Am Anfang der Saison hatten wir eine sehr gute Chancenverwertung, heute leider nicht.“

Die Mannschaft wird ehrgeiziger, selbstbewusster, und das befeuert auch die interne Konkurrenz. Gießelmann und Behrens waren zwei von vier Spielern, die am Mittwoch von Fischers Rotation profitiert haben.

„Man hofft es immer, man versucht sich natürlich über die ganzen Einwechslungen und im Training anzubieten. Nach dem 0:5 von Leverkusen wollte der Trainer etwas frischen Wind reinbringen. Wir haben ein ganz ordentliches Spiel gemacht“, sagte Behrens, der erst zum zweiten Mal in dieser Bundesliga-Saison in der Startelf stand, und mit seiner Leistung auch für mehr Einsätze werben konnte.

Denn während Sheraldo Becker immer noch unverzichtbar ist, muss Jordan Siebatcheu so langsam um seinen Platz zittern. Nach vier Toren in seinen ersten acht Spielen durchlebt er nun eine trockene Phase. Sein letzter Treffer liegt mittlerweile fast zwei Monate zurück.

Wir wollen kaltschnäuziger werden.

Niko Gießelmann, Verteidiger des 1. FC Union Berlin

Vor dem Augsburg-Spiel nahm Fischer den US-Nationalspieler in Schutz, freute sich nachher dennoch, dass er in diesem Fall auch die Option Behrens ziehen konnte. „Du brauchst eine gewisse Körperlichkeit auf dem Platz, wenn Du gegen Augsburg spielst. Kevin hat das heute sehr gut gemacht. Es freut mich für ihn, dass er ein Tor gemacht hat.“

Ob im letzten Spiel vor der Pause Behrens oder Siebatcheu startet, ist noch unklar. Klar ist aber schon, dass Union mit hohen Ambitionen ins Verfolgerduell mit dem SC Freiburg geht. Denn obwohl man mit 27 Punkten nach 15 Spielen auf einem sehr guten Weg zum viel beschworenen 40-Punkte-Ziel ist, will man sich damit nicht zufriedengeben.

„Wir sind jetzt im Soll aber wir wollen noch mehr“, sagte Gießelmann. „Wir wollen 30 Punkte bis zum Winter, dann können wir gut in den Urlaub gehen. Das muss das Ziel sein.“

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