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Hasret Kayikci (links) ist schon oft mit dem SC Freiburg auf Wolfsburg getroffen im Pokal. Zuletzt im Finale vor vier Jahren.

© imago images/Sports Press Photo

Rekordjagd und der Traum, zu überraschen: Der SC Freiburg fordert im Pokalfinale den VfL Wolfsburg

Das Finale des DFB-Pokal wird vor einer Rekordkulisse stattfinden. Während es für das junge Freiburger Team erst die zweite Finalteilnahme ist, strebt Wolfsburg nach dem neunten Titel in Serie.

Es ist eine beeindruckende Bilanz, die der VfL Wolfsburg im DFB-Pokal vorweisen kann. Die letzte Niederlage liegt 44 Spiele und damit fast zehn Jahre zurück, acht Mal in Folge konnte man den Wettbewerb gewinnen. Eigentlich ist es egal, auf wen der VfL am Donnerstag im Finale (16.45 Uhr/ARD und Sky) trifft, haushohe Favoritinnen sind die Wolfsburgerinnen ohnehin.

Nun heißt der Gegner in Kölner Stadion SC Freiburg und der ist auf Revanche aus gegen das Team von Tommy Stroot, das vor fast genau zehn Jahren zum ersten Mal den Pokal gewinnen konnte. Für die Freiburgerinnen, die von einer der zwei Trainerinnen in der Ersten Bundesliga, Theresa Merk, trainiert werden, ist es erst die zweite Finalteilnahme der Vereinsgeschichte.

Der Weg endete bei den letzten zehn Pokalteilnahmen sechs Mal im Halbfinale, im letzten Jahr schied man – wie so oft – gegen Wolfsburg im Achtelfinale aus. Schmerzlicher dürften die Erinnerungen aber an das verlorene Finale vor vier Jahren sein. Dort gewannen die Wolfsburgerinnen durch einen Treffer von Ewa Pajor mit 1:0. „Wir haben auf jeden Fall noch eine sehr sehr große Rechnung offen,“ sagte Hasret Kayikci, die schon seit 2011 in Freiburg spielt, jüngst im Podcast „Die 45 – Eine Halbzeit Fußball der Frauen“.

Für Kayikci war in dieser Saison besonders der Sieg über Erstligaaufsteiger RB Leipzig im Halbfinale ein ganz besonderer, als sie in der sechsten Minute der Nachspielzeit den goldenen Siegtreffer erzielte. Später sagte Freiburgs Kapitänin, dass der Druck vor einem Spiel selten so hoch gewesen sei. „Für uns war wirklich verlieren verboten.“ Das hing auch mit der Vorgeschichte des Vereins zusammen, denn das Freiburger Männerteam verlor im letzten Jahr das Pokalfinale gegen Leipzig.

Wolfsburg verlor zuletzt deutlich in der Liga

Das Frauenteam um Kayikci war im letzten Sommer auch nach Berlin gereist und nach dem verpassten Sieg lautete das Ziel der Freiburgerinnen ganz klar, selbst den ersten großen Titel für den Verein aus dem Breisgau zu gewinnen. Denn der Pokalgewinn sei nicht nur der Traum der Männer gewesen, sondern auch der des Frauenteams. Dass das eine riesige Herausforderung werden dürfte gegen Wolfsburg, ist nicht erst seit dessen überraschend deutlichen 5:0-Erfolg über den FC Bayern München im Pokalhalbfinale klar.

Wolfsburg kann wie kaum ein anderes Team seine beste Leistung in den entscheidenden Momenten abrufen und hat damit eine unfassbare Qualität in K.o.-Spielen. Hinzu kommt, dass der DFB-Pokal eben der ausgemachte Lieblingswettbewerb der Wolfsburgerinnen ist.

Dennoch darf Freiburg um Stürmerin Kayikci auf eine Überraschung hoffen. Am Sonntag bewies Eintracht Frankfurt mit einem 4:0-Sieg in der Liga, dass Wolfsburg an einem guten Tag schlagbar ist. Außerdem hat Wolfsburg noch ein Champions-League-Finale zu spielen in zwei Wochen und die Chancen auf die Meisterschaft ist nach dem letzten Wochenende deutlich gesunken. Der Fokus könnte beim VfL also etwas entrückt sein.

Für das junge Freiburger Team, das in der Liga in dieser Saison schon oft überzeugen konnte, gilt es daher, so lange wie möglich hinten die Null zu halten und sich angesichts der großen Kulisse in Köln, nicht von der eigenen Nervosität verunsichern zu lassen. Für das Finale sind bereits 40.000 Tickets verkauft, wie der DFB am Dienstag mitteilte. Dass es einen Zuschauerrekord geben wird, steht schon länger fest.

Zumindest Kayikci weiß, wie es geht. Die 32-Jährige konnte mit dem FCR 2001 Duisburg im Jahr 2009 und 2010 den Pokal gewinnen – ein Sieg mit Freiburg dürfte ihr allerdings noch mehr bedeuten.

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