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Jonas Müller (2. v. l.) hält einen Kölner Spieler in Schach.

© imago/Revierfoto

Tabellenführer in der DEL: Die Eisbären haben Lust am Verteidigen

Die Berliner stehen vor wegweisenden Duellen mit Straubing und München. Die zuletzt herausragende Defensive wird dann auf eine harte Probe gestellt.

Nach sieben gespielten Partien auf fremdem Eis nach neun Spieltagen muss sich das kommende Wochenende für die Eisbären sehr ungewohnt anfühlen. Sowohl am Freitag gegen die Straubing Tigers (19.30 Uhr, Magentasport) als auch am Sonntag gegen München (15.15 Uhr, Magentasport) spielt das Team von Serge Aubin vor den eigenen Fans. „Auswärts haben die Jungs einen super Job gemacht“, sagt der Kanadier, „wir hoffen, dass sie daran jetzt anknüpfen können.“

Die Duelle gegen den Zweiten und den Fünften nach dem 9. Spieltag kommen zum genau richtigen Zeitpunkt für den aktuellen Tabellenführer. Die letzten vier Spiele haben die Eisbären mit einem Torverhältnis von 23:4 gewonnen. Woran sich ablesen lässt, dass ziemlich viel zusammenpasst im Kader. „Alle verteidigen richtig gut, unser Torwart hält richtig gut, im Sturm sind wir nicht auf eine starke Reihe angewiesen, sondern sind einfach breit aufgestellt“, analysiert Kapitän Kai Wissmann das aktuelle Hoch.

Während die Berliner Offensive in Aubins Ära bis auf die letzte Saison stets großes Spektakel zu bieten hatte, ist auffällig, mit welcher Konsequenz die ganze Mannschaft aktuell Tore verhindert. Erst 16 Gegentreffer stehen zu Buche, darunter alleine acht in den einzigen beiden Niederlagen gegen Mannheim (2:4) und Schwenningen (1:4).

„In der Vorbereitung haben wir schon sehr darauf geachtet, dass wir defensiv gut stehen und in der defensiven Zone keine Grauzonen haben, das zahlt sich jetzt aus“, erklärt Jonas Müller, der mit einem Wert von plus neun gemeinsam mit Teamkollege Morgan Ellis die Plus-Minus-Statistik der DEL anführt. Diese gibt für einen Feldspieler die Differenz von Toren und Gegentoren an, die gefallen sind, während er auf dem Eis war.

Kai Wissmann ist der Chef in der Defensive

Ellis, der in der verkorksten letzten Saison zu den konstantesten Spielern im Team gehörte, hat nicht den Eindruck, „dass sich die Einstellung und der Fokus verändert haben“. Wenn alle fünf Feldspieler eine enge Verbindung zueinander haben, mache das vieles einfacher.

Und obwohl der personelle Umbruch in der Defensive im Vergleich zur Offensive nicht so groß ausfiel, haben die Neuen im Team großen Einfluss. Wissmann hat sofort seine Rolle als Führungsfigur angenommen, die für ihn vorgesehen war. „Er ist Kapitän, Anführer, einfach ein toller Spieler“, schwärmt Trainer Aubin.

Er ist Kapitän, Anführer, einfach ein toller Spieler.

Trainer Serge Aubin über Kapitän Kai Wissmann

Ben Finkelstein wurde gerade auch deshalb aus Wien geholt, um aus der Defensive heraus mehr offensive Akzente zu setzen. Was zur Folge hat, dass sein Partner Julian Melchiori sich wieder mehr auf das körperbetonte Aufräumen vor dem eigenen Tor konzentrieren kann. „Die beiden tun sich gegenseitig gut“, so Aubin.

Korbinian Geibel, 21, ist nicht wirklich neu im Team. Nach sehr schwierigen Jahren mit Verletzungen konnte er im Sommer umfassend trainieren und bestritt alle neun Partien. „Er hatte einen guten Sommer und war der fitteste Spieler im Team“, sagt Aubin, „er ist ein richtig unangenehmer Gegenspieler.“

Und selbst wenn sich doch mal eine Lücke auftut, was in einem Eishockeyspiel nun mal vorkommt, ist Torwart Jake Hildebrand zur Stelle, der in den relevanten Statistiken Fangquote, Gegentorschnitt und Zahl der Shutouts das Ranking derzeit anführt.

Vor den kommenden Spielen gegen zwei der hartnäckigsten Konkurrenten um die Spitze warnt Wissmann als Kapitän davor, mit der Energie des eigenen Publikums vom bisherigen Weg abzukommen. „Wenn sich Situationen für schöne Plays ergeben, wollen wir die nutzen. Aber wir wollen das nicht erzwingen, sondern genau so weitermachen.“

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