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Der alte Mann und das Tor. Luis Suárez ist Uruguays Rekordtorschütze.

© Foto: Reuters/Kai Pfaffenbach

Vierte WM für Suárez, Godín und Co.: Der letzte Tango für Uruguays legendäres Quintett

Suárez, Cavani, Godín, Cáceres und Muslera spielen seit mehr als einem Jahrzehnt gemeinsam in der Nationalmannschaft. Gegen Portugal steht Uruguay bereits unter Druck.

Erfahrung kann man eigentlich nie genug haben, doch das war dann doch etwas zu viel des Guten. Zwei Tage vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Portugal am Montag (20 Uhr, ARD) überreichte Uruguays Botschafter in China ein himmelblaues Trikot mit der Nummer neun und dem Namen Jackie. Neben ihm lächelte ein Mann in die Kamera, der für seine 68 Jahre zwar noch beneidenswert fit aussieht und über eine gute Fußarbeit verfügt, für die WM in Katar aber eher nicht zur Verfügung steht: der Schauspieler Jackie Chan.

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Es ist wahrscheinlich gut, dass es sich dabei nur um ein Promotreffen handelte und nicht um eine kurzfristige Nachverpflichtung. Spiele gegen Uruguay sind für die Gegner ohnehin sehr unangenehm. Wenn Enfant terrible Luis Suárez und Co. nun auch noch Anschauungsunterricht in Martial Arts erhielten, würde es wahrscheinlich richtig gefährlich. Dabei erfüllt Chan eigentlich die wichtigsten Kriterien der uruguayischen Auswahl: Erfahrung, Biss, Kampfstärke.

Das trifft vor allem auf ein fast schon legendäres Quintett im Kader der Südamerikaner zu. Suárez (35), Diego Godín (36), Edinson Cavani (35), Martín Cáceres (35) und Fernando Muslera (36) spielen seit mehr als einem Jahrzehnt zusammen und bestreiten alle ihre vierte WM. Gemeinsam haben sie mit dem Gewinn der Copa América sowie Platz vier bei der Weltmeisterschaft 2010 die größten Erfolge der jüngeren uruguayischen Fußballgeschichte gefeiert und kommen auf unfassbare 678 Länderspiele.

Die Zeitung „El País“ widmete dem Quintett vor der WM eine multimediale Würdigung mit dem Namen „El último baile“, der letzte Tanz. Traditionell muss es sich dabei am Río de la Plata natürlich um einen Tango handeln.

Den Start in diese WM hätte sich der zweifache Weltmeister allerdings anders vorgestellt. Gegen Südkorea traf Uruguay zwar doppelt Aluminium, aber nicht ins Tor. Gegen Portugal steht die Mannschaft bereits unter Druck. Doch wenn jemand mit solchen Situationen umgehen kann, dann wahrscheinlich die Uruguayer.

Die alte Garde hat ihre beste Zeit schon länger hinter sich, Suárez spielt mittlerweile wieder in der Heimat, Godín in Argentinien, Cáceres in den USA, doch mit ihrer Erfahrung bringt sie nichts aus der Ruhe. „Ich genieße jede Minute bei der WM - und das ist bei meinen Teamkollegen genauso“, sagte Kapitän Godín.

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Für ihn und seine vier langjährigen Mitstreiter ist es das letzte große Turnier, für ihre potenziellen Nachfolger als Gesichter der Nationalmannschaft das erste. Im Sturm neben Suárez spielt Darwin Núñez, 23, der im Sommer für 80 Millionen Euro von Benfica Lissabon zum FC Liverpool gewechselt ist.

Dahinter wirbelt Fede Valverde, 24, von Real Madrid. Mit Ronald Araujo (FC Barcelona), José María Giménez (Atlético Madrid) und Rodrigo Bentancur (Tottenham Hotspur) haben noch weitere Spieler tragende Rollen in europäischen Topklubs.

Ihre Zeit wird kommen und zwar bald, doch diese WM gehört noch den lebenden Legenden. Ausgeschieden in der Vorrunde sind sie noch nie und das soll sich auch beim letzten Tänzchen nicht ändern. „Diese Geschichte und dieses Trikot verlangen von uns, dass wir gewinnen, und das ist Uruguays Ziel“, sagte Godín.

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