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Tim Schneider vertrat Luke Sikma als Kapitän und Power Forward - und machte seine Sache gut.

© IMAGO/Juergen Engler

Update

Doppelspieltag in der Max-Schmeling-Halle: Alba Berlins Frauen verlieren ihr Heimdebüt, die Männer siegen weiter

Beim ersten Heimspiel in der Bundesliga zeigt das Topteam aus Keltern den Berliner Basketballerinnen ihre Grenzen auf. Albas Männer gewinnen trotz Verletzungssorgen knapp gegen Heidelberg.

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Es war sicht- und hörbar eine ungewohnte Situation für die 2132 Fans, die für das Heimdebüt der Alba-Frauen in der Max-Schmeling-Halle geblieben waren. Bei den Männern gehen die Berliner in der Bundesliga so gut wie immer als Favoriten ins Spiel und dieser Rolle waren sie auch am Sonntagnachmittag gegen Heidelberg gerecht geworden, wenn auch mit viel Mühe. Beim dritten Doppelspieltag der Alba-Geschichte wurde dann allerdings recht schnell klar, dass die Frauen bis zu einem solchen Status noch einen ziemlich weiten Weg vor sich haben.

Eine Überraschung ist das nicht, schließlich spielen die Berlinerinnen in dieser Saison zum ersten Mal in der Bundesliga, und der Gegner aus Keltern gehört zu den absoluten Topteams in Deutschland. Doch ein wenig mehr Spannung hatten sich Publikum und Mannschaft nach dem ordentlichen Saisonstart mit einem Sieg aus den ersten zwei Spielen durchaus versprochen.

Gegen den Deutschen Meister von 2018 und 2021 unterlagen die Berlinerinnen 73:98 (14:31, 24:27, 18:20, 17:20). „Wir haben schon gehofft, dass wir unter 20 bleiben“, sagte Stefanie Grigoleit. Doch Keltern sei das beste Team der Liga und Alba noch sehr jung. „Wir sind ganz am Anfang unserer Entwicklung, aber wir kommen da schon hin, wo wir hinwollen.“

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Alba wurde von den Rängen, auf denen auch zahlreiche Profis aus dem Männerteam zuschauten, zwar lautstark angefeuert, doch Keltern war von Anfang an dominant. Die Gäste waren athletischer, machten weniger Fehler, spielten abgezockter. Die erfahrene Grigoleit und später auch Laina Snyder hielten zwar mit vielen Punkten dagegen, ansonsten hatte Alba aber große Probleme. Nach gerade mal 12 Minuten lag Keltern mit 20 Punkten in Führung. Die Aufsteigerinnen ließen sich zwar nie hängen und starteten Anfang der zweiten Hälfte sogar einen kleinen Lauf, Keltern konterte aber stets unbeeindruckt.

Deutlich enger ging es beim Spiel von Albas Männern am Nachmittag zu – und das lag auch an den großen personellen Problemen. Es war wahrlich kein Wunder, dass Alba über weite Strecken der Rhythmus und das blinde Verständnis fehlte, das die Mannschaft in den vergangenen Wochen zur vielleicht formstärksten in ganz Europa gemacht hatte. Denn in dieser Aufstellung war der Deutsche Meister noch nie angetreten.

Ein Sieg ist ein Sieg.

Yovel Zoosman nach dem hart erkämpften 78:70 gegen Heidelberg

Nur neun der 15 Profis standen im Kader, der mit den jungen Talenten Nils Machowski, Rikus Schulte und Elias Rapieque aufgefüllt wurde. Zu den ohnehin schon verletzten Marcus Eriksson, Maodo Lo, Johannes Thiemann und Jaleen Smith gesellten sich am Sonntag auch Luke Sikma und Jonas Mattisseck. Während der Kapitän als siebter Ausländer aussetzte und nach drei Spielen in fünf Tagen etwas durchatmen konnte, wird der deutsche Guard lange fehlen. Mattisseck hat sich bei der knappen Niederlage bei Euroleague-Titelverteidiger Anadolu Istanbul am Freitag einen Mittelhandbruch zugezogen und fällt lange aus.

Gonzalez musste also gehörig improvisieren, Alba tat sich schwer, doch am Ende eines umkämpften Spiels stand der vierte Sieg im vierten Bundesligaspiel zu Buche. Gegen Heidelberg gewannen die Berliner vor 7788 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle 78:70 (16:18, 17:12, 16:18, 29:22). „Das war das fünfte Spiel in zehn Tagen und wir machen alles deutlich langsamer als sonst“, sagte Albas Topscorer Yovel Zoosman (18 Punkte). „Aber wir sind trotz der vielen Verletzten in guter Form und ein Sieg ist ein Sieg.“

Auch wenn Alba mit einer gar nicht so improvisierten Fünf ins Spiel ging, taten sich die Berliner anfangs schwer. Nach drei Minuten hatten sie bereits drei Ballverluste fabriziert, aber erst einen Korb erzielt. Diese schlechte Kombination aus Unkonzentriertheiten, Missverständnissen und Wurfpech zog sich durch weite Teile des ersten Viertels.

Während bei den Heidelbergern der langjährige Alba-Profi Akeem Vargas seine ersten drei Versuch aus der Distanz versenkte, ließ der erste Dreier bei den Hausherren bis wenige Sekunden vor der Halbzeit warten. Selbst Tamir Blatt, der das Team in den vergangenen Spielen mit überragenden Leistungen und einer unheimlichen Präzision getragen hatte, bekam im Abschluss nichts zu Stande. Dazu kamen Foulprobleme auf den großen Positionen. Ben Lammers kassierte schon im ersten Viertel drei Fouls, auch Tim Schneider musste später vorsorglich auf die Bank.

Angesichts all dieser Berliner Probleme war das Ergebnis der größte Lichtblick. Alba geriet nie deutlich in Rückstand und erarbeitete sich ab dem zweiten Viertel sogar einen kleinen Vorsprung. Das war vor allem den Größenvorteilen zu verdanken. Denn unter dem Korb war Heidelberg körperlich heillos unterlegen. Besonders Christ Koumadje hatte mit seinen 2,21 Meter oft leichtes Spiel gegen die Gäste, bei denen der größte Spieler immer noch fast 20 Zentimeter kleiner war als der Center aus dem Tschad. Das nutzte Koumadje zu einer persönlichen Bestleistung. Mehr als 14 Punkte hatte er in der Bundesliga noch nie erzielt.

Dennoch blieb das Spiel bis in die letzten Minuten eng. Alba zog mehrfach auf vier oder fünf Punkte davon, Heidelberg antwortete meist in Person von Point Guard Eric Washington (21 Punkte). In der Schlussphase war es dann Louis Olinde, der mit einem wichtigen Block ein Ausrufezeichen setzte – und Blatt traf im achten Versuch doch noch einen Wurf aus dem Feld. Das reichte Alba für den sechsten Sieg im siebten Saisonspiel.

Angesichts all dieser Berliner Probleme war das Ergebnis der größte Lichtblick. Alba geriet nie deutlich in Rückstand und erarbeitete sich ab dem zweiten Viertel sogar einen kleinen Vorsprung. Das war vor allem den Größenvorteilen zu verdanken. Denn unter dem Korb war Heidelberg körperlich heillos unterlegen. Besonders Christ Koumadje hatte mit seinen 2,21 Meter oft leichtes Spiel gegen die Gäste, bei denen der größte Spieler immer noch fast 20 Zentimeter kleiner war als der Center aus dem Tschad. Das nutzte Koumadje zu einer persönlichen Bestleistung. Mehr als 14 Punkte hatte er in der Bundesliga noch nie erzielt.

Dennoch blieb das Spiel bis in die letzten Minuten eng. Alba zog mehrfach auf vier oder fünf Punkte davon, Heidelberg antwortete meist in Person von Point Guard Eric Washington (21 Punkte). In der Schlussphase war es dann Louis Olinde, der mit einem wichtigen Block ein Ausrufezeichen setzte – und Blatt traf im achten Versuch doch noch einen Wurf aus dem Feld. Das reichte Alba für den sechsten Sieg im siebten Saisonspiel.

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