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Wolfsburgs Ewa Pajor (M.) schreit die Freude hinaus nach ihrem Führungstreffer.

© dpa / Michael Matthey

Update

Vor 21.287 Zuschauenden: Wolfsburg gewinnt mit 2:1 gegen Bayern München

Im Topspiel der Fußball-Bundesliga dominiert der VfL Wolfsburg den FC Bayern München und macht mit dem Sieg einen wichtigen Schritt Richtung Titelverteidigung.

Luisa-Maria Grohs streckte und streckte sich, die Torhüterin des FC Bayern München hatte aber keine Chance mehr, an den Ball zu kommen. Ewa Pajor drehte ab und schrie ihre Freude heraus. Dass sie den Abschluss auf diese Weise nie gewollte hatte, war ihr in diesem Moment egal. Wolfsburg führte nach einem von Sarah Zadrazil abgefälschten Schuss.

Vor einer bunten Kulisse von 21.287 Zuschauenden jeglichen Alters gewann der VfL Wolfsburg mit 2:1 (1:0) in der VfL-Arena gegen den FC Bayern München und machte damit bereits am fünften Spieltag einen wichtigen Schritt Richtung Titelverteidigung in der Fußball-Bundesliga. „Wir haben heute eine gute Energieleistung gezeigt und ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft, wie sie heute den Kampf angenommen hat“, sagte Wolfsburgs Svenja Huth.

Im Vergleich zum Gruppenspiel in der Champions League unter der Woche veränderte Wolfsburg-Trainer Tommy Stroot seine erste Formation auf drei Positionen. So kehrte unter anderem Nationalspielerin Felicitas Rauch nach überstandener Corona-Infektion in den Kader zurück. Bayern-Coach Alexander Straus rotierte ebenfalls drei Mal nach dem 2:1-Sieg über den FC Rosengård unter der Woche, sodass Lea Schüller wieder von Anfang an startete.

Das Spiel startete mit hohem Tempo und war von Anfang an geprägt von hart geführten Zweikämpfen. In der fünften Minute kam Bayern bereits zur ersten Gelegenheit und wahrscheinlich hatte sich Trainer Straus das genauso vorgestellt im Vorfeld. Auf der rechten Seite verlor Wolfsburgs Kathrin Hendrich den Ball an Linda Dallmann, die einmal ablegte und umgehend geschickt wurde von Georgia Stanway. Dallmann dribbelte in den Strafraum, wurde nicht angegriffen und scheiterte mit ihrem Schuss letztlich an Merle Frohms im Tor.

Auf der anderen Seite sorgte Alexandra Popp für den direkten Gegenschlag, vergab aber aus fünf Metern per Direktabnahme nach einer Flanke. Wolfsburg versuchte in den ersten Minuten das Spiel an sich zu reißen und ging bei Ballverlusten sofort ins Gegenpressing über, teilweise auch am gegnerischen Strafraum. Bayern dagegen ließ den Wolfsburgerinnen Raum und griff oft erst aber der Mittellinie an. Durch schnelles Umschaltspiel versuchten die Münchnerinnen bei Ballgewinnen schnell nach vorne zu kommen.

Den ihnen überlassenen Raum im Mittelfeld nutzte Wolfsburg besser und kam immer besser ins Spiel, während sich bei Bayern die Ungenauigkeiten häuften und wenn dann mal aus der Distanz zum Abschluss kam. Wolfsburg dagegen drängte auf den Führungstreffer und kam durch Lena Lattwein und Ewa Pajor zu weiteren Chancen, die zunächst aber ungenutzt blieben.

Pajor brachte Wolfsburg kurz vor der Halbzeit in Führung

Als alles schon nach einer torlosen ersten Hälfte aussah, sorgte Pajor doch noch für die viel umjubelte Führung für das Team von Stroot. Kurz vor der Halbzeit fasste sie sich ein Herz, dribbelte sich durch den Münchner Strafraum und kam zum Abschluss, den Sarah Zadrazil unglücklich ins eigene Tor abfälschte. So kamen die Wolfsburgerinnen doch noch zum verdienten Treffer kurz vor der Halbzeit.

Bayern hatte sich viel vorgenommen für den zweiten Durchgang und war sichtlich bemüht. Folgerichtig kamen die Münchnerinnen auch direkt zur ersten Möglichkeit durch Lea Schüller, deren Schuss knapp über das Tor ging. Insgesamt war das Team von Straus aber zu ungefährlich, der VfL dagegen wirkte deutlich entschlossener. Sinnbildlich dafür der zweite Treffer für Wolfsburg Mitte der zweiten Halbzeit durch Svenja Huth. Nachdem Bayern den Ball nicht entscheidend klären konnte, kam Huth zuerst an den Ball und traf mit einem satten Volleyschuss ins lange Eck.

Danach mussten die Bayern-Spielerinnen „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“-Gesänge von den Wolfsburg-Fans, die zahlenmäßig deutlich überlegen waren, über sich ergehen lassen und das Spiel schien entschieden. Nach vorne bekam Bayern nicht mehr viel zustande und es fehlte teilweise die Abstimmung.

Nachdem das Spiel etwas an Fahrt verloren hatte, kam Bayern durch Klara Bühl 20 Minuten vor Schluss doch noch zum Anschlusstreffer nach Vorlage von Dallmann und plötzlich schien der FCB aufzuwachen. Zehn Minuten später rettete der Pfosten Wolfsburg vor dem Ausgleichstreffer durch die eingewechselte Jovana Damnjanovic. Bayern warf danach nochmal alles nach vorne, sollte am Ende aber nicht mehr für die Schlussoffensive belohnt werden.

Vor allem Frohms im Tor der Wolfsburgerinnen hielt die Führung ihres Teams fest und wurde dafür entsprechend gefeiert von den Wolfsburg-Fans. „Es ist immer scheiße, zu verlieren, vor allem gegen Wolfsburg. Mit den letzten Minuten nach dem Tor können wir zufrieden sein“, bilanzierte Klara Bühl. „Man kann der Mannschaft nicht absprechen, dass wir alles gegeben haben. Wir haben Mentalität und Leidenschaft reingelegt.“

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