Angesichts weiterer spektakulärer Umwälzungen in der Finanzbranche sind die US-Börsen zur Wochenmitte erneut auf steile Talfahrt gegangen. Der Ausverkauf bei Finanzwerten beschleunigte sich teils drastisch, der Dow Jones büßte wiederum 4 Prozentpunkte ein.
Alle Artikel in „Finanzen“ vom 17.09.2008

Die größte britische Hypothekenbank HBOS steht vor einem Notverkauf. Unterdessen belastet die Lehman-Pleite die KfW und die deutsche Einlagensicherung.
Anhaltende Sorgen im Finanzsektor: Die deutschen Leitindizes am Mittwoch gaben erneut nach. Und auch der laufende Handel an der Wall Street signalisiert, dass die Krise keineswegs überstanden ist.

Deutschland - Insel der Seligen in unruhigen Zeiten auf den Finanzmärkten? Wohl kaum: Die KfW überweist der Bank Lehman Brothers noch kurz vor deren Pleite 300 Millionen, die Allianz liebäugelt mit der taumelnden US-Versicherung AIG und die ersten Sicherungssysteme der deutschen Banken müssen einspringen - der Einlagensicherungsfonds steht vor dem bislang größten Schadensfall seiner Geschichte.

Zwar ist die weltweite Finanzkrise noch nicht vorüber, doch Eurogruppen-Chef Juncker befürchtet keine heftigen Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Auch die deutsche Finanzwirtschaft habe laut Bundesfinanzminister Steinbrück keine massiven Einbrüche zu befürchten, wie in den USA. Was die Märkte nun benötigen würden, sei Vertrauen.

US-Regierung und Notenbank wollen mit einer staatlichen Rettungsaktion die anhaltende Finanzkrise eindämmen. Der AIG-Konzern erhält einen Kredit in Höhe von 85 Milliarden Dollar und könnte damit vor einer drohenden Pleite gerettet werden.
An den Aktienmärkten gab es am Dienstag wenig Diskussionsstoff, der sich nicht um die Krise der amerikanischen Investmentbanken und die Zuspitzung der Finanzkrise drehte. Die zaghafte Stabilisierung der deutschen Aktienindizes brach am Nachmittag ab – sie rutschten erneut kräftig nach unten.