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Zugreisende gehen an Zügen der Deutschen Bahn im Münchner Hauptbahnhof vorbei.

© dpa/Peter Kneffel

Update

EVG nimmt 4. Juli ins Visier: Bei der Bahn droht ein neuer 24-Stunden-Streik

Für Bahnreisende könnte die kommende Woche wieder von Streikstrapazen geprägt sein. Die EVG plant offenbar eine neuerliche Arbeitsniederlegung, die Deutsche Bahn schlägt eine Schlichtung vor.

| Update:

Bei der Deutschen Bahn könnte es in der kommenden Woche erneut zu einem Streik kommen. Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen erwägt die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) offenbar, abermals in den Arbeitskampf zu gehen.

„Wir sind bereit, den Druck zu erhöhen. Der EVG-Vorstand entscheidend morgen bei seiner Sitzung über mögliche Maßnahmen“, zitiert die „Bild“-Zeitung den Streikleiter der EVG, Frank Hauenstein. Dem Bericht zufolge steht ein 24-Stunden-Warnstreik am 4. Juli im Raum.

Die Deutschen Bahn reagierte prompt und schlug der EVG eine Schlichtung vor. „Damit soll der Tarifkonflikt ohne weitere Streiks in der Ferienzeit beigelegt werden“, teilte der Konzern am Mittwoch mit.

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Die EVG hatte am vergangenen Mittwoch die Tarifverhandlungen für gut 180.000 Beschäftigte bei der Deutschen Bahn für gescheitert erklärt. Der Bundesvorstand der Gewerkschaft beschloss daraufhin, eine Urabstimmung über unbefristete Streiks zu starten.

Die Urabstimmung wird voraussichtlich vier bis fünf Wochen dauern. Sollten sich 75 Prozent der Abstimmungsteilnehmer für den Arbeitskampf aussprechen, drohen etwa ab August tagelange Streiks.

Die Bahn hatte das Vorgehen der EVG in der vergangenen Woche harsch kritisiert. „Die EVG will jetzt Millionen Menschen die Sommerferien vermiesen“, hieß es am Donnerstag. Die Eskalation sei unnötig, die Gewerkschaft verunsichere nur die Reisenden.

Ein neuerlicher Streik käme kurz nach Ferienbeginn im einwohnerstärksten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Nach und nach folgen nun die übrigen Länder, erst Mitte September endet die Saison mit dem Ferienende in Bayern.

Nach Angaben der EVG hatte die Bahn zuletzt angeboten, bei 27 Monaten Laufzeit 400 Euro mehr pro Monat zu zahlen. Die erste Erhöhung um 200 Euro sollte im Dezember kommen, die zweite Erhöhung im August 2024. Hinzu kommen 2850 Euro Inflationsausgleichsprämie.

Nach Ansicht der Gewerkschaft bedeuten diese Angebote zu wenig dauerhafte Erhöhung, zu viel Laufzeit und auch zu späte Auszahlungszeitpunkte. „Angesichts der immer noch hohen Inflation erwarten die Beschäftigten umgehend eine möglichst kräftige Lohnerhöhung“, sagte EVG-Chef Martin Burkert. „Dass wir unsere Forderung nicht in voller Höhe durchsetzen werden, ist völlig klar, aber in die Nähe wollen wir schon kommen.“

Der Tarifkonflikt dauert seit Ende Februar an. Die EVG ging mit dem Ziel einer Festbetragserhöhung von mindestens 650 Euro im Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Lohngruppen in die Gespräche. Die Laufzeit sollte nach ihren Vorstellungen ein Jahr betragen. (Tsp, dpa)

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