„Nicht nur Ingenieure, sondern auch Gepäckarbeiter“: Fraport-Chef Schulte fordert mehr Zuwanderung
Der Chef des Frankfurter Flughafens plädiert für ein liberales Zuwanderungsgesetz. Sonst drohten Versorgungsengpässe und lange Schlangen an Flughäfen.
Der Frankfurter Flughafenchef Stefan Schulte spricht sich für eine vermehrte Zuwanderung auch von gering qualifizierten Arbeitskräften aus dem Ausland aus, um Probleme mit der Versorgungssicherheit in Deutschland zu vermeiden.
„Wir müssen offen werden für eine Zuwanderungskultur, konkret für ein Zuwanderungsgesetz”, sagte Schulte „Tagesspiegel Background Verkehr & Smart Mobility”. Vor allem der Zuzug aus dem Nicht-EU-Ausland müsse vereinfacht werden. Es sei klar, dass die Bundesrepublik „in eine Arbeitskräfteknappheit” hineinlaufe. Dabei gehe es „eben nicht nur um Ingenieure, sondern auch um Gepäckarbeiter”.
Die betrieblichen Schwierigkeiten am Frankfurter Flughafen im Sommer mit langen Warteschlangen und verspäteten Flügen hätten ihn unzufrieden gemacht, sagte Fraport-Chef Schulte. „Dafür habe ich mich auch entschuldigt.”
Neben einer Einstellungsoffensive nach der Coronakrise übernehme Fraport daher zum neuen Jahr das Management der Sicherheitskontrollen am Flughafen. „Dass der Prozess optimal gestaltet ist, das können wir als Logistiker gut.” Die Bundespolizei werde sich weiter um die Überwachung des Sicherheitsniveaus kümmern.
Eine Absage erteilt Schulte Überlegungen, dass „Runway”-Modell vom Berliner Flughafen BER auch in Frankfurt einzuführen. In der Hauptstadt können Passagiere vor Abflug ein Zeitfenster für den Security-Check vorab buchen und so die Warteschlangen umgehen
„Es gab in Berlin ja ein größeres Problem mit den Wartezeiten vor den Sicherheitskontrollen”, sagte Schulte „Tagesspiegel Background”. „Bei uns ist der Bedarf jedoch weniger gegeben. Denn man wartet bei uns in aller Regel nicht länger als zehn, vielleicht mal 15 Minuten vor dem Check.”
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