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Thema

Karstadt

Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag unter Gewinnmitnahmen gelitten. Bis kurz vor Handelsschluss konnte der Leitindex Dax die psychologisch wichtige Marke von 5000 Punkten aber hauchdünn verteidigen und notierte zuletzt bei 5004 Zählern – ein Minus von 1,4 Prozent.

Auf einen Notkredit des Bundes kann Arcandor nicht mehr hoffen / Warenhaus AG wahrscheinlicher

Von David C. Lerch

Zwei Absagen an einem Tag: Erst wurde die beantragte Staatsbürgschaft für das marode Unternehmen abgelehnt, dann auch noch der Notkredit von 437 Millionen Euro. Nun muss Arcandor noch einmal nachbessern und einen neuen Antrag stellen.

Von David C. Lerch

Nach dem Aus für eine Staatsbürgschaft bangt Arcandor um den ebenfalls beantragten Notkredit über 437 Millionen Euro. Eine Insolvenz des Konzerns brächte harte Einschnitte für Beschäftigte, Immobilienbesitzer und Gläubiger. Nur einer könnte gewinnen: Metro-Chef Cordes.

Der ums Überleben kämpfende Touristik- und Handelskonzern Arcandor kann endgültig nicht mehr mit Hilfen aus dem "Wirtschaftsfonds Deutschland" rechnen. Der Lenkungsausschuss des Fonds lehnte einen entsprechenden Antrag auf Staatsbürgschaften ab. Nun hofft der Konzern auf einen Notkredit.

Arcandor-Konkurrent Metro will Karstadt und Kaufhof zu einer „Deutschen Warenhaus AG“ unter Kaufhof-Führung zusammenlegen. Karstadt und Kaufhof kommen bundesweit gemeinsam auf mehr als 200 Filialen.

Für die Filialen der Tochter Karstadt muss der Konzern jeden Monat 23 Millionen Euro überweisen – jetzt ist Schluss damit.

Von David C. Lerch

Der Deutsche Städtetag hofft im Interesse der betroffenen Städte auf eine Rettung möglichst vieler Karstadt-Filialen. Unterdessen mehren sich die Stimmen, die ein stärkeres Engagement der Arcandor-Eigentümer fordern.

Die Situation des angeschlagenen Arcandor-Konzerns ist noch dramatischer als bislang bekannt. Die Unternehmenstochter Karstadt hat offenbar die Mietzahlungen für ihre Filialen gestoppt. Kanzlerin Merkel lehnt Staatshilfen für Arcandor ab.

Ein neuer Bericht zeigt, dass die Lage des Touristik- und Warenhauskonzerns weit kritischer ist als bisher angenommen. Das Eigenkapital ist fast weg - dafür sind aber weniger Arbeitsplätze gefährdet.

An dem Schlamassel ist nicht die Finanzkrise schuld. Aber sie wirkt wie ein Brennglas. Alles spricht gegen Arcandor – trotzdem sollte der Handelskonzern gerettet werden.

Von Moritz Döbler

Die neue Deutsche Warenhaus AG rückt näher: Metro-Chef Cordes will bei Kanzlerin Merkel und Außenminister Steinmeier für die Arcandor-Übernahme werben. Es wäre das Aus für 40 Karstadt-Häuser.

Der Betriebsrat und der Hauptaktionär werben unverdrossen für staatliche Bürgschaften. Nächste Woche laufen die Kreditlinien aus.

Von David C. Lerch

Die Hauptaktionäre, die Familien Oppenheim und Schickendanz, prüfen offenbar erste Schritte, um die Rettung von Arcandor mit einem eigenen Einsatz zu unterstützen. Zugleich gibt es die Forderungen an den Staat, den Warenhauskonzern zu retten.

Die Entscheidung über eine Staatsbürgschaft der Karstadt-Mutter könnte am Montag fallen. Unterdessen zieht Deutschlands größter Kreditversicherer, die Allianz-Tochter Euler-Hermes, beim angeschlagenen Arcandor-Konzern die Reißleine.

Selten haben sich Prophezeihungen so eindeutig bewahrheitet wie bei Karstadt. Kommt das Kaufhaus in die City, weissagten Verwaltung, Politik und Wirtschaft seinerzeit unisono, ist das wie ein Startschuss für die vor sich hin dümpelnde Flaniermeile Brandenburger Straße.

Von Peer Straube

Eine Innenstadt ohne Karstadt? Das ist schwer vorstellbar. Und doch könnte es bald Realität werden. Noch nie war die traditionsreiche Warenhauskette der Insolvenz so nah, seit Rudolph Karstadt 1881 sein erstes "Tuch-, Manufactur- und Confectionsgeschäft" in Wismar eröffnete.

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