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Thema

Karstadt

Der nach Staatshilfe rufende Karstadt-Mutterkonzern Arcandor hat den Druck auf die Politik erhöht und vor einer Insolvenz gewarnt. Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick und Karstadt-Chef Stefan Herzberg sagten am Wochenende, eine Pleite des Konzerns mit rund 50 000 Mitarbeitern allein in Deutschland könne nur noch mit Steuergeldern verhindert werden.

Die Karstadt-Mutter Arcandor setzt die Bundesregierung unter Druck. Eine Fusion seiner Warenhäuser mit der Metro-Tochter Kaufhof sei nicht Alternative zu millionenschwerer Staatshilfe, sondern die Staatshilfe Voraussetzung für die geplante Fusion.

Hertie Tegel

Wie Kunden und Angestellte auf das Aus für die Kaufhäuser des traditionsreichen Namens reagieren.

Von Sandra Dassler

Wer sich plötzlich mit seinem ärgsten Konkurrenten zusammentut, dem muss das Wasser bis zum Hals stehen. Anders ist es kaum zu erklären, dass Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick plötzlich bereit ist, seine Warenhaustochter Karstadt mit der Metro-Tochter Kaufhof zu einer „Deutschen Warenhaus AG“ zusammenzulegen.

Die Hoffnung auf Staatshilfe hat Arcandor-Chef Eick offenbar aufgegeben. Doch auch bei einer Fusion seiner Kaufhaus-Sparte mit der des Konkurrenten Metro ist Rettung längst nicht garantiert. Neue Ideen sind gefragt. Ein Kommentar.

Metro will seine Warenhauskette Kaufhof mit den Karstadt-Häusern des Konkurrenten Arcandor, zu dem auch das Berliner KaDeWe gehört, verschmelzen. Trotz großer Finanznot ist der um Staatshilfe ringende Arcandor-Konzern von der Idee alles andere als begeistert.

Arcandor-Konkurrent Metro hat angeblich Interesse an den Karstadt-Warenhäusern. Doch die Beschäftigten wollen eine Verkauf verhindern. Der Tourismus- und Warenhauskonzern kann beim angekündigten Sanierungsplan nicht mit Zustimmung der Arbeitnehmer rechnen.

Der angeschlagene Handels- und Touristikkonzern Arcandor gliedert seine Luxus-Warenhäuser aus. Betroffen davon ist auch das Berliner Traditionshaus KaDeWe. Arcandor hofft wohl auf einen guten Preis, denn für die Sanierung braucht der Konzern fast eine Milliarde Euro.

Am Ende kratzt es Berlin und seine Besucher wenig, welcher Konzern – respektive Scheich, Ölmagnat oder Finanzinvestor – sich mit der Perle KaDeWe schmücken will. Sollte sich der Handelskonzern Arcandor nach zehn Jahren wirklich von seinen drei „Premiumhäusern“ in Berlin, Hamburg (Alsterhaus) und München (Oberpollinger) trennen, werden Kunden und Mitarbeiter der Häuser davon wohl wenig merken.

Wer könnte das KaDeWe übernehmen? Am Ende kratzt es Berlin und seine Besucher wenig, welcher Konzern – respektive Scheich, Ölmagnat oder Finanzinvestor – sich mit der Perle KaDeWe schmücken will.

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Berlin, Stadt der Shopping-Malls: Das neue Karstadt-Haus in Steglitz ist eröffnet - die letzten Ramschläden sind verschwunden. Erst vergangene Woche startete die "Mitte" am Alexanderplatz und in Zehlendorf wird schon der nächste Konsumtempel geplant. Hat Berlin zu viele Einkaufsmeilen? Was meinen Sie?

Von Lars von Törne
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Am Freitag schloss das letzte Wertheim seine Türen. Damit endet eine Geschichte, die 1875 mit einem kleinen Eckladen begann. In den 20er Jahren stand der Name für das größte Warenhaus Europas.

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Das Kaufhaus Wertheim an der Schloßstraße bereitet sich auf das Ende vor. Am 27. März verabschiedet es sich endgültig von den Kunden - als letztes Wertheim überhaupt. Die Umsätze sind überraschend hoch.

Nach einem Weihnachtsgeschäft auf dem Niveau des Vorjahres sieht der Handels- und Touristikkonzern Arcandor dem laufenden Jahr mit "vorsichtigem Optimismus" entgegen.

Der Chef des größten Berliner Kaufhauses wird abgelöst. Auf Patrice Wagner, der das Haus in den vergangenen Jahren zum Flaggschiff des Karstadt-Konzerns ausgebaut hatte, folgt die Kölnerin Ursula Vierkötter

Von Lars von Törne

Shoppen gegen die Krise: Nie war der Kaufakt so wertvoll wie heute. Vom Wesen des Geldes und der bürgerlichen Pflicht es auszugeben.

Von Caroline Fetscher
Middelhoff

Arcandor schreibt wegen großer Verluste bei Karstadt und umfangreicher Umstrukturierungen rote Zahlen. Für das schlechte Ergebnis übernahm der scheidende Arcandor-Chef Thomas Middelhoff persönliche Verantwortung.

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