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Ein Thermometer zeigt Temperaturen über 30 Grad an. In den vergangenen Tagen stiegen in Deutschland die Temperaturen in den Hitzebereich.

© dpa/Sven Hoppe

Heute vor 110 Jahren: Die höchste Temperatur der Welt

Der Klimawandel lässt auch die Tageshöchsttemperaturen ansteigen. In Deutschland ist der Rekord in den vergangenen Jahren von 40 auf 41 Grad geklettert. Doch es geht noch viel mehr.

Eine Kolumne von Jan Kixmüller

Endlich war es mal wieder richtig heiß in diesem Sommer. Am Wochenende stiegen die Temperaturen in Deutschland verbreitet weit über 30 Grad Celsius. Der Sonntag war mit dem Spitzenwert von 38 Grad Celsius in Waghäusel, Baden-Württemberg, der bislang heißeste Tag des Jahres. Nahezu überall zeigte das Thermometer mehr als 30 Grad an. Im Westen und Südwesten waren es verbreitet sogar 35 Grad und mehr. Aber ist das wirklich heiß?

Es geht zumindest noch viel heißer. Im vergangenen Jahr wurden am 19. Juni in Cottbus 39,2 Grad gemessen. Und am 7. August 2015 erreichte die Temperatur in Kitzingen am Main mit 40,3 Grad Celsius den bis dahin höchsten jemals in Deutschland gemessenen Wert. An dem Tag war es also wirklich heiß.

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Wirklich? Nein, es geht noch mehr, bereits vier Jahre später wurde in Duisburg-Baerl und in Tönisvorst sogar fast ein ganzes Grad mehr gemessen: 41,2 Grad erreichte die Temperatur an diesem 25. Juli 2019 – bisher unbestrittener Hitzerekord für Deutschland.

Es könnte sein, dass dieser Rekordwert schon bald wieder Geschichte ist. Denn in der Wissenschaft besteht weitgehend Konsens, dass durch den Klimawandel auch die möglichen Tageshöchstwerte ansteigen werden. Hitzewellen, laut Deutschem Wetterdienst Phasen mit mehr als drei Tagen über 28 Grad, werden durch die Erderwärmung hundert bis tausendmal wahrscheinlicher, besagt die Attributionsforschung.

Einer Studie zufolge steigt bereits mit jedem Zehntel Grad Erwärmung das Risiko für Extreme wie Hitzerekorde oder Starkregen. Eine andere Untersuchung hat unlängst gezeigt, dass ohne konsequenten Klimaschutz Ende des Jahrhunderts bereits ein Drittel der Menschheit in Regionen leben wird, in denen die Höchstwerte für Menschen unerträglich werden.

Vergangenen Dienstag erst wurden im algerische Wüstenort Adrar 50 Grad gemessen, im Juli 2018 wurden im Osten Algeriens sogar 51,3 Grad gemessen. Da war es also wirklich heiß.

Ein Schild warnt Touristen vor extremer Hitze im Death Valley National Park in Kalifornien.

© REUTERS/Steve Marcus

Doch es geht tatsächlich noch heißer. Im kalifornischen „Death Valley“ wurde heute vor 110 Jahren, am 10. Juli 1913, eine Höchsttemperatur von 56,7 Grad gemessen. Das ist also wirklich heiß, so heiß, dass es für die menschliche Gesundheit auch kurzfristig sehr gefährlich werden kann. Nicht umsonst heißt die Gegend „Tal des Todes“.

Umso erstaunlicher ist es, dass sich im Guinessbuch der Rekorde ein Eintrag für das heißeste Langstreckenrennen der Welt findet. Bei den Badwater Ultramarathons 2011 wurden zwischen Death Valley und Mount Whitney Temperaturen von 55 Grad Celsius gemessen.

Lesen Sie alle bisher erschienenen Folgen der „Tagesrückspiegel“-Kolumne hier.

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