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Am Grund des Sau-Stausee, etwa 100 Kilometer nördlich von Barcelona wachsen mittlerweile Pflanzen.

© dpa/Emilio Morenatti

Hitzewelle in Südeuropa: Höchste April-Temperaturen in Spanien seit Messbeginn

Neue Messdaten zeigen das Ausmaß der ungewöhnlichen Hitze auf der Iberischen Halbinsel. Während dort Dürre herrscht, waren andere Regionen Europas zu nass.

Über Südwesteuropa lagen die Temperaturen in diesem April über dem Durchschnitt, wobei Spanien und Portugal die höchsten April-Temperaturen aller Zeiten verzeichneten. Das zeigen Messergebnisse des europäischen Klimabeobachtungsdienstes Copernicus, die am Montag veröffentlicht wurden.

Die außergewöhnlich hohen Temperaturen wurden von extremer Trockenheit begleitet. „Zusätzlich zu der Hitzewelle in Südeuropa wurden über dem östlichen Äquatorialpazifik überdurchschnittliche Temperaturen beobachtet, was ein frühes Anzeichen für einen möglichen Übergang zu El-Niño-Bedingungen ist, die häufig zu wärmeren globalen Temperaturen führen“, sagte Samantha Burgess, stellvertretende Copernicus-Direktorin.

Weltweit war der vergangene Monat der viertwärmste April seit Beginn der Messungen. Deutlich wärmer als der Durchschnitt war es neben Südwesteuropa auch in Teilen Afrikas, in Zentralasien rund um das Kaspische Meer, in Südostasien und Japan sowie im Norden Nordamerikas. Kälter als der Durchschnitt war es in einem Streifen, der sich vom Vereinigten Königreich bis nach Südosteuropa erstreckte. Über Alaska, der Mongolei, der Arabischen Halbinsel, Indien und Australien war es kälter als im Durchschnitt.

Trockenheit contra Nässe

Der Niederschlag in Europa war im April 2023 recht ungleich verteilt. In einem großen Gebiet von Irland, Großbritannien und Frankreich über Mitteleuropa bis zur italienischen Halbinsel, dem Balkan und dem Schwarzen Meer war es überdurchschnittlich nass. Außergewöhnlich trocken war es hingegen auf der Iberischen Halbinsel, südlich der Alpen und in den französischen Mittelmeerregionen. Weitere überdurchschnittlich trockene Regionen waren der Nordwesten Skandinaviens, das Baltikum und große Teile Westrusslands.

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Die Meereisausdehnung in der Antarktis blieb mit einem Minus von 19 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt und war damit die drittniedrigste für einen April seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen, womit sich der Trend der Vormonate fortsetzte. Die Meereiskonzentration war laut Copernicus in allen Bereichen des Südlichen Ozeans, mit Ausnahme des Amundsenmeeres und des angrenzenden Teils des Rossmeeres, deutlich unterdurchschnittlich.

Die arktische Meereisausdehnung lag drei Prozent unter dem Durchschnitt und war damit die zehnt niedrigste für einen April seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen. Unterdurchschnittliche Meereiskonzentrationen herrschten in den meisten Teilen des Arktischen Ozeans vor, außer in der Grönlandsee, wo die Meereiskonzentrationen wie im Vormonat weit über dem Durchschnitt lagen.

2022 heißester Sommer in Europa

Bereits im vergangenen Jahr hatten die Durchschnittstemperaturen in Europa und andere Indikatoren für den Klimawandel neue Höchstwerte erreicht. Laut Copernicus-Jahresbericht erlebte der Kontinent den heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und das zweitwärmste Jahr insgesamt. Dem Bericht zufolge war der Sommer 1,4 Grad wärmer als im Schnitt der zehn Jahre von 1991 bis 2020. Die Jahresdurchschnittstemperatur lag 0,9 Grad über dem Mittel dieser Periode.

Auch bei der Sonneneinstrahlung, dem Gletscherschwund in den Alpen und der Zahl der Tage mit extremer Hitze in südeuropäischen Ländern wurden Rekorde registriert. Zugleich setzten Waldbrände so viel Kohlendioxid frei, wie seit 15 Jahren nicht.

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