
© dpa/Markus Hibbeler
Komet nur noch wenige Tage sichtbar: Wo und wann man Tsuchinshan-Atlas jetzt noch am Himmel finden kann
Am 13. Oktober kam C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas der Erde am nächsten. Auch jetzt noch kann man den Kometen mit etwas Glück und bei freier Sicht am Abendhimmel entdecken – doch nicht mehr lange.
Stand:
Aktuell ist der Komet mit dem sperrigen Namen C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas bei guten Sichtverhältnissen am Abendhimmel in Deutschland mit dem bloßen Auge zu sehen – allerdings nur noch wenige Tage. Wir verraten, wann die beste Uhrzeit für Beobachtungen ist und wo genau man hinschauen muss.
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Komet mit etwas Glück am Himmmel zu sehen
Am 13. Oktober hatte der Komet die geringste Entfernung zur Erde (Perigäum genannt) und war „nur“ rund 70 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. „Seine hellste Zeit war schon vor drei bis vier Tagen“, erklärte Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.
C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlasist der erste helle Komet, den wir theoretisch mit bloßem Auge sehen können – nach Hale-Bopp und Neowise.
Tim Florian Horn, Vorstand der Stiftung Planetarium Berlin
Trotzdem soll C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas bei guten Wetterbedingungen auch in den nächsten Tagen noch mit dem bloßen Auge sichtbar sein. Er taucht weiterhin kurz nach Sonnenuntergang am westlichen Abendhimmel auf, allerdings von Tag zu Tag immer später. In den kommenden Tagen steigt er zudem am Firmament immer höher.
Wie lange ist der Komet noch sichtbar?
Im weiteren Verlauf des Monats sei der Komet zwar abends immer länger sichtbar, während er immer höher in Richtung Südwesten wandert, berichtet Horn dem Tagesspiegel auf Anfrage. „Gleichzeitig wird er aber wieder lichtschwächer.“
Nach dem Perigäum rast der Schweifstern gen Rand unseres Sonnensystems davon und wird entsprechend schwerer zu beobachten sein. Dann werde der Komet „eher zu einem Objekt für Fernrohre oder Ferngläser“, berichtet Horn dem Tagesspiegel.
Uwe Pilz von den Sternfreunden prognostiziert, dass der Komet auch nach dem 13. Oktober von Laien ohne Teleskop bestaunt werden kann: „Die Sichtbarkeit mit dem freien Auge endet um den 25. Oktober herum, für Geübte unter einem dunklen Himmel vielleicht noch ein paar Tage später.“ Bereits Anfang November wird man C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas dann aber nur noch mit Teleskopen bewundern können.
Kurzes Sonnen-Rendezvous könnte Untergang für Kometen sein
C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas hat seine lange Reise quer durch unser Sonnensystem von der Oortschen Wolke aus gestartet. Diese kugelförmige Ansammlung von Objekten liegt am äußersten Rand des Sonnensystems. Wegen seiner (bisher) großen Entfernung zur Sonne trägt der Komet mutmaßlich noch viel Eis mit sich, das mit zunehmender Nähe zur Sonne kontinuierlich verdampft und als imposanter Schweif sichtbar wird.

© IMAGO/NurPhoto/IMAGO/Manuel Romano
Was den Kometen so schön macht, könnte ihm gleichzeitig gefährlich werden. Denn je mehr Eis C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas in sich trägt und je näher er der Sonne kommt, desto instabiler wird er.
Seinen sonnennächsten Punkt (Perihel genannt) erreichte der Komet zwar bereits am 27. September und hat dieser Begegnung standgehalten. Dennoch könnte es den Schweifstern auch jetzt noch durch die hohe Gravitationskraft der Sonne jederzeit zerreißen, wie unter anderem der Bildungs- und Wissenskanal „ARD alpha“ schreibt.
Wann wird der Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas wieder zu sehen sein?
C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas ist das erste Mal im inneren Sonnensystem – und so schnell werden wir ihn nicht wiedersehen. Die Sonne hat ihn zwar wohl mit ihrer Schwerkraft eingefangen, aber seine Bahn führt den Kometen wieder weit nach draußen in den äußeren Bereich des Sonnensystems. „Erst in etlichen hunderttausend Jahren können wir wieder mit einem Besuch des Kometen rechnen“, sagte Tim Florian Horn dem Tagesspiegel.

© dpa/Volker Bartels
Wo kann man den Kometen am besten beobachten?
Himmelsspektakel wie Kometen oder Meteorschauer lassen sich am besten in lichtarmen und dunklen Regionen beobachten. Vor allem später im Monat, „wenn der Komet ohnehin ein Fernrohrobjekt wird, ist es wichtiger, dass der Beobachtungsplatz einen möglichst dunklen Himmel hat“, berichtet Experte Tim Florian Horn dem Tagesspiegel.
Wer C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas am Himmel bestaunen möchte, sollte also eine Fahrt in das dünnbesiedelte Umland in Erwägung ziehen. Tagesspiegel-Redakteurin Annette Kögel hat einen der dunkelsten Orte Deutschlands besucht. Lesen Sie hier ihren Erfahrungsbericht.
Wie kann man den Kometen am besten fotografieren?
Sie möchten das kurze Naturspektakel für die Ewigkeit festhalten? Im Nachfolgenden haben wir Ihnen ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie den Kometen C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS am besten fotografieren können.
1 Dunklen Ort aufsuchen
Kometen lassen sich am besten an Orten fotografieren, an denen es nur wenig bis gar keine anderen Lichtquellen gibt.
2 Stativ nutzen
Sowohl für große Kameras als auch für das Fotografieren via Handy gilt: Nicht wackeln. Die besten und schärfsten Ergebnisse erreichen Sie, indem Sie ein Stativ und einen Fernauslöser benutzen.
3 Lange Belichtungszeit wählen
Wechseln Sie bei Ihrer Kamera in den „Manuellen Modus“ oder in den „Nachtmodus“ und wählen Sie eine lange Belichtungszeit aus. Achtung: Wird die Belichtungszeit zu lang eingestellt, dann verwischen die umliegenden Sterne zu unsauberen Lichtspuren.
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