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Miguel Góngora, Asta-Sprecher der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht

© Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung / Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung

Studi am Start: Miguel Góngora: Seit elf Jahren politisch engagiert

Der Asta-Sprecher der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht fing schon als Neunjähriger Feuer für die Politik. Seitdem setzt er sich für die Interessen von Berliner Schülern und Studierenden ein.

Dass es ihn schon als Kind in die Politik hineingezogen habe, sei im Grunde Zufall gewesen, sagt Miguel Góngora, Asta-Sprecher der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR). Góngora war neun Jahre alt, als er zum ersten Mal in der Bezirksverordnetenversammlung in Charlottenburg-Wilmersdorf eine Rede hielt. Heute setzt er sich als Mitglied der „Landes-Asten-Konferenz“ für die Interessen der Berliner Studierendenschaft ein. „Für das Jugendparlament, mit dem das alles anfing, habe ich mich damals ehrlich gesagt vor allem gemeldet, weil man dafür einige Stunden pro Woche schulfrei bekam“, erzählt er selbstironisch.

Doch bald schon fand er Gefallen daran, zu debattieren und seinen Anliegen Gehör zu verschaffen, ließ sich auf „allen möglichen Redelisten“ eintragen, wie er sagt. Mit seinen Reden in der Charlottenburger Bezirksverordnetenversammlung konnte er schließlich bewirken, dass im Westend, wo er wohnte, eine Jugendfreizeiteinrichtung eröffnet wurde. Ein Kinder- und Jugendzentrum hatte es dort bis dahin nicht gegeben.

Warum politisches Engagement seine Leidenschaft sei, habe vor allem mit der „positiven Erfahrung der Selbstwirksamkeit“ zu tun, sagt Góngora, der auch seit 2018 bei den Jusos der SPD ist. An der HWR studiert er jetzt im fünften Semester den Bachelor Recht für die öffentliche Verwaltung – das Berufsziel ist klar: die Politik.

Ein Studium mit praktischem Ansatz

„Ich habe mich bewusst gegen die Politikwissenschaften und für ein Studium mit einem praktischen Ansatz entschieden, um die Entscheidungsprozesse auf allen Ebenen wirklich kennenzulernen“, sagt er. Mit tiefem Verwaltungswissen könne er später unabhängiger im Job handeln, hofft er.

Wichtig ist dem Zwanzigjährigen vor allem die Bildungsgerechtigkeit: Das Thema drängte sich ihm besonders in der Coronapandemie auf. Im Januar 2020 – seinem Abiturjahr – wurde Góngora zum Landesschülersprecher gewählt, wenige Monate später wurden die Kinder und Jugendlichen ins Home-Schooling geschickt. Im Zuge der Debatten darum, dass insbesondere die weniger behüteten Schüler:innen unter den chaotischen Lernverhältnissen litten, habe er oft stellvertretend für die Benachteiligten in den Medien gesprochen.

Obgleich noch mitten im Studium, arbeitet der Góngora, der mit vier Jahren aus Kolumbien nach Deutschland kam, nebenher schon beim Bundesamt für Nukleare Entsorgung: in einem „Laboratorium für beteiligende Verwaltung“, das erprobt, wie bei politischen Prozessen alle Beteiligten besser eingebunden werden können.

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