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Markus Söder, hier mit bayerischem Bier.

© dpa/Peter Kneffel

„Berliner Weiße mit Waldmeister ist das Beste an Berlin“: Markus Söder hasst die Hauptstadt – uns doch egal!

In einem Radiointerview sagt der bayerische Ministerpräsident, dass Berliner Weiße das Beste an Berlin sei. Ein vergiftetes Kompliment.

Markus Söder trinkt gerne Berliner Weiße. Auch wenn es wohl wenig gibt, was noch egaler ist, können auch wir die Nachricht, die am Montag die Runde machte, nicht einfach so ignorieren. Irgendwann ist nämlich auch mal gut, Herr Söder. Jeder weiß, dass Sie Berlin nicht mögen. Wenn Ihre Abneigung jetzt aber langsam in offen ausgetragene Hassrede auszuarten droht, dann können wir das nicht so einfach auf uns sitzen lassen.

Was ist passiert? In einem Interview mit dem Radiosender „Antenne Bayern“, in dem es explizit nicht um Politik gehen soll, gibt der bayerische Ministerpräsident private Einblicke. Das mache er gerne, weil er sich als normalen Menschen geben möchte. Das beweist er auch gleich, als er der Bitte der Moderatorin folgt, sich doch mal vorzustellen: „Ich bin der Markus, ich bin in Franken aufgewachsen und fränkisch. Ich gebe zu, ich bin kein Veganer (...) ich schaffe das einfach nicht. Das heißt, ich lebe mit dem, was uns die regionale Kost vermittelt, mit Schäuffele, mit Bratwurst und im Winter mit Lebkuchen“. Außerdem spreche er gerne über Hunde, Fußball und Filme.

Ein Geheimnis muss ja per se nichts Böses sein, sondern nur etwas, was bisher keiner gewusst hat

Markus Söder

Zum Schluss bittet die Moderatorin den Ministerpräsidenten noch, ein Geheimnis auszuplaudern. Das liefert Medienprofi Söder dann auch, ohne lange zu überlegen, und erzählt etwas, was er zuvor noch nie jemandem erzählt habe: „Es wird ja oft gesagt, dass wir Berlin so kritisieren, und dann hat mich mal jemand gefragt: Finden sie überhaupt irgendetwas gut an Berlin?“ Damals sei ihm nichts eingefallen. Jetzt wüsste er aber: „Berliner Weiße mit Waldmeister, ist das Beste an Berlin. Mehr fällt mir dazu nicht ein.“

Und was daran ist bitteschön das Geheimnis? Fragt man sich und die Moderatorin Markus Söder zum Glück auch. Die Antwort: „Na, dass ich das gut finde. Ein Geheimnis muss ja per se nichts Böses sein, sondern nur etwas, was bisher keiner gewusst hat“. Also gut, Markus Söder gönnt sich also gerne mal „ein paar Schluck“ eines Touri-Gesöffs und findet, das ist das Beste, was die Hauptstadt zu bieten hat. Botschaft angekommen: Sie hassen Berlin.

Jetzt verraten wir aber mal ein richtiges Geheimnis: In Bayern sind in diesem Jahr Landtagswahlen und Markus Söder möchte gerne Ministerpräsident bleiben. Seine Wahlkampfstrategie: Möglichst wenig über eigene Probleme reden und möglich viel nach oben treten. Bekanntlich funktioniert das nicht so gut, wenn man selbst oben ist. Außer man lebt in Bayern, da hat man Berlin immer über sich. Und nicht nur das, die da oben, aus Münchner-Perspektive, sind ja auch noch alle woke Veganer, die den ganzen Tag nichts anderes tun als zu gendern, zu canceln und sich an Silvester gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.

Zum Glück hat die „Berliner Realität“, nichts mit dem Rest von Deutschland (Bayern) zu tun. Denn in Bayern „darf man essen, was man will und sagen und singen, was einem gefällt“. In Berlin hingegen gibt es nur ein lasches Bier, das so schlecht schmeckt, dass man es mit roten oder grünen Sirup „verdünnen“ muss.

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