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Eine Produktionsanlage von Eckert & Ziegler zur Herstellung von schwach radioaktiven Implantaten bei Prostatakrebs.

© Eckert & Ziegler

Zulieferer aus Russland: Eckert & Ziegler macht deutlich weniger Gewinn

Der Berliner Medizinhersteller nahm im ersten Halbjahr weniger Geld ein als im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen ist wirtschaftlich vom Ukrainekrieg betroffen.

Im ersten Halbjahr 2023 hat der Berliner Konzern Eckert & Ziegler deutlich weniger Gewinn gemacht als im Vorjahreszeitraum. Dieser lag bei 10,9 Millionen Euro und ist damit um 3,5 Millionen Euro oder 25 Prozent gesunken. Den Umsatz konnte das Unternehmen gleichwohl um zehn Prozent auf 118 Millionen Euro steigern. Das teilte Eckert & Ziegler am Donnerstag mit.

Als Grund für den Dämpfer gibt der Konzern Währungseffekte sowie „gestiegene Aufwendungen für Zukunftsprojekte im Bereich der nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie“ an. Eckert & Ziegler liefert isotopentechnische Komponenten für die Nuklearmedizin und Strahlentherapie in viele Länder der Welt und gehört zu den führenden Herstellern in dem Segment. Die Aktie von Eckert & Ziegler ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.

Ende März prognostizierte das Unternehmen, 2023 einen Gesamtumsatz von 230 Millionen Euro zu erwirtschaften. Der Jahresüberschuss, also der Nettogewinn nach Steuern, wurde auf rund 25 Millionen Euro geschätzt. Das wäre deutlich weniger Geld als im vergangenen Jahr, damals hatte der Gewinn 29,3 Millionen Euro betragen – ursprünglich erwartet war ein Profit von 38 Millionen Euro. Nachdem der Konzern die Prognose für 2023 vorgelegt hatte, brach der Aktienkurs ein.

Geschäfte mit Russland

Eckert & Ziegler ist wirtschaftlich vom russischen Krieg gegen die Ukraine betroffen. Der Konzern bezieht Radioisotope aus Russland, Verkäufe in das Land spielten „eine untergeordnete Rolle“. In Russland hält das Berliner Unternehmen Anteile mehrerer Firmen.

Im Geschäftsbericht 2022 heißt es: „Auf Basis der Sanktionen wurden administrative Abläufe angepasst und alternative Transportwege etabliert. Bislang sind wir nicht auf unüberwindbare Hürden gestoßen und erhalten weiterhin Lieferungen aus Russland.“ Alternative Lieferanten „für mehrere Radioisotope“ seien vorhanden, schreibt der Konzern weiter.

Eckert & Ziegler hat ein Produktions- und Verwaltungsgebäude in Berlin-Buch. Der Konzern beschäftigt weltweit 1036 Mitarbeitende. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der Beschäftigten um 60 Angestellte leicht erhöht.

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