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Mittenmang. Berlins erster Wohnturm am Alex.

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Verwaiste Hochhaus-Baustelle am Berliner Alexanderplatz: Senat verlangt Vertragsstrafe von russischem Investor in Millionenhöhe

Der Bau eines Hochhauses direkt am Einkaufszentrum Alexa ruht seit Monaten. Nun reicht es dem Berliner Senat – der fordert eine Vertragsstrafe vom russischen Investor: fünf Millionen Euro.

Seit vier Monaten ruht die „Alexander Towers“-Hochhaus-Baustelle am Berliner Alexanderplatz nun. Das könnte teuer für den russischen Investor werden: Wie der „rbb“ meldet, verlangt die Senatsverwaltung für Finanzen jetzt eine Vertragsstrafe von fünf Millionen Euro.

Der Vertrag enthalte eine Bauverpflichtung, sagte Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) dem Sender. Das Land Berlin wolle keine Bau- und Investitionsruine auf dem Gelände nahe dem Einkaufszentrum Alexa. Gemäß dem bereits verlängerten Zeitplan sollte der repräsentative Bau bereits in der 13. Etage angekommen sein.

Die Frist für die Zahlung der Vertragsstrafe sei inzwischen abgelaufen, so Wesener. „Wir werden jetzt die Zwangsvollstreckung einleiten.“ Sollte Berlin die Vertragsstrafe nicht erhalten, seien weitere Sanktionen denkbar – auch, dass das Land Berlin von einem An- und Rückkaufsrecht Gebrauch mache. Bereits im Juli 2022 hatte Wesener den Druck auf den Investor erhöht und mit einem Rückkauf des Grundstücks gedroht

Investor schiebt die Verantwortung von sich

Der in Moskau ansässige Investor, die Monarch-Gruppe, beteuert, die „geopolitische Lage“ sei schuld an der Verzögerung. Aufgrund der EU-Sanktionen gegen Russland bekomme man das Geld für den Bau nicht nach Deutschland. Festlegen, wann es mit dem Bau weitergeht, will sich der Investor deshalb auch nicht. Man sei auf der Suche nach einem Co-Investor, der gemeinsam mit der Monarch-Gruppe das Bauvorhaben zu Ende bringen könne, hieß es.

Andrej O. Sobolew (l.-r.), Wirtschafts-Gesandter der russischen Botschaft, Sergej Ambartsumyan, Gründer der Unternehmensgruppe MonArch, Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin, und Vanik Badeyan, Geschäftsführer Monarch, beim Spatenstich für den Monarch-Tower.
Andrej O. Sobolew (l.-r.), Wirtschafts-Gesandter der russischen Botschaft, Sergej Ambartsumyan, Gründer der Unternehmensgruppe MonArch, Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin, und Vanik Badeyan, Geschäftsführer Monarch, beim Spatenstich für den Monarch-Tower.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Der Bau des 150 Meter hohen Hochhauses auf dem Grundstück Gruner-/Ecke Alexanderstraße begann im Herbst 2019. Ursprünglich geplant war, dass der „Alexander Berlin’s Capital Tower“ bis Ende 2023 fertig sein soll. Das Büro Ortner & Ortner hatte 377 Wohnungen auf 35 Stockwerken vorgesehen.

Es ist der erste von mehreren geplanten Türmen am Alex. Bislang wird der Alex vom 125 Meter hohen Park-Inn-Hotel dominiert. Der Fernsehturm selbst misst 368 Meter. (Tsp)

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