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Nach Havarie am Berliner Kaiserdamm: Bezirk setzt Bauvorhaben an mehreren Hauptstraßen aus
Es geht um zwei Radwege und die Umgestaltung von Kreuzungen: Weil mehrere Charlottenburger Straßen für Umleitungen gebraucht werden, müssen Baumaßnahmen warten.
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Nach der Havarie am Kaiserdamm in Berlin muss der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf Bauvorhaben an mehreren Hauptstraßen aussetzen. Diese sollen von der Senatsverkehrsverwaltung voraussichtlich bald als Umleitungsstrecken ausgewiesen werden. Das teilte Verkehrsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) am Freitag mit.
Bei den Verzögerungen gehe es um die „Verstetigung“ des Radwegs in der Kantstraße und Neuen Kantstraße, einen geplanten Pop-up-Radweg am Spandauer Damm und Umbauten der zwei Kreuzungen zwischen der Kant- und der Leibnizstraße sowie der Bismarck- und der Wilmersdorfer Straße.
Am Charlottenburger Kaiserdamm war am Donnerstag vergangener Woche ein Abwasserkanal abgesackt und teilweise eingestürzt. Die Berliner Wasserbetriebe rechnen mit sechsmonatigen Reparaturarbeiten. Der Kaiserdamm selbst kann daher im Abschnitt zwischen der Sophie-Charlotte-Straße und der Suarezstraße nicht mehr befahren werden. In der Umgebung stockt der motorisierte Verkehr nun häufig.
FDP fordert erneut Abschaffung von Fahrradstreifen
Die BVV-Fraktion der FDP nimmt die Probleme zum Anlass, erneut die Abschaffung der Fahrradstreifen in der Kantstraße zu fordern, die parallel zum Kaiserdamm verläuft. „Der zu Corona-Zeiten eingerichtete Pop-up-Radweg zwingt die Autos, Motorräder und BVG-Busse auf eine Spur“, kritisiert die Bezirksverordnete Stefanie Beckers. Angesichts der jetzigen Situation und des „geringen Radverkehrs“ in der Kantstraße sei dies „nicht haltbar“.
Der Kaiserdamm und seine Umgebung sind nicht die einzige Problemstelle für den Autoverkehr im Bezirk. Bereits vor rund drei Wochen hatte die Senatsverkehrsverwaltung den Tunnel der früheren Stadtautobahn A104 an der Schlangenbader Straße in Wilmersdorf wegen Sicherheitsmängeln geschlossen.
Er wird wohl nie mehr öffnen, weil die Sanierungskosten auf 30 Millionen Euro geschätzt werden.
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