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Kaiserdamm rot-weiß

© Jörn Hasselmann

Vollsperrung des Berliner Kaiserdamms: Wasserbetriebe rechnen mit sechs Monaten für Reparatur

Das schaffen nicht mal 100 Klimaaktivisten. Der wichtige Straßenzug Kaiserdamm/Bismarckstraße bleibt monatelang gesperrt. Unter der Fahrbahn ist ein Kanal der Wasserbetriebe kaputt.

Die Staus in Charlottenburg sind selbst in den ruhigen Mittagsstunden erheblich, denn seit Freitag ist der Straßenzug Bismarckstraße/Kaiserdamm an der Kreuzung mit der Suarezstraße/Schlossstraße komplett gesperrt – und das möglicherweise noch für ein halbes Jahr. Am Donnerstag war unter der Kreuzung ein Schaden an einem Abwasserkanal festgestellt worden.

Astrid Hackenesch-Rump, Sprecherin der Berliner Wasserbetriebe, nannte am Dienstag eine Reparaturdauer von sechs Monaten. Zunächst müsse für das Abwasser eine überirdische Umleitung gebaut werden. Dies werde bereits drei Wochen dauern. Dann müsse das Abwasser abgelassen werden, erst dann könne man den Umfang des Schadens überhaupt einschätzen. Ob in diesen sechs Monaten der Ost-West-Straßenzug gesperrt bleibe oder ob irgendwann einzelne Fahrspuren wieder freigegeben werden können, sei völlig offen, sagte Hackenesch-Rump.

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„Im gesamten Umfeld ist mit erheblichen Verkehrseinschränkungen und Stau zu rechnen. Den Bereich bitte weiträumig umfahren“, heißt es bei der Verkehrsinformationszentrale Berlin. Arbeiter waren am Dienstagmittag keine auf der Kreuzung zu sehen. Bislang gibt es auch keinerlei Hinweisschilder, die im Vorfeld auf die Sperrung hinweisen. Die Sprecherin der Wasserbetriebe sagte, man führe derzeit Gespräche mit der Verkehrslenkung darüber, wie es weitergehen könne.

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Wie die Wasserbetriebe mitgeteilt hatten, ist ein sogenannter Düker kaputtgegangen. Düker sind Unterführungen für Leitungen, in diesem Fall Abwasserkanäle, die hier die U-Bahn queren. Es trete zwar kein Abwasser aus, aber die Betondecke des Düker ist abgesackt und damit die Fahrbahn.

Bauarbeiter waren am Dienstag nicht zu sehen

© Jörn Hasselmann

Zunächst war am Freitag noch stadtauswärts eine Spur frei, doch schnell wurde den Experten klar, dass der Schaden viel größer ist als angenommen. Noch am Freitag wurde die Magistrale dann voll gesperrt. Auf der Kreuzung ist nur das Abbiegen aus der Suarezstraße stadteinwärts noch möglich. Radfahrer können die Kreuzung in alle Richtungen frei passieren, auch Mopeds und Motorräder nehmen illegalerweise den Radweg. Für Rettungswagen ist dieser allerdings zu schmal.

Noch hat sich der Schaden nicht herumgesprochen. Am Mittag stand ein BVG-Bus der Linie 309 Richtung Schlosspark-Klinik vor den rotweißen Sperrgittern und kam nicht weiter. Der Fahrer wendete mühselig und telefonierte dann mit der Leitstelle. Weitere Buslinien sind nicht betroffen, da auf der Ost-West-Achse sonst keine Busse fahren. Die U-Bahn-Linie U2, die von dem Düker unterquert wird, fährt normal.

Für Autofahrer sinnvoll wäre zum Beispiel ein Hinweis schon am Ernst-Reuter Platz, sodass sie Richtung Westen die Stelle weiträumig über die Otto-Suhr-Allee umfahren können. Chaotisch ist die Situation vor allem auf der Kantstraße. Nachdem dort zu Corona-Zeiten ein Pop-up-Radweg eingerichtet wurde, müssen sich auf der gesamten Länge Autos und BVG-Busse eine Spur teilen. Gebremst werden Autofahrer auf den Umleitungsstrecken auch durch für diesen Extremfall ungeeignete Ampelschaltungen. Dem Vernehmen nach sei eine schnelle Änderung nicht möglich. Polizisten zur Verkehrslenkung waren am Mittag nicht zu sehen.

In den vergangenen Jahren hatte es bereits mehrere, ähnlich gravierende Rohrbrüche bei den Wasserbetrieben gegeben. Monatelang war zum Beispiel im Jahr 2016 die Martin-Luther-Straße vor dem Rathaus Schöneberg gesperrt. Auch der Tempelhofer Damm und der Mariendorfer Damm waren wochenlang wegen defekter Abwasserleitungen gesperrt.

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