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Der junge Gewichtheber· (2004, Plastik, Holz, Spiegelfolie, Farbspray) von Isa Genzken in der Ausstellung „Isa Genzken. 75/75“ in der Neuen Nationalgalerie.

© dpa/Soeren Stache

Die Kulturredaktion empfiehlt: Neun Tipps für das Wochenende in Berlin und Brandenburg

Jeden Donnerstag gibt der „Weekender“-Newsletter Tipps zum Ausgehen und zum Daheimbleiben. Diesmal mit einem einfachen Rezept fürs Picknick – egal wo.

Im „Weekender“-Newsletter gibt es Tipps zum Rausgehen und für eine gemütliche Zeit zu Hause – eine handverlesene Auswahl persönlicher Empfehlungen unserer Kulturredakteur:innen. Das sind die Vorschläge für das Wochenende.

Rausgehen für...

1
Kunst

Auf dem Vorplatz reckt sich eine Rose über acht Meter hoch in die Luft, wie sie 2007 auch in New York vor dem New Museum installiert wurde. Kein Hyperboloid mehr, sondern Hyperrealist, voller Dornen und mit einer Prise Kitsch, vor der sich Isa Genzken nicht fürchtet.  Die Neue Nationalgalerie in Berlin gratuliert der berühmten Künstlerin zum 75. Geburtstag mit einem Parcours durch ihr einzigartiges Werk. Übrigens: Der Eintritt ist jeden Donnerstag von 16 bis 20 Uhr frei! Kunstredakteurin Christiane Meixner hat die Ausstellung hier ausführlich besprochen.

„Isa Genzken. 75/75“, Neue Nationalgalerie, bis 27.11., Eintritt 7-14 Euro, mehr Infos zu Öffnungszeiten und Tickets gibt es hier.

2
Genuss

Kinder mit Schulranzen flitzen über den Bürgersteig, Händler wuchten Wassermelonen in Regale, Lieferwagen stoppen in zweiter Reihe, Fahrradfahrer drängen sich zwischen ihnen und den parkenden Autos vorbei, der M41er-Bus hupt und überall hängen Luftballons vor den Läden. Berlins arabischste Straße feiert Eid ul-Adha, das wichtigste Fest des Islam, das zum Höhepunkt der Wallfahrt nach Mekka begangen wird. Gal Ben Moshe, Spitzenkoch aus Israel mit Sternerestaurant in Charlottenburg, liebt diesen Trubel: „Zuckerfest und Opferfest – für mich die besten Ess-Feiertage.“ Gastro-Redakteur Felix Denk hat Gal Ben Moshe für eine kulinarische Tour durch die Sonnenallee getroffen (T+).

3
Musik – umsonst und draußen


„Ukrainian Sound Garden“ ist ein interdisziplinäres Tages- und Nacht-Open-Air-Event, das verschiedene künstlerische Gemeinschaften zusammenbringt, die eine herausragende Rolle für die zeitgenössische ukrainische Kultur spielen. Mit einem Fokus auf Live- und elektronischen Sound wird eine besondere Erfahrung für Berliner*innen geschaffen, um über aktuelle Ereignisse in der Ukraine und ihren Platz im europäischen Kontext nachzudenken. Bei diesem Programmpunkt des Kultursommerfestivals warten exquisite Soundkunst, mitreißende Live-Performances, fesselnde visuelle Kunstausstellungen sowie ein inspirierender Kunst- und Food-Markt. (Tsp)

„Ukrainian Sound Garden: Freiheit im Sound“, Open-Air-Club ELSE, 14.7, 17 Uhr bis 15.7., 7 Uhr, der Eintritt ist kostenfrei

Drinbleiben für...

1
Fernweh

Syrakus ist nach Jahrhunderten des Niedergangs und Zerfalls heute wieder – dank ökonomischer Aufschwünge und allerhand architektonischer Restaurierung – ein magischer Ort. Seinem Zauber ist auch Joachim Sartorius erlegen, freilich auf hellwache Weise. Der frühere Intendant der Berliner Festspiele, Literaturgelehrte und Lyriker hat vor Jahren dort eine Wohnung erworben. Nicht am Strand, sondern mitten in der Altstadt, die als Halbinsel ins Meer ragt und Ortigia heißt. Seine „Versuchung von Syrakus“ lockt mit alltäglichen Gängen durch die Gassen und über die Piazzen, bisweilen auch hinein in einen Palazzo, in ein Museum, eine Werkstatt oder ein Atelier. Die ausführliche Buchrezension von Peter von Becker finden Sie hier.

„Versuchung von Syrakus“, Joachim Sartorius, Mare Verlag, Hamburg 2023, 175 Seiten, 20 Euro

2
Musik – mit Innensicht
PJ Harvey kann inzwischen zehn Alben vorweisen. 
PJ Harvey kann inzwischen zehn Alben vorweisen. 

© AFP/ANDER GILLENEA

Von PJ Harvey, die mit „I Inside The Old Year Dying“ gerade ihr zehntes Album veröffentlicht hat, bekommt man einfach nicht das Erwartbare. Und stattdessen nun einen Rückzug aus der so ungemütlich gewordenen Welt da draußen und eine Hinwendung zur Introspektive. Dabei aber auch zu nicht minder existenziellen Fragen, wie sie auf den Vorgängeralben aufgeworfen wurden. Wer bin ich? Wo komme ich her? Und nicht zuletzt, wie es in dem Song „Lwonesome Tonight“ in einer Zeile heißt: „Are you Elvis? Are you God?“. Mein Kollege Andreas Hartmann hat das Album hier besprochen.

„I Inside The Old Year Dying“, Polly Jean Harvey, erschienen bei Partisan Records

3
Doku

Terror als System, dafür stand in der NS-Zeit die Prinz-Albrecht-Straße. Eine TV-Dokumentation erinnert an die Willkür der Täter und die Leiden der Opfer. Ute Bönnen und Gerald Endres erzählen unter anderem von den weniger bekannten Vollstreckern und ihren Opfern. Von Mitgliedern der SS-Einsatzgruppen, die in den besetzten Gebieten zu Massenmördern wurden, und von Menschen, die wegen ihrer politischen Überzeugungen im Keller der Prinz-Albrecht-Straße gefoltert wurden. Die ausführliche Rezension meines Kollegen Kurt Sagatz finden Sie hier.

 „Hitlers Zentrale des Terrors – Die Nazis und der Massenmord“, ARD-Mediathek, kostenfrei verfügbar bis 10.7.2024

Zugabe für...

1
Prächtige Radtour
Schloss Charlottenburg
Schloss Charlottenburg

© imago/Jürgen Ritter

Die Schlösserdichte im Berliner Westen und um Potsdam ist beeindruckend. Viele wirken, als seien sie schon immer Teil der Landschaft. Redakteur Udo Badelt hat sich auf Erkundungstour begeben – mit dem Fahrrad. In vier Stunden hat er sechs Schlösser geschafft und hier (T+) festgehalten, wie Sie mit dem Rad zu den Prachtbauten gelangen. Tipps, wo sich unterwegs gut einkehren lässt, gibt es natürlich auch reichlich.

Die ganze Tour auf einen Blick, inklusive Komoot-Karte und GPX-Track zum Download, gibt es auf Tagesspiegel.de; unseren Radfahren“-Newsletter für Fahrradtouren ins Berliner Umland können Sie hier kostenlos abonnieren.

2
Resteessen
ALTBACKENES, Rezept von Sophia Hoffmann
ALTBACKENES, Rezept von Sophia Hoffmann

© Annabell Sievert

Das Wort „Bratling“, schreibt die Köchin und Aktivistin Sophia Hoffmann in ihrem Buch „Zero Waste Küche“, fände sie immer bisschen unsexy. Eine alternative Wortschöpfung zum deutschen Pendant des „Patty“ hätte sie aber auch nicht gefunden. Einfache Lösung: Aus Brot geknetet wird der Klops einfach zum Brotling. Schmeckt jedem und ist ungemein praktisch. Wie die Zubereitung gelingt, hat mein Kollege Felix Denk hier für Sie aufgeschrieben (T+).

3
Urlaub daheim

Keine Zeit, weit zu reisen, aber Lust auf den hohen Norden? Wälder, Seen, Schären: Das einzigartige Finnland mit seinen 5,5 Millionen Einwohnern lässt sich nicht nach Berlin importieren. Ebenso wenig die vielen kulturreichen und durch ihre Architektur begeisternden Städte. Allerdings gibt es ein paar Orte, die Finnland-Liebhaber auch hier besuchen können. Saara von Alten hat die authentischsten für Sie herausgefunden (T+)

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