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Polizeibeamte gehen zu einem Wohnhaus an der Gitschiner Straße. (Archivbild)

© Foto: dpa/Paul Zinken

Prozess gegen Berliner Clanmitglieder: Ermittlungen zum Einbruch ins Grüne Gewölbe gehen weiter

Im Prozess gegen sechs Angehörige des Remmo-Clans um den Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe sind viele Details noch offen. Das Urteil wird am Dienstag erwartet.

Die Ermittlungen zum Juwelendiebstahl aus dem Dresdner Historischen Grünen Gewölbe gehen nach dem Prozess gegen sechs Beschuldigte aus dem Berliner Remmo-Clan am Landgericht Dresden weiter. Im Fokus dabei stehe, dass es im Ergebnis der Beweisaufnahme „einen nicht identifizierten Beteiligten gibt“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag.

Auch zum Verbleib der restlichen Beute gebe es „derzeit keine weiteren belastbaren Hinweise“. Trotz der Rückgabe der meisten gestohlenen Schmuckstücke, der Geständnisse und Befragungen von vier der sechs Angeklagten seien viele Details zur Aufklärung des Falles offen. Die Urteilsverkündung vor dem Landgericht Dresden wird an diesem Dienstag erwartet.

Bei der Soko Epaulette, benannt nach einem der gestohlenen Schulterstücke, gingen den Angaben nach inzwischen 1795 Hinweise zu dem Verbrechen ein. Bisher wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft 2838 Spuren bearbeitet und 382 Zeugen vernommen. Das Verfahren gegen einen siebten Tatverdächtigen soll „alsbald“ abgeschlossen werden.

Der 23-Jährige war Anfang Mai 2022 beim Verlassen des Prozessgebäudes festgenommen, aber Anfang Juni wieder aus Untersuchungshaft entlassen worden. Er soll die Täter im Vorfeld ihrer Einbruchsfahrt nach Dresden unterstützt haben. Die Staatsanwaltschaft geht nach bisherigen Erkenntnissen nicht davon aus, „dass er am Tattag selbst in Dresden war“.

Auch die Untersuchungen zu vier möglichen Helfern sind weitestgehend abgeschlossen. Eine Entscheidung, ob es zu einer Anklage komme oder zur Einstellung des Verfahrens, werde derzeit geprüft. Gegen die Männer bestand ein Anfangsverdacht, den Tatort am Vortag des Coups ausgespäht und ihre Erkenntnisse an die Täter weitergegeben zu haben. Sie sind auf freiem Fuß.

Der Kunstdiebstahl aus Sachsens Schatzkammermuseum am 25. November 2019 gilt als einer der spektakulärsten in Deutschland. Zwei Täter waren durch ein zuvor präpariertes Fenster ins Residenzschloss eingestiegen, hatten mit zwei Äxten Löcher in eine Vitrine geschlagen und 21 Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten im Wert von über 113 Millionen Euro herausgerissen. Sie verursachten zudem über eine Million Euro Sachschaden, indem sie einen Stromverteiler der Altstadt und ein Fluchtauto in Brand setzten – in der Tiefgarage eines Wohnhauses. (dpa)

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