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S-Bahn-Impressionen von Bahnhof Berlin Alexanderplatz.

© IMAGO/Rüdiger Wölk

S-Bahn weitet Angebot aus: Ab Dezember fahren mehr und längere Züge durch Berlin

Zum Fahrplanwechsel wird die Berliner S-Bahn den Takt verdichten und auch längere Züge einsetzen. Wegen Personalmangels kommt jedoch manche Verbesserung erst später.

Die Berliner S-Bahn weitet ihr Angebot zum Fahrplanwechsel deutlich aus. Dies teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Mit dem von den Ländern Berlin und Brandenburg bestellten und bezahlten Gesamtpaket aus längeren Zügen, Taktverdichtungen und längeren Linien stehen in der Hauptverkehrszeit bis zu 6700 Sitzplätze pro Stunde mehr zur Verfügung. Dies ist möglich, da mittlerweile alle Fahrzeuge der Neubauserie ausgeliefert sind – der seit Jahren bestehende Wagenmangel ist dadurch deutlich gemildert worden.

„Durch die Neufahrzeuge der Baureihe 483/484 ist unsere Flotte deutlich gewachsen“, sagte S-Bahn-Chef Peter Buchner, „Fahrgäste profitieren von mehr Platz und dichteren Takten.“ Schrittweise sollen auf den Linien S1 und S2 längere Züge mit acht statt sechs Wagen zum Einsatz kommen. Dadurch erhöht sich die Kapazität um rund 300 Plätze pro Zug.

Zusätzliche Züge auf S1 und S5

Auf zwei Linien werden zusätzliche Züge fahren, in der Hauptverkehrszeit auf der S1 und der S5. Derzeit sind dort drei Züge innerhalb 20 Minuten im Einsatz. Ab Fahrplanwechsel fahren zwischen Zehlendorf und Potsdamer Platz sowie zwischen Mahlsdorf und Warschauer Straße dann vier Züge, und zwar im sauberen Fünf-Minuten-Takt. Bislang war der Takt unregelmäßig, und mit einer 10-Minuten-Folge.

Die S3 fährt in der Hauptverkehrszeit alle zehn Minuten zwischen Erkner und Charlottenburg. Das bedeutet auf der Stadtbahn drei zusätzliche Fahrten pro Stunde und Richtung, denn bislang enden die Verstärker auf der S3 am Ostbahnhof.

Die S26 verkehrt montags bis freitags ab dem Fahrplanwechsel von Teltow Stadt nach Blankenburg, bislang war Waidmannslust die Endstation. Damit wird nach Angaben der S-Bahn ein zusätzliches Angebot zwischen Pankow und Blankenburg geschaffen. Für mehr Kapazität sorgt der Einsatz von Zügen mit sechs statt bisher vier Wagen.

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Die S85 verkehrt montags bis freitags neu von Grünau nach Waidmannslust und schafft so eine Direktverbindung aus dem Südosten in den Nordwesten der Stadt. Auch hier kommen Züge mit sechs Wagen zum Einsatz und schaffen zusätzlichen Platz zwischen Bornholmer Straße und dem vorübergehenden Endpunkt Waidmannslust. Wegen Bauarbeiten kann die Linie erst ab dem Frühjahr bis Frohnau verlängert werden. Am Wochenende verkehrt die S85 weiterhin auf ihrer bisherigen Strecke Schöneweide–Pankow.

Angespannte Personalsituation

Wie in jedem Jahr muss auch 2024 der Nord-Süd-Tunnel gesperrt werden, und zwar vom 5. Januar bis 16. Februar. Der knapp sechs Kilometer lange Tunnel besteht nur aus Kurven und Steigungen, gerne auch kombiniert. Deshalb verschleißen die Schienen viel schneller, die wichtige Strecke unter der Innenstadt muss deshalb so oft gesperrt werden.

Wie S-Bahn-Chef Buchner am Dienstag betonte, sei es trotz der angespannten Personalsituation gelungen, das Angebot spürbar auszubauen und die vom Verkehrsverbund bestellten Fahrten anzubieten – allerdings werde es zu Beginn des neuen Fahrplans noch nicht auf allen Verbindungen längere Züge geben. „Dies liegt an der angespannten Personalsituation in den Werkstätten“, teilte Buchner mit. Die S-Bahn setze ihre „Einstellungsoffensive unvermindert fort“, so das Unternehmen.

Zuletzt hatte die BVG angekündigt, wegen Fahrermangels die Leistungen im Busbereich signifikant zu kürzen. Sechs Prozent der Leistungen können nicht mehr erbracht werden, im Jahr 2024 sollen 5,8 Millionen Kilometer weniger gefahren werden. In anderen Bundesländern ist die Lage deutlich angespannter als in der Region Berlin-Brandenburg, das hatte kürzlich Bahnchef Alexander Kaczmarek im Tagesspiegel-Interview gesagt. So gibt es bei der Dresdner S-Bahn deutliche Einschnitte seit einiger Zeit.

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