zum Hauptinhalt
Ein Eindecker der BVG in Berlin. (Symbolbild)

© Soeren Stache/dpa

Züge für Tesla und ein neuer Bus für Spandau: Das bringt der neue Fahrplan für Berlin

Seit Sonntag ist ein neuer Fahrplan in Kraft. U-Bahn, S-Bahn, Fernverkehr – das sind die wichtigsten Änderungen in der Region.

Die wichtigste Änderung ist bereits eine Woche alt: Die Eröffnung der U-Bahn-Linie 5 in Berlin-Mitte. Die BVG wollte die Strecke unbedingt am 4. Dezember eröffnen, weil das der Tag der Heiligen Barbara ist, die Schutzpatronin der Tunnelbauer.

Normalerweise werden solche Eröffnungen auf den Fahrplanwechsel gelegt, hier hatte ein Funken Aberglaube Vorrang vor dem Praktischen. Die zweite große Eröffnung, nämlich die der Strecken zum neuen Großflughafen BER, erfolgte bereits Ende Oktober. 

In der Region Berlin-Brandenburg gibt es am 13. Dezember weniger Änderungen als sonst. Der Verkehrsverbund hat allerdings einige Verbesserungen bestellt – mehr Züge und mehr Busse, vor allem dort, wo die Stadt wächst – also am BER, im Quartier an der Heidestraße nördlich vom Hauptbahnhof oder in der Wasserstadt Spandau. Nach Angaben der Verkehrsverwaltung fahren auf 16 Linien mehr Busse, Straßenbahnen und S-Bahnen.

Ein Überblick, was sich im Einzelnen mit dem Fahrplanwechsel ändert:

Regionalbahn

Tesla baut, die Bahn reagiert. Auf dem nahe des Werksgelände gelegenen Bahnhofs Fangschleuse halten künftig alle Züge der Linie RE1 (Magdeburg - Berlin - Frankfurt), also alle halbe Stunde. Bislang gab es nur stündlich eine Anbindung. Im Berufsverkehr gibt es eine zusätzliche Fahrt des RE4 zwischen Ludwigsfelde und Jüterbog, sodass der Halbstundentakt aus den Linien RE3 und RE4 am Nachmittag um eine Stunde verlängert wird.

Die Verstärkerzüge der Linie RE5 fahren künftig nach Finsterwalde und nicht mehr nach Elsterwerda. In Elsterwerda hält seit Juni 2020 die neue IC-Linie nach Dresden, in der VBB-Tickets anerkannt werden. 

Auf der Linie RB25 gibt es zwischen Werneuchen und Ahrensfelde am frühen Morgen einen zusätzlichen Zug mit Anschluss an die S-Bahn.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Auf der RB26 wird im Abendverkehr ein zusätzliches Zugpaar zwischen Küstrin und Berlin-Lichtenberg eingesetzt, damit gibt es auch am Abend einen Stundentakt. Aufgrund des Neubaus der Oder- und Warthebrücken zwischen Polen und Deutschland enden alle Züge bis auf weiteres im deutschen Küstrin-Kietz. Dort stehen Busse für die Weiterfahrt ins polnische Kostrzyn. Die Brücken sind so baufällig, dass sie abgerissen werden müssen. Ein Ausbau der Ostbahn auf deutscher Seite ist weiterhin nicht in Sicht. 

Auf der RB63 von Eberswalde nach Templin gibt es zwischen Joachimsthal und Templin Stadt werktags ein zusätzliches Zugpaar am Abend. Die Strecke war erst 2018 nach langer Stilllegung wieder eröffnet worden zwischen Joachimsthal und Templin.

Fernverkehr

Zwischen Berlin und Hamburg bietet die Bahn erstmals einen Halbstundentakt an, und zwar vom frühen Morgen bis in den späten Abend. Statt 46 fahren künftig 60 Züge täglich zwischen den beiden Städten, das sind 6000 Sitzplätze zusätzlich. Zwischen Berlin und Bonn fahren künftig 14 ICE umsteigefrei, bisher sind es nur vier.

Im kommenden Jahr soll zudem das Nachtzugnetz ausgebaut werden. Bereits im Oktober hatte die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) angekündigt, ihr Angebot europaweit auszubauen. Es könnte zum Beispiel eine Verbindung Berlin-Barcelona geben. Bekanntlich hat die Deutsche Bahn ihr Nachtzugnetz vor Jahren eingestellt, die ÖBB hat das Geschäft übernommen.

S-Bahn

An den Wochenenden hat das Land Berlin einen dichteren Takt auf den Ringbahnlinien S41 und S42 bestellt und bezahlt. Zwischen 12 und 20 Uhr gibt es künftig drei Fahrten in 20 Minuten, und zwar im 5/5/10-Minuten-Takt. Die S46 verkehrt zu diesen Zeiten zwischen Königs Wusterhausen und Tempelhof.

[Der Verkehr in der Metropole: Das ist regelmäßig auch ein Thema in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Die Newsletter können Sie hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Ein Bahnhof bekommt einen neuen Namen: Aus "Betriebsbahnhof Schöneweide" wird "Johannisthal". In den letzten Monaten entstand bereits auf dem ehemaligen Eisenbahngelände ein Vorplatz und ein Stück Park westlich der Gleise. Zwischen den Bahngleisen und dem Groß-Berliner Damm entsteht ein neues Stadtquartier.

Die nächste Neuerung folgt bei der S-Bahn bereits am 1. Januar 2021: Auf der S47 werden dann die ersten Neubaufahrzeuge eingesetzt. 

Wichtigste Änderung schon vor dem Wechsel: Die U5 fährt jetzt von Hönow bis zum Hauptbahnhof.
Wichtigste Änderung schon vor dem Wechsel: Die U5 fährt jetzt von Hönow bis zum Hauptbahnhof.

© imago images/Jochen Eckel

BVG

Bei jeder Eröffnung einer U-Bahn wird der Busverkehr ausgedünnt, die Investition soll sich ja lohnen. Bei der U5 hat die BVG damit einigen Ärger eingefahren. Dass der 245er nun nicht mehr zwischen Alex und Charité fährt, löste einen Proteststurm aus. Die Linie 245 wurde vom Alexanderplatz zur Haltestelle Robert-Koch-Platz zurückgezogen.

Als wichtigste Verbesserung nennt die BVG die komplett neue Linie M36. Die Metrobuslinie ersetzt die bisherigen Linien X36 und 236. Sie ist auf der Route der bisherigen Linie 236 rund um die Uhr und an allen Wochentagen unterwegs und verbessert die Anbindung der Wasserstadt Spandau. Werktags kommt der M36 zwischen 6 und 19 Uhr alle fünf Minuten. 

Die Linie 147 wird vom Hauptbahnhof über Invalidenstraße, Minna-Cauer-Straße, Heidestraße, Fennstraße und Müllerstraße bis zum Leopoldplatz verlängert. Der 147er fährt künftig alle 10 Minuten. Ebenfalls von einem 10-Minuten-Takt profitieren die Fahrgäste der Straßenbahnlinie 12 sonnabends sowie werktags morgens und abends. Bislang fuhr die M12 nur alle 15 Minuten bzw. alle 20. Minuten. Mehr Züge fahren auch auf den wichtigen Straßenbahnlinien M4 und M10.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false