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Das Aquadom im Vorher-Nachher-Vergleich.

© picture alliance/dpa/instagram/tnn

Update

Zwei Verletzte am Berliner Aquadom: Riesen-Aquarium geplatzt – THW gibt Gebäude wieder frei

Der Aquadom ist geplatzt, eine Million Liter Wasser sind ausgelaufen, fast alle Fische tot. Die Innensenatorin spricht von Materialermüdung. Inzwischen hat das THW seinen Einsatz beendet. 

| Update:

Das Großaquarium Aquadom am Berliner Sea Life ist geplatzt. Dabei wurden am Freitagmorgen Teile des umgebenden Hotels zerstört. Hinweise auf einen gezielten, gewaltsamen Anschlag gab es laut Polizei zunächst nicht. Stattdessen wird eine Materialermüdung bei dem 16 Meter hohen Aquadom vermutet. Zwei Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt und ins Krankenhaus gebracht. 100 Feuerwehrleute und 100 Polizisten waren im und rund um das Hotel Radisson im Dom Aquaree zwischen Fernsehturm und Berliner Dom im Einsatz.

Das Technische Hilfswerk (THW) beendete am späten Freitagabend seinen Einsatz. Fachberater Friedrich Engel sagte der rbb 24 Abendschau, das Gebäude sei inzwischen als sicher eingestuft worden und werde nun an die Eigentümer zurück übergeben. Pumparbeiten in der Tiefgarage seien eingestellt worden, weil zu viel Wasser nachlaufe, so Engel. Vom Gebäude an sich gehe aber keine Gefahr mehr aus, für die die allgemeine Gefahrenabwehr zuständig wäre.

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Wegen der schweren Beschädigungen am Großaquarium mussten auch die Gäste des umgebenden Hotels Radisson das Gebäude verlassen. Das erklärte ein Feuerwehrsprecher am Morgen. Rund 350 bis 400 Personen hatten sich den Angaben zufolge noch im Hotel befunden. Sie wurden auf umliegende Hotels verteilt.

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Ein älteres Ehepaar hatte erst kurz zuvor ins Hotel eingecheckt. „Das ganze Bett hat gewackelt“, berichtet die Frau. „Ich habe gedacht, das ist ein Erdbeben“.

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Alarmiert wurden die Einsatzkräfte gegen 5.43 Uhr. Im Großaquarium des Hotels sei etwas geplatzt, hieß es. „Von der Außenwand war dabei Glas umhergeflogen“, sagte der Feuerwehrsprecher. Zwei Menschen seien dabei verletzt worden. Rettungskräfte brachten sie in Krankenhäuser.

„Die Lage ist zurzeit nicht übersichtlich“, teilte die Feuerwehr per Twitter am Vormittag mit. Es laufe „massiv“ Wasser auf die Straße, hieß es am Morgen von der Polizei.

Laut der Verkehrsinformationszentrale blieb die Karl-Liebknecht-Straße den gesamten Freitag in beiden Richtungen zwischen Spandauer Straße und Am Lustgarten gesperrt. Empfohlen wurde deshalb, den Bereich via Mühlendamm zu umfahren.

Die Karl-Liebknecht-Straße in Richtung Unter den Linden ist ab der Spandauer Straße gesperrt.

© Reuters/Michele Tantussi

Innensenatorin: Es deutet auf Materialermüdung hin

Nach ersten Erkenntnissen scheint Materialermüdung zum Platzen des Aquadoms geführt zu haben. „Die Ermittlung zur Ursache ist natürlich noch nicht abgeschlossen, erste Anzeichen deuten jedoch auf eine Materialermüdung“, sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) der Deutschen Presse-Agentur.

Nun gehe es darum, die Schäden zu erfassen und die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. So müssten Gebäude und Verkehrswege geprüft werden.

Aquarien-Hersteller: Materialversagen bei Großaquarium gut möglich

Der Aquarien-Hersteller Florian Schuran hält ein Materialversagen als Ursache für das Platzen des Berliner Riesenaquariums für gut möglich. „Das Becken ist, glaub’ ich, jetzt 18 Jahre alt, besteht aus mehreren Klebenähten und das sind dann immer die Schwachstellen, die in dem Falle versagen können“, sagte der Geschäftsführer der Firma New Wave aus Wassenberg (Nordrhein-Westfalen). Den 16 Meter hohen Aquadom, der am Freitag in einem Berliner Hotel platzte, hat Schurans Unternehmen nicht gebaut.

Eine Sabotage des zylindrischen Beckens könne sich der Experte nicht vorstellen: „Solche Becken werden statisch berechnet. Wenn in solchen Fällen Leib und Leben in Gefahr ist, wird da auf äußerste Sicherheit acht gegeben.“ Nach Angaben der Eigentümerfirma des zerstörten Aquadoms war der Grund für das Zerbersten des riesigen Zylinders am Freitag noch völlig unklar.

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„Wir gehen aktuell von einem Schadensfall aus“, sagte ein Polizeisprecher dem Tagesspiegel. Für einen gezielten, gewaltsamen Anschlag auf das Großaquarium in Berlin gibt es laut Polizei bislang keinerlei Hinweise. „Im Moment überhaupt nicht“, antwortete der Sprecher am Freitagmorgen auf eine entsprechende Frage.

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Nach Angaben der Feuerwehr wurde der Riesenbehälter mit einer Million Liter Wasser sehr schnell zerstört. „Wenn das Aquarium defekt ist, dann platzt das schlagartig“, sagte ein Feuerwehrsprecher. „Das ist nicht ein kleiner Riss, aus dem das Wasser austritt, sondern das komplette Aquarium ist schlagartig geplatzt.“

Nach Angaben der Feuerwehr lief ein großer Teil des Wassers wohl durch die Türen im Erdgeschoss auf die Straße und dort in die Gullys. In den Kellergeschossen habe man nicht viel Wasser gefunden. Das zerstörte Erdgeschoss wurde mit Rettungshunden nach Menschen abgesucht. Ein Statiker des Bezirksamts Mitte wurde hinzugezogen, um zu prüfen, ob das Hotelgebäude Risse aufweist und ob Einsturzgefahr besteht.

Nach Tagesspiegel-Informationen war das Wasser auch in die sich unmittelbar vor dem Hotel befindliche Tiefgarage mit mehreren Untergeschossen gelaufen. Die Feuerwehr hätte sich dort zunächst mit Tauchern auf eine mögliche Rettungsaktion vorbereitet, hieß es.

Dies sei allerdings nicht erforderlich gewesen. Den Angaben nach hatte sich das Wasser verteilt und musste nicht abgepumpt werden. An den parkenden Autos waren keine Schäden entstanden.

Es sieht aus wie im Krieg.

Sprecher der Berliner Feuerwehr

Eine Hundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes suchte derweil im Erdgeschoss des Hotels unter den Trümmern nach vermissten Menschen. „Es sieht aus wie im Krieg“, sagte ein Feuerwehrsprecher. „Das Erdgeschoss ist fast nicht begehbar.“ Ein Teil der Fische liege dort noch herum.

Was mit den Fischen geschehen ist

Der Geschäftsführer der Berliner Gesellschaft für Großaquarien Uwe Abraham erfuhr über einen Anruf um 6 Uhr morgens, dass der riesige Zylinder in der Lobby des Radisson-Hotels geplatzt ist. Er machte sich sofort auf den Weg, doch der Bereich um das Dom Aquarée in Mitte war weitgehend abgesperrt. Man fürchtete offenbar zunächst einen Terroranschlag. Erst eine Stunde später stand er in der überschwemmten Lobby mit den Resten des ehemals größten zylindrischen freistehenden Aquariums der Welt.

„Alle Tiere im Aquadom sind tot“, sagte Abraham. Ein ruckartiges Versagen der Statik habe den Zylinder zum Einsturz gebracht. Die Flutwelle riss Tiere, Sedimente und Teile der Hoteleinrichtung bis auf die Straße. Dennoch musste sich Abraham sofort mit einem Tierarzt zusammensetzen, um andere Fische aus der Anlage zu retten: „Einige hundert“ Exemplare von bedrohten Arten befänden sich zu diesem Zeitpunkt noch in den unteren Etagen, „die zum Glück alle heil geblieben sind“. Noch am Morgen begann laut Abraham der Abtransport zu einem Partnerunternehmen, das bereits Becken für die Fische vorbereitet.

Der Aquadom im Sea Life nach Sanierungsarbeiten. (Archivbild)

© dpa/Annette Riedl

Zwei große Technik-Etagen befinden sich unterhalb des geplatzten Zylinders. Täglich wurde das Wasser von dort permanent umgewälzt und gereinigt. Dort befinden sich laut Abraham viele weitere Becken, die der Nachzucht bedrohter Arten gewidmet sind. Wie andere Zoos sei auch das Sea Life verpflichtet, etwas zu dem Erhalt der Artenvielfalt beizutragen.

Die Berliner Feuerwehr konnte nach eigenen Angaben noch einige Dutzend Fische im unteren Bereich des zerborstenen Gefäßes lebend finden. Spezialkräfte hätten diese geborgen, sagte Feuerwehrsprecher James Klein. „Ich denke, an der Zahl waren das etwa drei Bottiche.“ Es handele sich um Süß- und Salzwasserfische. Die Tiere würden nun getrennt untergebracht. Die Salzwasserfische kommen demnach in die benachbarte Unterwasserwelt mit weiteren Aquarien. Die Süßwasserfische sollen am Samstag in Aquarien des Zoos gebracht werden.

Fische aus über 100 verschiedenen Arten schwammen in den 1000 Kubikmetern Salzwasser. Das entsprach einem Gewicht von 1000 Tonnen. Das Aquarium wurde den Angaben zufolge bis Sommer 2020 umfassend modernisiert und öffnete dann wegen der Corona-Pandemie erst 2022 wieder. Der Bau soll vor knapp 20 Jahren nach damaligen Mitteilungen und Berichten knapp 13 Millionen Euro gekostet haben.

Fische brauchen Strom für Sauerstoffzufuhr

Nachdem die rund 1500 Fische aus dem geplatzten Aquadom tot sind, konzentrierten sich Tierärzte auf die Rettung verbliebener Tiere im Keller des Hotelgebäudes. „Jetzt geht es darum, diese schnell zu evakuieren“, sagte Almut Neumann, Umweltstadträtin von Berlin-Mitte, der Deutschen Presse-Agentur. Etwa 400 bis 500 kleinere Fische befänden sich in Aquarien unter der Lobby, in dem der zerstörte Aquadom war.

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Die Gefäße seien zurzeit nicht mit Strom versorgt. „Das ist ein Problem. Die Fische in den Aquarien brauchen Strom für die Sauerstoffzufuhr.“ „Wir werden zunächst versuchen, die bedrohten Arten zu evakuieren“, erklärte Berlin Staatssekretär für Verbraucherschutz, Markus Kamrad, an der Unglücksstelle. Es gebe zahlreiche Hilfsangebote von Institutionen, die bereit seien, die Fische aufzunehmen, sagte Stadträtin Neumann.

Berliner Zoo kann lebende Fische aufnehmen

Der Berliner Zoo etwa erklärte sich bereit, noch lebende Fische bei sich unterzubringen. „Wir haben der zuständigen Aufsichtsbehörde bereits angeboten, Fische bei Bedarf und je nach Kapazität bei uns aufzunehmen und zu versorgen“, teilte eine Sprecherin am Freitag mit. Der Zoo bedauere zutiefst das Unglück.

Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) äußerte sich erschüttert: „Wir bedauern das große Unglück des Aquadoms sehr“, sagte die stellvertretende VdZ-Geschäftsführerin Julia Kögler der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). Grundsätzlich gebe es für Aquarien besondere und gesetzlich geregelte Bau- und Sicherheitsstandards

In der Spandauer Straße registrierte die Polizei die Hotelgäste. Feuerwehr und BVG hatten diesen einige Meter weiter jeweils einen Bus zur Verfügung gestellt, damit sie sich darin wärmen können. Die Straße war am Morgen spiegelglatt, die BSR streute Sand und Salz. Zum Glück habe es sich beim Wasser aus dem Aquarium um Salzwasser gehandelt, sagte der Feuerwehr-Sprecher. „Bei Süßwasser wäre es noch schlimmer gewesen.“

Auch Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) kam zum Unglücksort. Sie sprach von einem „Tsunami“, der sich auf die Straße ergossen habe, aber auch von „Glück im Unglück“. „Wäre es eine Stunde später passiert, hätte man von einem großen menschlichen Schaden ausgehen müssen“, sagte Giffey und dankte den Einsatzkräften am Sea Life.

Giffey im Gespräch mit einer Einsatzkraft am Sea Life.

© Reuters/Michele Tantussi

Sea Life zeigte sich ebenfalls „bestürzt“. Das Unternehmen betonte zugleich die Eigenständigkeit des Großaquariums: „Der Aquadom ist eine eigenständige Attraktion und ist nicht im Besitz des Sea Life Berlin, auch Wartung und Instandhaltung liegen nicht beim Sea Life Berlin“, hieß in einer Mitteilung. Zwar sei der Besuch in den Großaquarium in Eintrittskarten und Marketingaktivitäten enthalten gewesen. Besitzer sei aber die Firma Union Investment.

Die genauen Besitzverhältnisse blieben zunächst unklar. Sea Life betreibt in dem betroffenen Hotelgebäude ein großes Aquarium. Der Besuch des nun zerstörten Aquadoms konnte über die Internetseite von Sea Life ebenfalls gebucht werden.

Es war ein Behälter aus Acrylglas, der 16 Meter hoch war und einen Durchmesser von 11,5 Metern hatte. Besucher konnten in einem Aufzug durch das Innere des Aquariums hindurch fahren.

Auch in der Vergangenheit waren zuweilen Aquarien geplatzt - wenn auch nicht so riesige wie jetzt in Berlin. Im Dezember 2012 riss das mehrere Zentimeter dicke Glas eines Open-Air-Haifischbeckens in einem Einkaufszentrum im chinesischen Shanghai. Verletzt wurden 16 Menschen. Ursache war wohl eine Kombination aus Minustemperaturen, warmem Wasser und schwachem Material. (mit dpa)

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