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Constantin Schreiber, Sprecher der ARD-„Tagesschau“.

© dpa/Uwe Zucchi

Nach Tortenwurf durch linke Aktivisten: „Tagesschau“-Sprecher Constantin Schreiber will sich nicht mehr zum Islam äußern

In Büchern, Talkshows und TV-Reportagen setzt sich Constantin Schreiber kritisch mit den Lehren des Korans auseinander. Nach Angriffen auf seine Person will er dazu keine Stellung mehr beziehen.

„Tagesschau“-Sprecher Constantin Schreiber will öffentlich nichts mehr zum Islam sagen. „Ich werde mich zu allem, was mit dem Islam auch nur im Entferntesten zu tun hat, nicht mehr äußern. Ich werde keine Bücher dazu schreiben, ich lehne Talkshow-Anfragen ab, ich mache das nicht mehr“, sagt er in einem Interview in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“.

„Da mögen jetzt manche feiern und vielleicht die Schampusflaschen aufmachen. Ob das ein Gewinn ist für die Meinungsfreiheit und für den Journalismus, ist eine andere Frage“, so der Islamkenner.

Constantin Schreiber bekam eine Torte ins Gesicht

Schreibers Bücher und TV-Reportagen setzen sich teilweise kritisch mit Predigten und Lehrstoffen in Moscheen und Koranschulen auseinander. So kritisierte er, dass dort gegen Deutschland gehetzt werde. In dem Interview betont er aber, er habe nichts Islamkritisches, Islamfeindliches oder Muslimfeindliches geschrieben.

Dem Journalisten, der schon als Jugendlicher bei einer Gastfamilie in Syrien Arabisch lernte und nach dem Jurastudium unter anderem für eine libanesische Tageszeitung und einen ägyptischen TV-Sender arbeitete, war am 29. August bei einem Auftritt an der Universität Jena von linken Aktivisten eine Torte ins Gesicht gedrückt worden. Zuvor war er unter anderem von einem Taxifahrer vor seiner Haustür bedroht worden.

„Da habe ich einfach gesagt, nee, das will ich nicht, ich will diese Negativität in meinem Leben nicht“, sagt Schreiber, der seit 2021 auch einer der Sprecher der Hauptausgabe der „Tagesschau“ ist. Er betonte, den Tortenwurf betrachte er als kindische Aktion. Ihn habe aber viel stärker beschäftigt, dass die Veranstalter der Lesung ihn nicht direkt in Schutz genommen und Solidarität mit ihm bekundet, sondern stattdessen betont hätten, man dürfe die Meinung dieser Menschen nicht ausgrenzen.

In diesem Zusammenhang kritisierte Schreiber auch die Haltung vieler Journalisten. „Was ich schon spüre in meiner Zunft, ist eine Vorsicht, wenn es um polarisierende Debatten geht.“ Das gelte etwa für die Islamdiskussion, die Themen Klima oder Migration. „Da ist diese Vorsicht sehr deutlich zu spüren, aus der Sorge heraus, in etwas reingezogen zu werden, was sehr unangenehm werden kann.“ (KNA)

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