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Autos und Lastwagen stehen am frühen Morgen bei Schneefall auf der verschneiten Autobahn 4 bei Dresden im Stau (Archivbild vom 08.02.2021).

© picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Schnee und Eis legen Verkehr lahm: Tausende Menschen stecken über Nacht auf Autobahnen fest – Karambolage auf der A44

Wegen Schnee und Glätte saßen in der Nacht zu Donnerstag Hunderte Fahrzeuge auf Autobahnen fest. Das Rote Kreuz versorgte die Menschen vor Ort mit Decken und Heißgetränken.

Wegen Glätte und Schnee sind auf mehreren Autobahnen in Hessen und Rheinland-Pfalz in der Nacht zu Donnerstag Hunderte Fahrzeuge hängen geblieben.

In Osthessen wurden die Insassen in kilometerlangen Staus von Rettungskräften versorgt, wie die Polizei mitteilte. Demnach seien zusätzlich zu Räumfahrzeugen der Straßenmeisterei insbesondere Betreuungsfahrzeuge des Roten Kreuzes im Einsatz, um die Autofahrer in der Kälte mit Decken und heißen Getränken zu versorgen, teilte ein Polizeisprecher am Abend mit.

Besonders auf der Autobahn 7 in Nordhessen sorgten Schnee und Glätte für lange Staus. Seit der Nacht geht es auf dem gesamten Streckenabschnitt zwischen Guxhagen und Homberg-Efze nicht weiter, wie ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen mitteilte.

Auch auf der A3 im nördlichen Rheinland-Pfalz standen in der Nacht zum Donnerstag etwa 2000 Menschen nach einer ersten Polizeischätzung in kilometerlangen Staus. Besonders zwischen den Anschlussstellen Bad Honnef/Linz und Neustadt/Wied kam der Verkehr laut Polizei in beiden Fahrtrichtungen zum Erliegen.

Ein Schneeräumgerät versucht  auf der B51 bei Schnee und Glätte durch einen Stau zu gelangen.
Ein Schneeräumgerät versucht auf der B51 bei Schnee und Glätte durch einen Stau zu gelangen.

© picture alliance/dpa

Demnach blockierten vor allem mehrere Lkw die Fahrstreifen, weil sie aufgrund der winterlichen Verhältnisse entweder keine Steigungen mehr hochfahren konnten oder teilweise quer über die Fahrbahn gerutscht seien.

Karambolage auf der A44 mit sechs Verletzten

Bei einer Karambolage von fünf Fahrzeugen auf der glatten A44 etwa wurden sechs Menschen verletzt, einige von ihnen schwer.

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Wie die Polizei mitteilte, fuhren nacheinander mehrere Pkw und Lastwagen aufeinander auf, weil Fahrzeuge ins Schleudern gerieten oder nicht mehr rechtzeitig bremsen konnten. Der Sachschaden wurde auf etwa 120.000 Euro geschätzt.

Schnee sorgt in NRW für Verkehrschaos

Auch in Nordrhein-Westfalen ist es am Donnerstagmorgen durch das Winterwetter zu starken Beeinträchtigungen auf Autobahnen gekommen. Auf der A3 staute sich der Verkehr von Lohmar bis Bad Honnef über 20 Kilometer. „Aufgrund von feststehenden Lkw können zwar Pkw teilweise passieren, aber es ist eigentlich immer noch - ich sag’s mal vorsichtig - ein bisschen chaotisch“, sagte ein Polizeisprecher zur Situation auf der A3.

Im dichten Schneetreiben fahren Autos und Lkws am 17. Januar 2024 über die A4 in Richtung Aachen.
Im dichten Schneetreiben fahren Autos und Lkws am 17. Januar 2024 über die A4 in Richtung Aachen.

© picture alliance/dpa

Auch auf der A4 staute sich der Verkehr zwischen Düren und Aachen-Laurensberg in beide Richtungen über 20 Kilometer. Auf allen Autobahnen im Südwesten komme es immer mal wieder vor, dass Lastwagen quer stünden oder an den Steigungen nicht weiterkämen, sagte ein Polizeisprecher.

Der DWD riet Autofahrern am Donnerstag dafür zu sorgen, dass im Auto warme Bekleidung und Decken sowie warme Getränke und Lebensmittel vorhanden sind.

Schneechaos legt Busverkehr in Köln und Bonn lahm

Wegen des anhaltenden Winterwetters fahren die Busse der Kölner Verkehrs-Betriebe auch an diesem Donnerstag nicht. Die Wetterbedingungen ließen einen sicheren Betrieb noch nicht zu, teilte ein Sprecher am frühen Morgen mit. Auch bei der Stadtbahn müsse man mit Verspätungen rechnen.

Lastkraftwagen stauen sich auf der Autobahn A5 bei Grünberg auf schneebedeckter Fahrbahn.
Lastkraftwagen stauen sich auf der Autobahn A5 bei Grünberg auf schneebedeckter Fahrbahn.

© dpa/Bernd März

Auch in Bonn war der Busbetrieb am Mittwoch vorerst eingestellt worden. Ob die Busse am Donnerstag wieder fahren würden, sollte am Morgen neu bewertet werden, teilten die zuständigen Stadtwerke Bonn mit.

Wegen der Witterungsbedingungen ist auch am Donnerstag wie bereits am Mittwoch in einigen Landkreisen mit Schulausfällen zu rechnen.

Zahlreiche Zugausfälle wegen Schnee und Frost

Wegen der Witterungsprobleme hat die Bahn aktuell Probleme mit dem Fernverkehr nach Frankreich. ICE-Züge zwischen Stuttgart und Paris sind wegen der Witterungsbedingungen in Frankreich am Donnerstag ausgefallen. Auch ICE-Züge zwischen Frankfurt(Main), Mannheim und Paris fahren aktuell nicht, wie die Bahn mitteilte.

Fahrgäste, die innerhalb von Deutschland reisen, könnten andere Züge nutzen. Die Zugbindung sei aufgehoben. International Reisende könnten ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, sofern für den Zug eine Reservierung gebucht werde. Die Reservierung sei kostenfrei.

Ausgenommen von den Ausfällen auf den Strecken seien die französischen TGV-Züge. Der Grund ist, dass die deutschen Züge anfälliger sind für Beschädigungen durch herabfallende Eisklumpen und aufwirbelnde Schottersteine auf der französischen Schnellfahrstrecke nach Paris.

Wegen Glättegefahr: Flüge annulliert

Wegen der anhaltenden Glättegefahr wurden am Frankfurter Flughafen auch für Donnerstag viele Flüge annulliert. Das zeigt ein Blick auf die Ankunfts- und Abflug-Tafeln auf der Internetseite des Airports.

„Fluggäste werden gebeten, ihren Flugstatus vor Anreise an den Flughafen auf den Internetseiten der Fluggesellschaften zu prüfen und ausreichend Zeit für die Anreise einzuplanen“, hieß es zudem auf der Seite. „Sollte Ihr Flug gestrichen sein, kommen Sie bitte nicht an den Flughafen.“

Wegen Eisregens waren Flugzeugstarts am größten deutschen Airport bereits am Mittwochmittag vorübergehend ausgesetzt worden. Fraport hatte dies damit begründet, dass die Maschinen wegen anhaltenden Eisregens vor dem Start nicht mehr sicher enteist werden könnten. Seit Mittwochnachmittag konnten wieder einzelne Maschinen abheben.

DWD hebt Unwetterwarnungen auf

Der Deutsche Wetterdienst hat am Donnerstagmorgen die Unwetterwarnungen wegen gefrierenden Regens aufgehoben. Das Niederschlagsgebiet verlagere sich von der Mitte in den Süden, wie der DWD mitteilte.

Die Gefahr von Glatteis durch gefrierenden Regen gehe deutlich zurück. Aus Regen werde zunehmend Schnee. Auch für den Süden kündigte der DWD mehr Schnee an statt Regen. In einigen Regionen Deutschlands wurde zuvor vor Schnee gewarnt. (dpa, Tsp.)

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