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Einheimische versuchen, einen Waldbrand im griechischen Dorf Gennadi zu löschen.

© dpa/AP/Petros Giannakouris

Update

Lage in Brandgebieten etwas entspannt: Griechenland erwartet Höchsttemperaturen von 47 Grad

Meteorologen rechnen erst für Donnerstag mit weniger Hitze. Derweil storniert ein weiterer Reiseveranstalter zahlreiche Buchungen für die von Waldbränden heftig betroffene Insel Rhodos.

| Update:

In Bezug auf die Brände in Griechenland meldeten Reporter vor Ort am Mittwoch erstmals seit fast einer Woche eine deutliche Entspannung. Wegen der Hitze bis zu 47 Grad bleibe jedoch die Brandgefahr extrem hoch, warnten der Zivilschutz und das Wetteramt.

In der Nacht zum Mittwoch war es der Feuerwehr und tausenden Freiwilligen gelungen, das beliebte Feriendorf Gennadi im Südosten der Insel Rhodos zu retten. Etwa 270 Feuerwehrleute, drei Hubschrauber und zwei Flugzeuge sind auf der Insel im Einsatz. Mindestens 3000 freiwillige Helfer sind nach Berichten des staatlichen Rundfunks aus allen Regionen der Insel nach Gennadi und Lindos gekommen.

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Am Vortag hatten die Flammen die ersten Häuser des Dorfes erreicht und einige Lagerräume und abgelegene Häuser zerstört. Es gebe noch zahlreiche Brandherde im Südosten von Rhodos. Zahlreiche Löschhubschrauber und -flugzeuge waren am Mittwoch am achten Tag in Folge im Einsatz, berichtete der staatliche Rundfunk (ERT).

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Mit Tränen in den Augen sagte ein Einwohner einem Reporter vor Ort: „Ich werde hier sterben, wenn es sein muss. Ich liebe diese Insel“. Touristen sind nicht in Gefahr. Viele der Menschen, die am Samstag im Sicherheit gebracht worden waren, sind bereits abgereist.

Reisen nach Rhodos storniert

Tui hat bis einschließlich Freitag alle Flüge nach Rhodos storniert, für Reisen in den Süden der beliebten Ferieninsel gilt dies bis einschließlich Sonntag. DER Touristik sagte bis einschließlich Samstag alle Reisen in den Süden der Insel ab.

Der Reiseveranstalter FTI teilte am Dienstagabend mit, bis Sonntag (30. Juli) alle Buchungen mit Reisezielen in die von Waldbränden betroffenen Regionen im Südosten von Rhodos abzusagen.

Lage auf Korfu und Euböa entspannt sich

Deutlich besser war die Lage auf der Ferieninsel Korfu im Nordwesten Griechenlands. Dort gab es im Norden keine große Feuerfront mehr, berichtete der staatliche Regionalsender ERA-Korfu. Auch dort waren Löschflugzeuge im Einsatz, um die kleineren Brände zu löschen, hieß es. Wegen starker Rauchbildung und der heranrückenden Flammen mussten drei kleine Dörfer evakuiert werden.

Auch auf der Insel Euböa im Nordosten Athens war die Lage am Mittwochmorgen besser als in den vergangenen drei Tagen, sagten die Bürgermeister der betroffenen Region um die Hafenstädte Karystos und Kymi im Staatsrundfunk. Noch etwa 100 Feuerwehrleute sind dort im Einsatz. 

Auf Euböa stürzte am Dienstag ein Löschflugzeug ab. Zwei griechische Piloten kamen ums Leben, wie die Regierung mitteilte. Das Verteidigungsministerium rief deswegen eine dreitägige Trauerzeit aus. Zudem wurde auf der Insel am Dienstag die verkohlte Leiche eines Mannes gefunden, dabei handelt es sich vermutlich um einen seit Sonntag vermissten Hirten.

Behörde warnt weiterhin vor hohen Temperaturen

Das Meteorologische Amt warnte am Mittwochmorgen abermals: Um die Mittagszeit werden vielerorts Temperaturen bis 46 Grad erwartet. In der beliebten Hafenstadt Nafplio im Osten der Halbinsel Peloponnes soll am frühen Nachmittag das Thermometer sogar 47 Grad zeigen, warnte das Wetteramt. Die Waldbrandgefahr bleibt extrem hoch. Das zeigt auch eine Karte des Zivilschutzes. Für fast die Hälfte Griechenlands herrscht am Mittwoch höchste Brand-Alarmstufe.

Die größte Gefahr besteht nach Aussagen von Meteorologen darin, dass am Donnerstag starke Winde die Temperatur auf Werte um die 35 und noch weniger Grad „nach unten drücken“ werden. Da aber alles nach mehr als zehn Tagen extremer Hitze vertrocknet sei, könnten die kleinsten Brände erneut enorme Dimensionen annehmen.

„Wir erleben die Auswirkungen der Klimakrise“, hatte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis bei einer Sondersitzung des Kabinetts am Dienstag gesagt. „Uns steht ein weiterer schwieriger Sommer bevor“, fügte er hinzu. 

Mehr als 500 Großbrände in Griechenland

Nach Angaben von Zivilschutzminister Vassilis Kikilias bekämpfte die griechische Feuerwehr in den vergangenen zwölf Tagen mehr als 500 Großbrände.

Der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz Janez Lenarcic warnte am Dienstagabend auf Twitter: „In den nächsten zwei Tagen wird die Feuer-Gefahr im Mittelmeerraum voraussichtlich extrem hoch bleiben.“

Unzählige Tiere verendeten, teilten Tierschutzorganisationen mit. Ersten Schätzungen nach sollen allein auf der Insel Rhodos 150 Quadratkilometer Wald und landwirtschaftlich genutztes Land zerstört worden sein, berichtete der staatliche Rundfunk. (dpa/AFP)

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