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Eine Frau sitzt mit einer Sonnenbrille in Händen auf einem Sofa und filmt sich dabei mit ihrem iPhone (gestellte Szene). Produkttipps auf Instagram oder Tiktok sind oft bezahlte Werbung.

© picture alliance/dpa

Unwiderstehlicher Kaufdrang: Influencer verleiten Jugendliche erfolgreich zum Kauf

Eine neue Fraunhofer-Studie zeigt, wie stark Influencer den Kaufimpuls von Teenagern beeinflussen – und zwar sehr. Die Forscher fordern Konsequenzen von der Politik.

Influencer verleiten Jugendliche laut einer Studie oft zu dem Kauf eines beworbenen Produkts. „Jugendliche sind im digitalen Raum eine besonders verletzliche Gruppe, weil sie viel Zeit in den sozialen Medien verbringen und Werbung schlechter erkennen“, teilte das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsfoschung ISI am Mittwoch in Karlsruhe mit.

Für die Studie wurden den Angaben zufolge etwa 1.000 Jugendliche zu ihrer Social-Media-Nutzung und ihrem Kaufverhalten befragt. Die jungen Menschen gaben an, sich besonders zu Beginn ihres Social-Media-Konsums im Alter von 13 bis 14 Jahren sehr beeinflusst gefühlt zu haben. Mehr als die Hälfte der Befragten hatte innerhalb der vergangenen sechs Monate bis zu 50 Euro für Influencer-Produkte ausgegeben.

Besitzen, was man beim Lieblings-Influencer sieht

Fast elf Prozent der Jugendlichen erzählten, dass sie regelmäßig Kaufimpulse erlebten. „Ihnen drängen sich immer wieder Gedanken rund um ein Produkt auf“, heißt es in der Mitteilung. Etwa zehn Prozent der Jugendlichen gaben an, oft den unwiderstehlichen Drang zu verspüren, ein Produkt zu besitzen, das sie bei ihren Lieblings-Influencern gesehen hatten. Vier Prozent sagten, dies sei immer der Fall. Jugendliche sehen Influencer den Angaben zufolge als Vorbilder, die ihnen vorleben, was man anzieht, isst oder trinkt, um sozialen Anschluss zu erhalten.

Die Forscher fordern daher die Politik auf, Jugendliche in den sozialen Medien besser zu schützen. So müsse die Kennzeichnungspflicht von Werbung beim Influencer-Marketing überprüft werden. Zudem sollte die Werbekompetenz und Selbstkontrollfähigkeit von jungen Menschen gestärkt werden, hieß es weiter. Die Studie wurde laut Mittelung gemeinsam mit der Hochschule Darmstadt und der Universität Mannheim durchgeführt. (epd)

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