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Salwan Momika, der eine Koranausgabe und die irakische Flagge verbrennen wollte, wird am 20. Juli in Stockholm von Polizisten abgeführt.

© REUTERS/TT NEWS AGENCY

„Abscheuliche Aktion“: Türkei fordert von Schweden Verbot weiterer Koran-Verbrennungen

Insider aus dem Umfeld des türkischen Außenministeriums berichten von den Forderungen. Zuvor schon soll die Türkei Dänemark zu Maßnahmen gegen die Verbrennungen aufgerufen haben.

Nach Dänemark hat die Türkei einem Insider zufolge nun auch Schweden aufgefordert, konkrete Schritte zur Verhinderung von weiteren Koran-Verbrennungen zu unternehmen. Außenminister Hakan Fidan habe in einem Telefonat mit seinem schwedischen Amtskollegen Tobias Billstrom gesagt, die Fortsetzung solcher „abscheulichen Aktionen“ unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit sei nicht hinnehmbar, hieß es am Sonntag aus dem Umfeld des türkischen Ministeriums. Eine ähnliche Forderung hatte Fidan am Samstag an Dänemark gerichtet.

In Schweden und Dänemark hat es in den letzten Wochen mehrere Aktionen gegeben, bei denen ein Koran beschädigt oder verbrannt wurde. Das hatte unter Muslimen für Empörung gesorgt. Die schwedische Botschaft in Bagdad wurde von wütenden Demonstranten gestürmt und angezündet.

Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson erklärte am Sonntag, er habe in der Sache mit der dänischen Regierungschefin Mette Frederiksen telefoniert. Schweden hatte zuvor schon erklärt, man werde prüfen, ob das schwedische Gesetz über die öffentliche Ordnung geändert werden könne. Damit solle der Polizei die Möglichkeit gegeben werden, Demonstrationen zu beenden, die die Sicherheit Schwedens bedrohten.

Der dänische Außenminister Lars Løkke Rasmussen sagte am Sonntag, die Regierung werde nach „einem rechtlichen Instrument“ suchen, das es den Behörden ermögliche, die Verbrennung von Koranen vor den Botschaften anderer Länder zu verhindern.

Fidan und Billstrom sprachen nach Angaben des Insiders am Sonntag auch über den Antrag Schwedens auf Mitgliedschaft in der Nato. Details dazu blieben offen. Die Türkei hat dem Abtrag bislang nicht endgültig zugestimmt. (Reuters)

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