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Eine Frau geht in Bamako in Mali an einem Denkmal der Armee vorbei.

© dpa/Maurizio Gambarini

Amnesty International klagt an: Zivilisten bei Drohnenangriff in Mali getötet

Mindestens 13 Menschen seien ums Leben gekommen, so die Menschenrechtler. Die malische Armee behauptet, Terroristen im Visier gehabt zu haben.

Bei Drohnenangriffen der malischen Armee sind laut Amnesty International mehrere Zivilisten getötet worden. Wie die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch mitteilte, kamen bei zwei Angriffen am 17. März in der nordöstlichen Region Gao mindestens 13 Menschen ums Leben, darunter sieben Kinder und Jugendliche. Mehr als ein Dutzend Personen seien verletzt worden.

In einer Mitteilung der malischen Armee war der Angriff damit begründet worden, dass Terroristen und einige ihrer Fahrzeuge „neutralisiert“ worden wären. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation jedoch trafen die Angriffe notdürftig errichtete Unterkünfte, in denen Anwohner Schutz gesucht hatten.

Es sei unverzeihlich, dass ganze Familien getötet werden könnten, ohne dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden, sagte die Amnesty-Regionaldirektorin für West- und Zentralafrika, Samira Daoud. Die malischen Behörden müssten eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle sicherstellen und klare Richtlinien für den militärischen Einsatz von Drohnen erstellen.

In Mali sind mehrere islamistische Gruppen aktiv. Die von Militärs geführte Regierung des westafrikanischen Landes hat ihre Einsätze zuletzt intensiviert. Den Soldaten wurden auch in der Vergangenheit bereits Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Amnesty International sprach nach eigenen Angaben mit Augenzeugen und Überlebenden des Drohnenangriffs. (epd)

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