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US-Präsident Biden.

© REUTERS/ELIZABETH FRANTZ

An drei Standorten: US-Präsident verkündet Errichtung von Denkmal für Rassismus-Opfer

Nach dem Hassverbrechen am Teenager Emmett Till im Jahr 1955, schlossen sich viele Menschen der Bürgerrechtsbewegung an. Nun soll er ein Denkmal bekommen.

US-Präsident Joe Biden hat die Errichtung eines neuen Nationaldenkmals zu Ehren von Opfern rassistischer Gewalt veranlasst. Biden unterschrieb am Dienstag einen Erlass für das Denkmal zu Ehren von Emmett Till und seiner Mutter Mamie Till-Mobley, das an drei Standorten in den Bundesstaaten Illinois und Mississipi entstehen soll.

Die Geschichte des schwarzen Teenagers aus Chicago erlangte 1955 traurige Berühmtheit, nachdem dieser entführt, gefoltert und getötet wurde. Nach dem Hassverbrechen von weißen Männern schlossen sich viele Menschen der Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten an.

Bei seiner Rede beim Festakt spielte Biden offenbar auch auf umstrittene Lehrpläne in Florida an, das vom erzkonservativen Gouverneur Ron DeSantis regiert wird.

Man könne sich nicht einfach dafür entscheiden, nur das zu lernen, was man lernen wolle, so Biden. „Wir sollten über unser Land Bescheid wissen. Wir sollten alles wissen: Das Gute, das Schlechte - die Wahrheit darüber, wer wir als Nation sind.“ Biden erwähnte Florida und DeSantis dabei nicht namentlich.

DeSantis, der sich auf die republikanische Präsidentschaftskandidatur bewirbt, war zuvor wegen neuer Maßstäbe seiner Bildungsbehörde für Lehrpläne zur Geschichte der Afroamerikaner in die Kritik geraten.

Diese enthalten unter anderem die „klarstellende“ Aussage, dass Sklaven in den USA Fähigkeiten erwarben, die „in manchen Fällen zu ihrem persönlichen Vorteil eingesetzt werden konnten“. Dies wurde von vielen als Verharmlosung des Verbrechens der Sklaverei und des systemischen Rassismus in den USA aufgefasst.

Die Sklaverei prägte die Vereinigten Staaten von Amerika entscheidend vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Millionen Männer und Frauen aus Afrika wurden insbesondere in den Südstaaten unter anderem in der Landwirtschaft, insbesondere in der Baumwoll- und Tabakproduktion, zur Arbeit gezwungen.

Obwohl die Sklaverei in den USA nach dem Bürgerkrieg offiziell abgeschafft wurde, blieb systemischer Rassismus und Benachteiligung von Schwarzen bestehen und ist noch heute spürbar. (dpa)

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