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Am Strand der abgelegenen Seychellen-Insel Desroches.

© Four Seasons

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Spaniens Arbeitslosenquote sinkt, der Amazonas wird nicht mehr so stark gerodet und die Seychellen bitten Touristen für die Umwelt zur Kasse.

Spanien: Regierung feiert „historischen“ Arbeitsmarkt-Rekord

In Spanien setzt sich die Erholung am Arbeitsmarkt fort. Die Zahl der bei der Sozialversicherung gemeldeten Beschäftigten habe erstmals in der Geschichte des Landes die 21-Millionen-Marke übertroffen, teilte die Statistikbehörde INE am Donnerstag mit. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen sei im Vergleich zum Vorjahres-Quartal um knapp 5,4 Prozent auf rund 2,76 Millionen gefallen, den niedrigsten Wert seit 2008.

Die Arbeitslosenrate betrage nun 11,6 Prozent. Erstmals seit 15 Jahren liegt dieser Wert unter der 12-Prozent-Marke. „Außergewöhnliche Daten, die die Stärke unserer Wirtschaft belegen“, teilte der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez auf Twitter mit. Arbeitsministerin Yolanda Díaz sprach von „historischen Zahlen“.

Trotz dieser Zahlen und der schon länger anhaltenden Arbeitsmarkt-Erholung hatten die Sozialisten (PSOE) bei den Regionalwahlen eine Pleite erlitten. Auch die Parlaments-Neuwahl am Sonntag wurde von der oppositionellen konservativen Volkspartei PP gewonnen, die PSOE landete nur auf Platz zwei.

2,76
Millionen Arbeitslose gibt es in Spanien

Da aber weder die PP noch die PSOE gute Aussichten auf eine Regierungsbildung haben, droht Spanien eine monatelange politische Hängepartie. Noch im Februar 2021 waren in der viertgrößten Volkswirtschaft der Europäischen Union mehr als vier Millionen Bürger als arbeitslos gemeldet.

Spanien hat die Folgen von Corona und des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine schneller als andere in den Griff bekommen. Für dieses Jahr werden 2,5 Prozent Wirtschaftswachstum erwartet. Die Inflation fiel von rund zehn Prozent vor einem Jahr auf zuletzt unter zwei Prozent. (dpa)

Die Seychellen wollen Touristen für Umweltschutz zahlen lassen.
Die Seychellen wollen Touristen für Umweltschutz zahlen lassen.

© IMAGO/Zoonar.com/Fokke Baarssen

Seychellen: Neue Umweltabgabe für Touristen

Wer hier Ferien machen will, muss sich auf höhere Preise einstellen: Urlauber auf den Seychellen müssen seit dem 1. August eine Umweltabgabe zahlen. Pro Person und Übernachtung sind es in kleinen Unterkünften 25 Seychellen-Rupien (SCR), umgerechnet 1,70 Euro.

In mittleren Unterkünften sind es 75 SCR (rund 5,10 Euro) und in großen Unterkünften sowie auf Jachten und Insel-Resorts 100 SCR (rund 6,90 Euro), teilt die Tourismusbehörde des Inselstaates im Indischen Ozean mit. Reisende unter zwölf Jahre sollen von der Abgabe allerdings ausgenommen sein.

Die Abgabe wird in der Unterkunft fällig. Die Einnahmen aus der sogenannten Tourism Environmental Sustainability Levy sollen in Umweltschutzmaßnahmen auf den Inseln fließen. Die Seychellen leiden unter einem massiven Müllproblem, vor allem Plastikabfälle werden aus dem Ozean auf die Insel gespült. Auch um dieses Problem anzugehen, ist die neue Gebühr gedacht.

1,70
Euro sollen Touristen pro Nacht und Person als Umweltpauschale mindestens zahlen

Über das anstehende Inkrafttreten der Abgabe hatte unter anderem das Touristik-Fachportal „fvw.de“ berichtet. Demnach gelten Unterkünfte bis 24 Zimmer als klein, Unterkünfte mit 25 bis 50 Zimmern als mittelgroß und alle mit mehr als 50 Zimmern als groß.

Bekannt ist der Archipel vor der Ostküste Afrikas, dessen Hauptstadt Victoria nach der ehemaligen britischen Königin benannt ist, für seine Korallenriffe und Sandstrände. Viele Touristen kommen zum Tauchen und Baden auf die Seychellen. (dpa)

In Indien gibt es wieder mehr Tiger.
In Indien gibt es wieder mehr Tiger.

© imago/Xinhua

Indien: Tiger-Population steigt auf mehr als 3600 Tiere

In Indien hat sich die Zahl der Tiger in freier Wildbahn auf mehr als 3600 erhöht. Eine neue Auswertung früherer Erfassungsdaten habe eine Zahl von 3682 Tigern in freier Wildbahn ergeben, teilte die indische Regierung am vergangenen Samstag mit. Die Tiere sind weltweit stark gefährdet – in Indien gibt es seit langem umfangreiche Schutzprogramme für sie.

In Indien leben derzeit 75 Prozent der gesamten Tiger-Population weltweit. Im April hatten die Behörden nach der Auswertung einer kamerabasierten Zählung erklärt, dass die Anzahl der frei lebenden Tiger auf 3167 angestiegen sei – und damit erstmals seit anderthalb Jahrzehnten die Marke von 3000 Wildkatzen überschritten habe.

Die am Samstag veröffentlichten neuen Zahlen spiegelten „eine lobenswerte jährliche Wachstumsrate von 6,1 Prozent pro Jahr“ wider, erklärte die Regierung. Zum Schutz der Lebensräume der Tiger seien „fortgesetzte Anstrengungen“ entscheidend. Nur so könne die Zukunft der indischen Tiger gesichert werden.

In früheren Jahrzehnten war die indische Tiger-Population um ein Vielfaches höher. Zum Zeitpunkt seiner Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1947 lebten in Indien laut Schätzungen noch etwa 40.000 Tiger. Im Laufe der Jahrzehnte ging ihr Bestand jedoch dramatisch zurück.

3167
Tiger leben in Indien in freier Wildbahn

2010 unterzeichneten Indien und die zwölf weiteren Staaten, in denen Tiger in Freiheit leben, ein Abkommen mit dem Ziel, die Zahl dieser Wildkatzen bis 2022 zu verdoppeln. (AFP)

Demonstranten beim Black Women’s Rights March in Brasilien.
Demonstranten beim Black Women’s Rights March in Brasilien.

© Reuters/Carla Carniel

Brasilien: Zensus zählt erstmals schwarze Bevölkerungsgruppe

Die Quilombolas, eine afrobrasilianische Bevölkerungsgruppe, tauchen erstmals im Zensus des südamerikanischen Landes auf.

Quilombolas sind Einwohner sogenannter Quilombos: Siedlungen, die von geflohenen schwarzen Sklaven oder ihren Nachkommen gegründet wurden – meist in ländlichen Gebieten, ausgegrenzt vom Rest der brasilianischen Bevölkerung.

1,3
Millionen Quilombolas leben in Braslien

Die neuen Daten wurden Ende vergangener Woche veröffentlicht: Demnach leben in Brasilien 1,3 Millionen Quilombolas. Es gibt fast 6.000 Gemeinden, die das Statistikamt des Landes nun ebenfalls kartiert hat.

Mit 68,2 Prozent lebt die Mehrheit von ihnen im Nordosten: eine Region, in der drei Viertel der Bevölkerung Afrobrasilianer sind. Zum Vergleich: Landesweit sind 56 Prozent der Brasilianer afrikanischer Abstammung.

Etwa ein Drittel der Quilombolas lebt im Amazonasgebiet, wo sie wie indigene Völkern durch ihre traditionelle Lebensweise zum ökologischen Gleichgewicht und zur Artenvielfalt betragen.

Obwohl die Mehrheit der Quilombololas auf dem Land lebt, gibt es auch Quilombola-Gemeinden in Städten und Speckgürteln.

Die Zählung der Quilombola-Bevölkerung erforderte jahrelange Vorbereitung. Nun, da die Daten vorliegen, kann der Staat seine Bildungs-, Gesundheits- und Wohnungspolitik sowie den Ausbau der sanitären Infrastruktur besser auf Quilombola-Bevölkerung anpassen.

Die Quilombolas leben in der Regel in großer Armut – und können sich als marginalisierte und von Rassismus betroffene Bevölkerungsgruppe kaum daraus befreien. Generell sind Afrobrasilianer in der Gesellschaft stark von Rassismus betroffen. (efi)

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