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Die Good News der Woche.

© dpa/Jan Woitas

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Die kanadische Regierung fördert erneuerbare Energie, Amsterdam schützt seine Innenstadt vor Übertourismus, die USA errichtet Denkmale für Opfer von Rassismus und Gahana schafft die Todesstrafe ab.

Kanadische Regierung schränkt Förderung für Kohle, Öl und Gas ein

Die kanadische Regierung hat einen Plan vorgelegt, mit dem bestimmte Subventionen für fossile Brennstoffe abgeschafft werden sollen. Damit löse Kanada als erstes Mitglied der G20-Gruppe führender Industrie- und Schwellenländer ein bei einem Treffen 2009 gegebenes Versprechen ein, hieß es am Montag vom kanadischen Umweltministerium.

„Wir streichen die Subventionen für die Produktion fossiler Brennstoffe in Kanada, es sei denn, diese Subventionen zielen darauf ab, die Emissionen des Sektors zu reduzieren“, sagte der kanadische Umweltminister Steven Guilbeault. Kanada hat weiterhin mit einer der schlimmsten Waldbrandsaisons und verheerenden Überschwemmungen zu kämpfen.

Es gibt allerdings Ausnahmen, für die es weiter Subventionen geben darf. Das betrifft unter anderem Projekte, die eine Verringerung der Treibhausgasemissionen ermöglichen, erneuerbare Energie und saubere Technologien fördern, kurzfristige Unterstützung in Notfällen bieten oder Energiedienstleistungen für abgelegene Gemeinden bereitstellen.

Das ist eine fundamentale Abkehr von dem, was wir in diesem Land jahrzehntelang gemacht haben.

Steven Guilbeault, kanadischer Umweltminister

Beim Verbrennen von Kohle, Öl und Gas werden klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt. Schon jetzt hat sich der Planet im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um etwa 1,1 Grad erwärmt, in Deutschland sind es sogar 1,6 Grad.

Die Subvention soll Kanada im Kampf gegen die Waldbrände und Überschwemmungen helfen.

© imago/IP3press/IMAGO/Vincent Isore

Mit dem Plan sollen unter anderem Subventionen beendet werden, die die Öl- und Gasindustrie auf unfaire Art und Weise bevorteilen, hieß es. „Das ist eine fundamentale Abkehr von dem, was wir in diesem Land jahrzehntelang gemacht haben“, sagte Guilbeault. Klima-Experten lobten den Plan als wichtigen Schritt, bemängelten aber unter anderem, dass es zu viele Schlupflöcher gebe. (dpa)

Amsterdam sperrt Innenstadt für Kreuzfahrtschiffe

Der Gemeinderat von Amsterdam will die hohen Belastungen für die Hauptstädter durch den Massentourismus weiter eindämmen. Wie die Stadtverwaltung am vergangenen Donnerstag bestätigte, nahm sie einen Antrag an, der auf die Schließung eines wichtigen Kreuzfahrtschiff-Terminals in der von Touristen überlaufenen Innenstadt abzielt.

Das genaue Ergebnis der Abstimmung wurde zunächst nicht veröffentlicht. „Umwelt verschmutzende Kreuzfahrten passen nicht zu den nachhaltigen Ambitionen unserer Stadt“, erklärte die liberale D66-Partei, die den Antrag initiiert hatte. Die Durchfahrt von Kreuzfahrtschiffen in der holländischen Hauptstadt sei darüber hinaus unvereinbar mit dem Bau einer geplanten Brücke zur Verbindung von nördlichen und südlichen Stadtteilen.

Im November hatte Amsterdams Bürgermeisterin Femke Halsema in einem Interview mit der niederländischen Zeitung NRC beklagt, dass viele Kreuzfahrtpassagiere „für ein paar Stunden losgelassen“ würden, „kaum Zeit“ für Museumsbesuche hätten und ihre Mahlzeiten lieber bei großen Restaurantketten einnähmen statt in einheimischen Lokalen.

Amsterdam will etwas gegen den starken Übertoruismus in der Innenstadt tun.

© picture alliance / dpa/Daniel Bockwoldt

In den vergangenen Monaten hat die holländische Hauptstadt mehrere Schritte unternommen, um die Bewohnerinnen und Bewohner des historischen Zentrums vor dem Touristenansturm zu schützen. So darf etwa seit Mitte Mai in den Straßen des berühmten Rotlichtviertels kein Cannabis mehr geraucht werden. (AFP)

Nationaldenkmal in den USA erinnert an Opfer des Rassismus

US-Präsident Joe Biden hat die Errichtung eines neuen Nationaldenkmals zum Gedenken an den schwarzen Teenager Emmett Till verkündet, der in den 50er-Jahren Opfer eines brutalen Lynchmords geworden war. Das Weiße Haus bezeichnete den symbolischen Akt am Dienstag als Teil des Kampfes gegen wiederauflebenden Rassismus. „Wir sollten über unser Land Bescheid wissen. Wir sollten alles wissen“, sagte Biden.

Das Nationaldenkmal solle den zur Zeit seiner Ermordung 14-jährigen Till und seine Mutter Mamie Till-Mobley ehren. Drei historische Stätten in Illinois und in Mississippi sollen das Denkmal bilden. Eine davon sei etwa eine Kirche in Chicago, wo Till-Mobley darauf bestand, den Sarg ihres Sohnes offenzulassen, damit sein entstelltes Gesicht zu sehen sei.

US-Präsident Joe Biden mit Mitgleidern der Till-Familie.

© AFP/Mandel Ngan

Auch der Tatort selbst sowie ein Gericht, in dem die Täter von einer nur aus weißen Männern zusammengesetzten Geschworenen-Jury freigesprochen worden waren, sollen Teile des Nationaldenkmals bilden. Schilder, die an den brutalen Mord am Tatort erinnern, wurden im Laufe der Jahre immer wieder zerstört.

Ein Kind hält ein Bild von Emmett Till.

© REUTERS/Brian Snyder

Der Lynchmord an Till im Bundesstaat Mississippi im Jahr 1955 zählt zu den berüchtigtsten Verbrechen aus der Zeit der Rassentrennung in den Südstaaten. Der Fall sorgte damals auch deswegen für Schlagzeilen, weil Tills Mutter darauf beharrte, dass ihr toter Sohn in einem offenen Sarg aufgebahrt wird. Damit wurde die Brutalität des Mordes für eine große Öffentlichkeit sichtbar. (AFP)

Parlament in Ghana stimmt für Abschaffung der Todesstrafe

Das Parlament in Ghana hat für die Abschaffung der Todesstrafe gestimmt. Die Abgeordneten beschlossen am Dienstagabend vergangener Woche deren Streichung aus den Gesetzbüchern des westafrikanischen Landes. Vollständig kann die Bestrafung mit dem Tod allerdings erst nach einer Änderung der Verfassung Ghanas abgeschafft werden. Darin ist die Todesstrafe noch für das Vergehen des Hochverrats vorgesehen.

Das Todesurteil ist zu endgültig und als Land, das die Menschenrechte respektiert, kann es nicht weiterhin Teil unserer Gesetze sein.

Francis-Xavier Sosu, Oppositionsabgeordneter

„Das Todesurteil ist zu endgültig und als Land, das die Menschenrechte respektiert, kann es nicht weiterhin Teil unserer Gesetze sein“, sagte der Oppositionsabgeordnete Francis-Xavier Sosu gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Er hatte die Reform zur Abschaffung der Todesstrafe vorgeschlagen. „Das ist ein stolzer Moment und ich freue mich auf die Zustimmung des Präsidenten“, sagte Sosu.

Das westafrikanische Land hatte 1993 zum letzten Mal ein Todesurteil vollstreckt. Nach Angaben der Gefängnisbehörde sitzen in Ghana derzeit 172 Gefangene im Todestrakt. Ihre Todesurteile werden in lebenslange Haft umgewandelt.

Die Menschenrechtsgruppe Amnesty International bezeichnete die Streichung der Strafe aus zwei Gesetzen von 1960 und 1962 durch das ghanaische Parlament als einen wichtigen Schritt.

„Obwohl es sich um eine richtungsweisende Entscheidung handelt, wäre die vollständige Abschaffung dieser drakonischen Strafe ohne eine Änderung der Verfassung, die noch immer die Todesstrafe für Hochverrat vorsieht, nicht vollständig“, teilte die Menschenrechtsgruppe mit.

Nach Angaben der Organisation haben 23 von 55 afrikanischen Ländern die Todesstrafe komplett für alle Vergehen abgeschafft. (AFP)

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