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Migranten befinden sich dicht gedrängt in einem Holzboot, während sie zum Hafen in La Restinga auf der Kanareninsel El Hierro geschleppt werden.

© dpa/Humberto Bilbao

Neue Flüchtlingsrouten: El Hierro statt Lampedusa

Insgesamt ist die Zahl der irregulären Übertritte in die EU im ersten Quartal gesunken. Die EU-Grenzschutzbehörde Frontex verzeichnet aber einen neuen Trend.

Die EU-Grenzschutzbehörde Frontex hat in den ersten drei Monaten dieses Jahres einen Rückgang bei den irregulären Einreisen in die EU um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum registriert. Allerdings verlagern sich die Flüchtlingsrouten. Wie die Grenzschutzbehörde am Montag mitteilte, gelangen zunehmend Migranten über die westafrikanische Route in die EU.

Auf dieser Route kommen die Flüchtlinge im spanischen El Hierro oder anderen Kanareninseln an. Nach den Angaben von Frontex stieg die Zahl der Flüchtlinge dort zwischen Januar und März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um das Fünffache. Flüchtlinge, die diese Route wählen, kommen überwiegend aus Mali, Senegal und Mauretanien.

Mauretanien dient dabei auch häufig als Transitland. Den Frontex-Angaben zufolge befördern Netzwerke von Menschenschmugglern in dem westafrikanischen Land zunehmend Migranten aus den Subsahara-Staaten Richtung EU. Für die lebensgefährliche Überfahrt werden häufig Holzboote genutzt.

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Dass die Zahl der irregulären Übertritte in die EU trotz dieses neuen Trends insgesamt dennoch sank, liegt an der Entwicklung auf der zentralen Mittelmeerroute. Auf dieser Route liegt die italienische Insel Lampedusa, die im vergangenen Jahr für zahlreiche Flüchtlinge zur ersten Station auf dem Weg in die EU wurde.

Im vergangenen Jahr wurden auf der italienischen Insel Lampedusa besonders viele Flüchtlinge verzeichnet.
Im vergangenen Jahr wurden auf der italienischen Insel Lampedusa besonders viele Flüchtlinge verzeichnet.

© imago/ZUMA Press/IMAGO/Ciro Fusco

Laut den aktuellen Zahlen von Frontex sank die Zahl der Grenzübertritte ohne gültige Dokumente über die zentrale Mittelmeerroute im ersten Quartal auf rund 11.400. Dies entspricht einem Rückgang um 59 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. 

Gemessen an den absoluten Zahlen verzeichnet die zentrale Mittelmeerroute weiterhin den größten Andrang von irregulären Migranten. Im vergangenen Monat wurden hier durch die EU-Grenzschutzbehörde 6738 irreguläre Grenzübertritte registriert. Zu den wichtigsten Herkunftsländern zählten hier Bangladesch, Syrien und Tunesien.

Auf dem Weg über den Atlantik und die Kanaren wurden im März von Frontex hingegen lediglich 1575 Flüchtlinge registriert. Insgesamt stieg die Zahl der Flüchtlinge auf dieser Route zwischen Januar und März auf mehr als 13.500 – die höchste Zahl seit 2011, als Frontex mit der Erhebung der Daten über irreguläre Grenzübertritte begann.

Wie auf der Westafrika-Route steigen auch im östlichen Mittelmeer die Zahlen. Hier wurden zwischen Januar und März 13.716 irreguläre Übertritte registriert – ein Plus von 109 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

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