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Israels Militärsprecher Daniel Hagari zeigt die Hinweise auf einen Hamas-Unterschlupf.

© REUTERS/ISRAEL DEFENSE FORCES

Wohl auch Waffen in Gaza-Kinderklinik entdeckt: Israelisches Video soll Hinweise auf Geisel-Versteck zeigen

Die Hamas missbrauche Krankenhäuser in Gaza für ihre Terror-Maschinerie, sagt Israel. Armeesprecher Hagari präsentiert nun in einem Video Hinweise aus einer Kinderklinik.

Im Keller einer Kinderklinik in der Stadt Gaza haben israelische Soldaten eigenen Angaben zufolge zahlreiche Waffen palästinensischer Extremisten gefunden. Es gebe auch Anzeichen dafür, dass im Keller des Rantisi-Krankenhauses Geiseln festgehalten worden sein könnten, sagte Militärsprecher Daniel Hagari. Hamas-Führer Chalil al-Haja sagte dem Sender Al-Dschasira, Israel werfe mit Falschbehauptungen um sich.

In einem am Montagabend auf der Plattform X, vormals Twitter, veröffentlichten Video zeigt er Sturmgewehre, Handgranaten, Sprengstoffwesten und Waffen zur Panzerabwehr. „Das ist Ausrüstung für schwere Kämpfe“, sagt Hagari weiter.

Auch Computer und Geld seien gefunden worden. Man wolle „der Welt beweisen, wie die Hamas die Krankenhäuser in ihre Terror-Maschinerie verwandelt hat“, sagte Hagari. Das Rantisi-Krankenhaus, das am Sonntag evakuiert worden sei, ist spezialisiert auf die Behandlung krebskranker Kinder.

Israels Armeesprecher Hagari zeigt eine Öffnung, die einen Zugang zu einem Hamas-Tunnel sein soll.
Israels Armeesprecher Hagari zeigt eine Öffnung, die einen Zugang zu einem Hamas-Tunnel sein soll.

© REUTERS/ISRAEL DEFENSE FORCES

In unmittelbarer Nähe des Krankenhauses habe man außerdem einen mehr als 20 Meter tiefen Tunneleingang gefunden. Man gehe davon aus, dass der Tunnel für militärische Zwecke genutzt wurde.

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Rantisi-Krankenhaus als Hamas-Stützpunkt missbraucht?

Als Belege für die Geisel-Theorie zeigte Hagari in dem Video unter anderem eine Babyflasche und ein an einem Stuhl befestigtes Seil. Er sagte zudem, es seien eine improvisierte Toilette und eine kleine Küche gefunden worden.

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An der Wand sei ein handschriftlicher Kalender entdeckt worden, der die Tage seit dem 7. Oktober gezählt habe. Die Bilder zeigten auch eine Sitzecke.

Die Hinweise auf die Geisel-Verstecke in dem Krankenhauskeller im Norden des Gazastreifens würden nun untersucht, sagte Hagari. Die israelische Armee verfüge aber auch über „Geheimdienstinformationen, die dies bestätigen“.

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„Außerdem haben wir Beweise dafür gefunden, dass Hamas-Terroristen von dem Massaker vom 7. Oktober in dieses Krankenhaus zurückgekehrt sind“, erklärte der Armeesprecher. Er zeigte unter anderem ein Motorrad „mit Einschusslöchern“, das „von Hamas-Terroristen während des Massakers vom 7. Oktober benutzt wurde“.

Hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas waren am 7. Oktober aus dem Gazastreifen nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten an Zivilisten verübt.

Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1200 Menschen in Israel getötet und rund 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem greift das israelische Militär massiv Ziele im Gazastreifen an, inzwischen sind auch Bodentruppen in das Palästinensergebiet eingedrungen.

Israels Militär bietet offenbar Brutkästen für Schifa-Klinik an

Angesichts der dramatischen Lage im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen haben die israelischen Streitkräfte eigenen Angaben zufolge die Lieferung von Brutkästen für Frühchen angeboten.

„Wir haben den Gesundheitsbehörden in Gaza das formelle Angebot unterbreitet, Brutkästen in den Gazastreifen zu bringen, um der Kinderklinik im Schifa-Krankenhaus zu helfen“, sagte eine Sprecherin der für Kontakte mit den Palästinensern zuständigen israelischen Behörde Cogat. „Wir sind im Krieg mit der Hamas und nicht mit der Bevölkerung von Gaza.“ Auf Fotos war zu sehen, wie eine israelische Soldatin Brutkästen in einen Transporter bringt.

Der israelische Verteidigungsministers Yoav Gallant erklärte, die Hamas habe „die Kontrolle in Gaza“ verloren. Das Stadtviertel rund um das Al-Rantisi-Kinderkrankenhaus war in den vergangenen Tagen Schauplatz heftiger Gefechte zwischen israelischen Soldaten und Hamas-Kämpfern gewesen.

Zeugen berichteten auch von heftigen Gefechten rund um das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza, dem größten Krankenhaus im Gazastreifen. Israelische Panzer standen demnach nur wenige Meter von der Zufahrt entfernt.

Israel beschuldigt die Hamas, ihr militärisches Hauptquartier versteckt unterhalb des Al-Schifa-Krankenhauses errichtet zu haben, was die islamistische Organisation zurückweist. (dpa, AFP)

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