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Eine Installation des Moskauer Konzeptualisten im Hamburger Bahnhof BerlinVON PETER HERBSTREUTHIlya Kabakov hat ein neues Kapitel aufgeschlagen.Selten war eine seiner Installationen karger, schlichter, monotoner.

Zusammengeklaut: der Thriller "Desperate Measure"VON MICHAEL ZÖLLNERAction-Filme sind wie Pornos.Geduldig erträgt man abstruse Alibi-Handlungen, bis die Filme zu ihrem eigentlichen Existenzgrund kommen.

Nieblichs "Imaginäre Bibliothek" in der StaatsbibliothekVON ELFI KREISBücher bilden.Wolfgang Nieblich gewinnt ihnen dabei ungewöhnliche Seiten ab.

Nachdem der Bundeskanzlers die Entwürfe zum Berliner Holocaust-Denkmal besichtigt hatte, wurden die Künstler Serra und Eisenman im Januar von den Auslobern des Wettbewerbs gebeten, ihre Arbeit in einigen Punkten zu verändern.Dies ist inzwischen geschehen, wie man hört nicht zur vollen Zufriedenheit der Auslober.

Roland Schimmelpfennigs neues Stück in Mainz uraufgeführtVON ECKHARD FRANKEVier Holzstühle vor dunkler Bühne.Zwei Männer, zwei Frauen.

Die Theaterreihe "reich & berühmt" im Berliner PodewilVON CHRISTINE WAHLMan sollte vielleicht in die Kreuzberger Morena-Bar gehen.Dort hört man links von Hanf und rechts von alternativen Energiekonzepten und über allem Techno und schaut - während von vorn Kerzen und von hinten Feuerzeuge angepriesen werden - auf eine Leinwand, die in jeder Hinsicht karnevaleske Familienfestivitäten abbildet.

Von Christine Wahl

Susanne Amatoseros "Asylanten" im Deutschen Schauspielhaus Hamburg uraufgeführtVON ULRIKE KAHLEEine locker gewebte kleine Komödie über ein Thema, das nach deutschem Bierernst, Moral und aufrechten Ansichten schreit.Die Malerin und Autorin Susanne Amatosero hat in ihrem ersten Theaterstück fünf musikalisch und lebensfroh verspielte afrikanische Asylanten gegen eine absurde Behördenriege, den "Chor der Eingeborenen" gesetzt.

Willy Egger, Film-HerstellungsleiterVON ECKART LOTTMANNEigentlich hätte er genug zu tun: Als Herstellungsleiter für die "Rialto-Film" produziert er derzeit fünf lange Filme zu bisher nicht verfilmten Edgar-Wallace-Romanen, alle fünf sind in der Endfertigung.Aber Willy Egger, seit über fünfzig Jahren in der Filmbranche, gibt noch nebenher dreitägige Seminare über Film- und Fernsehproduktion.

Mein Kumpel hat PfotenIn eine andere Stadt umzuziehen, ist für Kinder in der Regel schon schwer genug.Der zwölfjährige Josh hat darüber hinaus kürzlich seinen Vater verloren, mit dem er immer Basketball spielte.

"Amerika-Paris" mit Solisten des DSO im KammermusiksaalVON ALBRECHT DÜMLINGDie Faszination ging damals von beiden Seiten aus.Das kriegsmüde Europa blickte um 1920 neidisch auf die naive Lebensfreude, die mit der amerikanischen Tanzmusik hineinströmte.

Wo bitte geht es hier nach Ballermann 6?Es gibt Bücher, wie die des Autors John Grisham, deren einziges Existenzrecht darin besteht, irgendwann verfilmt zu werden.

Die Fernsehmoderatorin Arabella Kiesbauer knickt vor CSU-Politikern ein, die sie kritisiert haben.Sie hat sich für "Entgleisungen" bei ihrer umstrittenen Nachmittags-Talkshow auf Pro Sieben entschuldigt.

"Shakespeare dringend gesucht", der Titel eines alten, längst vergessenen Lustspiels von Heinar Kipphardt, gewinnt eine neue Aktualität: Autoren, bitte melden!Stücke, ruhend in der Schublade oder quellend aus der Feder, sind in zweifacher Ausfertigung zu senden ans Wiener Burgtheater respektive ans Berliner Ensemble, zu Händen von Herrn Claus Peymann.

Achternbusch attackiert Kohl: "Neue Freiheit - keine Jobs"Als es nach dem Skandal um sein "Gespenst" (1982) so aussah, als würde Herbert Achternbusch nie wieder staatliche Fördermittel bekommen, ist von einigen übereifrigen Feuilletonisten gleich der Untergang des Neuen Deutschen Films beschwört worden.Dabei gehört Achternbusch zu den wenigen eigenwilligen deutschen Filmemachern, die trotz der veränderten Kulturpolitik kontinuierlich weiterarbeiten.

Edouard Glissant zu Gast im Berliner LiteraturhausVON MARKO MARTINWer in unschöner Regelmäßigkeit stets die Nase rümpft, wenn von Peripherien die Rede ist, und die französische Literatur nur auf Chateaubriand und Gide buchstabiert, der hätte sich im Literaturhaus eines Besseres belehren lassen können: Edouard Glissant nämlich war hier zu Gast, 1928 auf Martinique geborener und zur Zeit an der New York City University lehrender Schriftsteller, von dem in Deutschland erst kürzlich sein Großessay "Faulkner, Mississippi" erschien.In all seinen Romanen, Erzählungen und Aufsätzen (ein Gutteil von ihnen ist in hervorragender Übersetzung auf deutsch im Wunderhorn Verlag Heidelberg erhältlich) wird die Frage nach den Ursprüngen der heutigen Antillenbewohner gestellt und auf eine ganz moderne Art beantwortet: Nach der Sklavendeportation aus Afrika vor vier Jahrhunderten, der Vermischung mit der indianisch-spanischen Inselbevölkerung, nicht zuletzt aber unter dem politisch-kulturellen Einfluß Frankreichs sind Wurzeln nur noch als "Luftwurzeln", als Mangroven darstellbar.

Rita Süssmuth fordert Entscheidung für Berliner Holocaust-MahnmalWenn vom Holocaust-Mahnmal die Rede ist, winkt der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen ab.Vorläufig keine Entscheidung, heißt es im Roten Rathaus.

"Der Abstich": Joachim Tschirner dokumentiert den Abriß einer thüringischen StahlhütteVON KAI MÜLLERDas Schlußbild zeigt einen Schornstein majestätisch zur Seite stürzen.Eine Sprengladung hat seine Fundamente erschüttert und er wankt und sackt weg.

Steins "Faust"-Projekt ist der Kern des EXPO-Kulturprogramms / Die Berliner Schaubühne hilftVON MORITZ MÜLLER-WIRTHDie Vorspeise kommt aus Nottingham.Performance, sinnliche Körper, ein rotes Telefon, Videoschirme.

Orchester schießen zurückAuf die vor einer Woche verlautete Kritik Daniel Barenboims an der Berliner Orchesterszene hat der Intendant der Rundfunk-Orchester und Chöre GmbH, Dieter Rexroth, in einem Offenen Brief geantwortet.Die vom Staatsopern-Leiter betriebene "finanzielle Besserstellung der Staatskapelle" sei "ehrenwert", aber - zuungunsten anderer Orchester - fragwürdig.

Im Katastrophenfilm "Deep Impact" bedroht ein Komet die Erde - und nur noch Beten hilftVON FRANK NOACKWenn es um die Darstellung des US-Präsidenten geht, ist in Hollywood alles erlaubt.Der erste Mann im Staate darf als Grübler, als liebenswerter Trottel, ja sogar als richtiger Fiesling vorgeführt werden - nur auf den Einfall, ihn als unantastbare Autorität zu präsentieren, ist schon lange niemand mehr gekommen.

Von Frank Noack

"Berlin und seine Bauten": nach Jahren drei neue Bände der ReiheVON BERNHARD SCHULZAus der Flut der Veröffentlichungen zum Baugeschehen in Berlin ragt die Reihe "Berlin und seine Bauten" einsam hervor.Es ist ein Unternehmen ohne Parallele.

Von Bernhard Schulz
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