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Zahlreiche Menschen nehmen an einer Demonstration gegen Rechtsextremismus auf dem Opernplatz teil.

© dpa/Moritz Frankenberg

Kinderbuchautoren und Popstars gegen Rechts: Der alte Impfstoff wirkt nicht mehr

Solidarität mit den Demonstranten: Claudia Funke, Paul Maar, Helene Fischer und Udo Lindenberg positionieren sich ebenfalls.

Zu den Demonstrationen gegen die AfD und Rechtsradikalismus draußen auf den Straßen kommen nun die Solidaritätsbekundungen bekannter Persönlichkeiten in den Medien. So schreiben in der „Zeit“ zwanzig Kinder- und Jugend­buch­autorinnen über ihren Umgang mit der aktuellen politischen Lage. Mehr als zwei Dutzend Prominente aus Show, Wirtschaft und Gesellschaft positionieren sich im Magazin „Stern“ gegen Rechts­extremismus.

Kinder­buch­autorin Cornelia Funke schreibt, sie habe lange gedacht, Deutschland sei „immun gegen faschistische Versprechen“, die Ereignisse der Vergangenheit müssten „doch ein mächtiger Impfstoff sein, der jedes rechte Virus sofort abtötet“. Selbst­kritisch fragt sie: „Haben wir zu selten von Helden erzählt, die eine andere Sprache sprechen, anders aussehen, andere Dinge glauben als wir?“

„Sams“-Erfinder Paul Maar erinnert sich an seine Kindheit im Zweiten Weltkrieg, in der er sich „oft lesend in eine Fantasie­welt geträumt“ habe, um „das Elend um mich herum“ zu vergessen. Er hoffe, dass seine Bücher Kindern heute „eine innere Insel bieten, auf der sie sich zurückziehen und beschützt fühlen dürfen“.

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„Nie wieder ist jetzt!“

An der Spitze der „Stern“-Testimonials steht Schlagersängerin Helene Fischer, die schreibt: „Diskriminierung, Rassismus, Hass und Gewalt vergiften unsere Gesellschaft. Wir müssen unsere Werte und unsere Demokratie jetzt verteidigen und dürfen das Feld nicht den Anti­demokraten über­lassen.“ Moderator Florian Silbereisen appelliert: „Wir müssen dafür sorgen, dass niemand Angst haben muss – egal, woran er glaubt, woher er kommt oder wen er liebt.“

Panikrocker Udo Lindenberg sieht in den Anti-Rechts-Demos der vergangenen Wochen eine klare Botschaft an die Politik: „Menschenrechte statt rechte Menschen, bunt statt braun, Naziland ist abgebrannt, und das soll auch so bleiben.“

Auch Führungs­kräfte aus der Wirtschaft äußern sich: Weleda-Chefin Tina Müller schreibt: „Geschichte darf sich nicht wiederholen. Nie wieder ist jetzt!“ SAP-Chef Christian Klein gibt mit Blick auf den Fachkräfte­-Mangel zu bedenken: „Wir müssen in Deutschland sehr vorsichtig sein, dass wir nicht irgendeine Form von Diskriminierung zulassen oder uns mehr auf die rechte Seite bewegen, denn wir brauchen Talente.“

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