zum Hauptinhalt
Ruangrupa-Mitglieder Iswanto Hartono (l) und Reza Afisina.

© dpa/Georg Wendt

Nach Likes für Pro-Palästina-Demo in Berlin: Documenta distanziert sich öffentlich von Kuratoren

Das indonesische Künstlerkollektiv Ruangrupa löste bei der Documenta in Kassel einen Antisemitismus-Skandal aus. Jetzt äußerten sie auf Instagram ihren Zuspruch für Hamas-freundliche Gruppen in Berlin.

Der Documenta-Geschäftsführer Andreas Hoffmann hat sich am Montag von Reza Afisina und Iswanto Hartono, beide Mitglieder der indonesischen Künstlergruppe Ruangrupa, Kuratoren der letzten Documenta und Gastprofessuren an der HfbK in Hamburg, öffentlich distanziert. Die beiden Kuratoren hatten auf Instagram ein Video geliked, in dem Demonstranten in Berlin den gegenwärtigen Terror der Hamas gegen Israel bejubeln.

In einer Pressemitteilung erklärte Hoffmann: „Dass zwei Mitglieder des Kurator*innenkollektivs Ruangrupa ein Video geliked haben, das an eben diesem Tag unter der Headline „Berlin up for Palestine“ „viva Palästina“ sowie „Palestine will be free“ skandierende Menschen zeigt, ist unerträglich und inakzeptabel“. Und weiter: „Die Documenta und Museum Fridericianum GmbH distanziert sich aufs Schärfste davon. Sie nimmt zur Kenntnis, dass die Likes inzwischen zurückgenommen wurden und die Betroffenen sie als Fehler anerkennen.“

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Nach der Serie an Terroranschlägen der Hamas auf Israel kam es am Samstagsabend zu pro-palästinensischen Demonstrationen in Berlin. Auf dem BDS-nahen und pro-palästinensischen Account „real documenta“ war ein Video der Kundgebung zu sehen. Zwei davon kamen von Reza Afisina und Iswanto Hartono.

Demonstranten auf der Sonnenallee versammeln sich zur Solidarität mit der islamistischen Hamas nach dem Angriff auf Israel.
Demonstranten auf der Sonnenallee versammeln sich zur Solidarität mit der islamistischen Hamas nach dem Angriff auf Israel.

© IMAGO/Jürgen Held/IMAGO/Jürgen Held

Wie die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) berichtet, wurde Jonas Dörge vom Kasseler Bündnis gegen Antisemitismus auf die Likes aufmerksam und informierte den Hamburger Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel. Dieser zeigte sich im Gespräch mit dem NDR geschockt, dass die beiden Videos geliked haben, in denen auf deutschen Straßen Süßigkeiten ausgegeben worden sind, um Terroristen der Hamas zu feiern, die israelische Zivilisten abgeschlachtet haben. Für ihn zeige dies, dass der Kulturbetrieb, aber auch insbesondere die Hochschule für bildende Künste und ihr Präsident, Martin Köttering, nicht verstanden haben, wie Antisemitismus wirke.

Inzwischen haben sich Afisina und Hartono öffentlich geäußert und ihre likes zurückgenommen. Wie die HNA berichtet, seien sie der Annahme gewesen, mit ihren Likes auf ein Video von einer Demo in Neukölln Ende September reagiert zu haben. Dies sei ein Fehler gewesen, so Afisina und Hartono. Sie distanzierten sich zudem von jeder Form der Gewalt.

Auf Social Media wurden seither Forderungen einer öffentlichen Stellungnahme der Hochschule, insbesondere des Präsidenten, laut.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false