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Eating brunch with waffle, avocado, cucumber, salmon and poached egg, personal perspective

© Getty Images/Alexander Spatari

Osterbrunch & Ausstellungen in Berlin: Die 6 besten Spots für Kulturgenuss mit Frühstück

Was gibt es Schöneres als Kunst-Gucken und Schlemmen? Sechs Tipps fürs Osterwochenende.

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Das Osterwochenende steht an, und damit (hoffentlich) einige freie Tage. Die wollen mit Schönem verbracht werden! Wie wär’s mit einem Museumsbesuch? Der lässt sich perfekt mit einem anschließenden Brunch kombinieren, um beim obligatorischen Osterei (pochiert, gespiegelt, gerührt) und Cappuccino das Gesehene zu reflektieren.

Hier haben wir für Sie einige sehenswerte Ausstellungen mit Brunch-Möglichkeit in Spaziergangsdistanz gesammelt. Viel Spaß beim Schauen und Schlemmen.

1 Weltraum-Dystopien und Frühstück am Wasser

Weltraum-Dystopien: „Cosmopolitics“ verwandelt die Kunstbrücke am Wildenbruch in ein Raumschiff.

© Nihad Nino Pusija

Die Kunstbrücke am Wildenbruch zeigt kontemporäre Kunst in einer skurrilen wie vertrauten Umgebung: Die historische Toilettenanlage am Neuköllner Schifffahrtskanal beherbergt seit Sommer 2021 einen experimentellen Kulturort, dessen Räume noch an die ursprüngliche Nutzung erinnern.

Die aktuelle Gruppenausstellung „Cosmopolitics“ vertritt in einer Zeit, in der Milliardäre und Politiker ihre extraktivistischen Ausbeutungsfantasien auf das Weltall ausweiten, einen Gegenentwurf: Was wäre, wenn der Kosmos als gemeinsames Gut verhandelt würde, das allen Erdlingen gleichermaßen gehört?

Seit den Anfängen der Raumfahrt wurden die Weiten des Kosmos politisch aufgeladen. Irdische Konflikte und Ideologien wirken sogar zwischen den Sternen weiter.

Die ausstellenden Künstler:innen nehmen aktuelle Projekte, wie etwa Musks SpaceX-Programm kritisch unter die Lupe und verwandeln die Kunstbrücke in ein spekulatives Raumschiff, das neue politische Visionen für das ewige All ermöglicht.

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Von der kalten Leere des Kosmos geht es in die köstlichen Sphären eines Berliner Frühstücksparadieses. Am Ufer des Kanals lädt das „Nah am Wasser“ zum ausgiebigen Osterbrunch. Von süß bis herzhaft, vegan und käsig gibt die Karte für jeden etwas her.

Passend zu den Feiertagen gibt es Eier in den unterschiedlichsten Variationen, gelegt von den (vermutlich) glücklichsten Hennen eines Hofes in Torgau, Brandenburg. Frühstücken lässt es sich dort, wie es sich für ein ernstzunehmendes Brunchlokal gehört, rund um die Uhr.

2 Die Kunst des Sammelns und ein schickes Menü

Rosemarie Trockel, Ohne Titel (Schizopullover), 1988. Zu sehen in der Ausstellung „It’s Just a Matter of Time“.

© Rosemarie Trockel, Deutsche Bank Collection, Foto: Martin Url, VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Liberty Adrien und Carina Bukuts, die Kuratorinnen des Frankfurter Kunsthauses Portikus, haben in der Kunstsammlung der Deutschen Bank gestöbert und sind den Sedimenten auf den Grund gegangen, die jede Sammlung bildet.

Was wurde wann gesammelt? Was und warum nicht? Der Ausstellungsort Palais Populaire regte, mit seiner eigenen Geschichte von einer königlichen Residenz über ein Museum und einer Kriegsruine und seinen Beziehungen zur Stadt, die Auswahl der Kunstwerke an.

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Shilpa Guptas raumgreifende Installation „For, In Your Tongue, I Cannot Fit“  für verfolgte und ermordete Autor*innen schlägt eine Bücke zum nahen Bebelplatz, dem Ort der Bücherverbrennung.

Manfred Pauls Porträt von „Danny“ erinnert an das legendäre Operncafé, das hier beheimatet war. Vor dem Fall der Mauer war es ein Treffpunkt von Dissidenten – später eher für die meterlange Torten-Theke bekannt.

Cornelia Schleimes fotografischer Selbstinszenierung „Auf weitere gute Zusammenarbeit“, entstand 1993 auf der Grundlage ihrer Stasi-Akten. Und Rosemarie Trockels „Schizopullover“ könnte in vielerlei Hinsicht für den ambivalenten Charakter Berlins stehen.

Ein Hauch Frühling: Das Ostermenü im Heritage kombiniert feinsten Lachs mit grünem Spargel.

© STEFFEN SINZINGER

Wer sich zum Osterfest etwas gönnen möchte, ist am Sonntag und Montag im smarten „Heritage“ richtig.

Das Küchenteam um Florian Glauert serviert von 11-14 Uhr einen Brunch, bei dem es neben Vorspeisen und Dessert-Buffet auch Hauptspeisen wie Lachsfilet mit Spargelrisotto oder Roastbeef mit Spargelragout und Sauce Hollandaise.

Kostet 98 Euro, dazu gibt es ein Glas Crémant, Kaffee und Wasser. Auch schön: dabei kann man gleich den neugestalteten Gendarmenmarkt in Augenschein nehmen.

3 Die Welt von Afrika aus denken

(Foto: Edson Chagas, Cheick F. Ouattara, TipoPasse, 2014)

© Adebiyi, 1989. Courtesy of Autograph, London

Das C/O Berlin widmet sich afrikanischen Perspektiven, mit der Ausstellung „A World in Common“, die 23 Künstler:innen und Künstler aus Afrika und der afrikanischen Diaspora zeigt.

Die mehr als 100 Werke hinterfragen das westlich geprägte Weltbild und erkunden alternative Geschichtserzählungen, die tief in den vielfältigen Erfahrungen, Philosophien und Wissenssystemen des afrikanischen Kontinents verwurzelt sind. 

Die Macher beziehen sich dabei auf den kamerunischen Historiker und Autor Achille Mbembe, der uns dazu aufruft, eine „gemeinsame Welt“ zu imaginieren, indem wir „die Welt von Afrika aus denken“.

100 Werke von 23 Künstlern und Künstlerinnen eröffnen in drei Kapiteln eine zeitgenössische Perspektive.

Eine vollständige Rezension der Ausstellung können Sie hier lesen.

Schick: Ostersüppchen mit Einlage.

© Chris Puttins, KaDeWe

Weiter geht’s ins KaDeWe! Mit einem Ostermenü macht die „Brasserie Hélène“ Vorfreude auf die Eiersuche. Das dreigängige Ostermenü von Jacob Tracy und seinem Team setzt auch farblich auf den Frühling.

Vorweg gibt es eine grüne Artischocken-Velouté mit Sauerklee, panierter Pancetta-Praline und einem konfierten Eigelb als runde Krönung. Sodann folgt der Lammrücken mit einem Hauch Cassis an einem orangefarbenen Bett von Paprikagerste.

Dazu passt ein Förmchen mit Auberginengemüse. Eine dunkelgrüne Bärlauch-Sauce addiert die Würze. Das Dessert ähnelt einem rosa Osterei. Unter der hauchdünnen Kruste verbirgt sich fester Joghurt mit einem buchstäblich scharfen Rhabarber-Kern.

Grüner Pfeffer und goldgelber Honig aus der hauseigenen Produktion bringen zusätzliche Kontraste.

Ohne Weinbegleitung kostet das Menü 49 Euro. Als Aperitif passt ein alkoholfreier Gin Tonic. Ansonsten hält das nach der Ehefrau des Kaufhaus-Gründers Adolf Jandorf benannte Restaurant auch konventionelle Klassiker wie Bouillabaisse oder Steak Frites bereit.

4 Ki-Kunst, Zimt und Zucker

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Der „Contract of Fiction“, ein Neologismus, den Künstler Helmut C. Diez und Jean-Michel Basquiat seit 1988 prägten. Er bezeichnet das Versprechen, eine internationale Künstlergemeinschaft aufzubauen, die Künstler:innen aller Disziplinen vernetzt und unterstützt.

Über 30 Jahre später eröffnen neue Technologien Möglichkeitsräume einer solchen Zusammenarbeit. „Contract of Fiction“, eine multimediale Ausstellung im P61 erfüllt das Versprechen Diezs und Basquiats, und bringt rund 80 Künstler:innen, eine Vielfalt an bearbeiteten Themen, künstlerischen und technologischen Werkzeugen zusammen.

Eine Reise in die hypnotische, einstweilen seltsame Welt der KI-Kunst.

Eine weitere Ausstellung, „Reverie of the Unseen“, zeigt die preisgekrönten Makrofotografien von Rory J. Lewis, der Insekten als wunderschöne, außerirdisch anmutende Wesen in Szene setzt.

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Vom P61 geht es die Potsdamer Straße hinunter, zu unserer nächsten Brunch-Location: Das Zimt und Zucker-Kaffeehaus macht mit süßen Klassikern wie Milchreis, Buttermilchpancakes und Crêpes seinem Namen alle Ehre. Aber auch Freund:innen eines herzhaften Frühstücks kommen hier auf ihre Kosten.

Selbstverständlich gibt es (zu gegebenen Anlass) auch alles Rund ums Ei: klassisch mit Räucherlachs, oder spicy mit Kimchi und Bacon Chutney.

5 Tanzen in der Simulation

Futuristische Ki-Kunst: Ayoung Kim, „Ghost Dancers B“, 2022.

© Courtesy Ayoung Kim & Gallery Hyundai / Nationalgalerie, SMB/Foto: Jacopo LaForgia

Ein fiktives Universum mit eigenen Gesetzen erschafft die südkoreanische Künstlerin Ayoung Kim (*1979) mithilfe von KI, VR, Video, Spielsimulationen, Referenzen aus südkoreanischen Webcomics und Klangfiktionen.

In ihrer ersten Ausstellung in einem deutschen Museum thematisiert sie Migration, Xenophobie, Queerness sowie bio- und geopolitische Fragen. Die Besucher sind Zuschauende und Mitspielende, die die gezeigte Erzählung beeinflussen können.

Im Mittelpunkt steht die „Delivery Dancer-App“, die von einer künstlichen Intelligenz namens „Dancemaster“ gesteuert wird. Eine Schnittstelle für ihre Arbeitnehmenden, die mit Motorrädern auf algorithmisch berechneten Routen durch ein futuristisches Seoul rasen.

Eine vollständige Ausstellungsrezension lesen Sie hier.

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Fußläufig vom Hamburger Bahnhof befindet sich ein kleines Brunch-Paradies: Das Balu Coffee überzeugt mit einer kleinen, aber ausgewählten Frühstückskarte, die neben modernisierten Klassikern auch Köstliches aus der arabischen und türkischen Küche bietet.

Der klare Favourit? Das „Cro Benedict“, zwei pochierte Eier im Buttercroissant, mit Avocado, Wildkräutersalat und Sauce Hollandaise. Gern geschehen.

6 „Drag Terror“ und jüdische Köstlichkeiten

Frech: „The Wicked Pavilion“, 2024, Vaginal Davis.

© Vaginal Davis, Foto: My Matson/Moderna Museet

Performerin, Autorin, bildende Künstlerin und experimentelle Filmemacherin: Als selbsternannte Blacktress und Drag-Terroristin ist Vaginal Davis eine wichtige Stimme queerer, Schwarzer Gegenkultur.

Seit den 1970er-Jahren erweitert sie mit ihrem Schaffen die Grenzen von Kunst, Musik und Performance. Inspiriert von den Black Panthers, benannte sie sich nach der Aktivistin Angela Davis.

War Vaginal Davis anfangs mit ihrem disruptiven und destabilisierenden „Terrorist Drag“ „zu schwul für die Punkszene und zu punkig für die Schwulen“, wurde sie nach und nach zu einer Muse und Inspiration für die Choreografin Pina Bausch, den Modedesigner Rick Owens, Künstler*innen wie Wu Tsang und die Riot-Grrrl-Szene.

Über die Zusammenarbeit mit dem Künstlerkollektiv Cheap kam sie 2005 nach Berlin und blieb. In sieben großen Installationen zeigt der Gropius Bau fünf Jahrzehnte überbordenden Punk Spirit.

Ein Interview mit der Künstlerin finden Sie hier.

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Wer nach der Ausstellung von Vaginal Davis einen Leckerbissen sucht, hat es nicht weit. Das Bistro „Beba“, benannt nach der Großmutter und kulinarischem Vorbild der Inhaberin, befindet sich im selben Gebäude.

Die Karte ist eine Kollektion der schmackhaftesten Gerichte der jüdischen Diaspora, die eine kulinarische Brücke von Iran nach Russland, von Argentinien bis in den Jemen schlagen.

Ergänzt wird das ganze mit Gebackenem von Cynthia Barcomi und mit in hauseigenen Vertikal-Garden gezüchtetem Blattgemüse.

Eine vollständige Restaurantkritik können Sie hier lesen.

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