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Christine Lambrecht am Frankfurter Tor

© Screenshot/Instagram

Bizarrer Silvester-Auftritt: Lambrecht ist als Ministerin nicht mehr tragbar

Für Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat der Krieg in der Ukraine „besondere Eindrücke“ gebracht. Die Opfer erwähnt sie in ihrem Video nicht.

Ein Kommentar von Claudia von Salzen

Christine Lambrecht spricht über den Krieg in der Ukraine, während im Hintergrund Raketen gezündet werden und Böller knallen. Das ist noch das kleinste Problem des Videos, das die Verteidigungsministerin am Silvesterabend auf Instagram veröffentlichte.

Schlimmer als das unglückliche Setting ist das, was der Ministerin zu Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine einfällt: „Mitten in Europa tobt ein Krieg. Damit verbunden waren für mich ganz viele besondere Eindrücke, die ich gewinnen konnte. Viele, viele Begegnungen mit interessanten und tollen Menschen.“

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Lambrecht erwähnt die Ukraine mit keinem Wort, weder die vielen Opfer noch die Soldaten, die seit mehr als zehn Monaten ihr Land verteidigen. Kriege „toben“ nicht einfach, als seien sie ein Naturereignis. Das sollte gerade eine Verteidigungsministerin wissen. Es ist wichtig, die Dinge beim Namen zu nennen. Russland führt einen verbrecherischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

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Viele Menschen in Deutschland hat dieser Krieg im vergangenen Jahr zutiefst erschüttert. Auch diejenigen, die in Politik, Wissenschaft und Medien beruflich mit diesem Thema zu tun haben, waren angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine fassungslos. Christine Lambrecht gehört ganz offensichtlich nicht dazu.

Dass sie es nicht ansatzweise schafft, den richtigen Ton zu treffen, ist leider noch nicht alles. In ihrem Video klingt es auch noch, als seien der Krieg und seine Folgen für sie in erster Linie eine spannende berufliche Erfahrung – so viele tolle Eindrücke und Begegnungen! Wer auf diese Weise über einen Krieg spricht, ist als Verteidigungsministerin nicht mehr tragbar.

In der Ukraine hat Lambrecht tatsächlich bleibenden Eindruck hinterlassen, als sie die Lieferung von 5000 Helmen als großartige Hilfe für das Land darstellte. Schlagzeilen machte in Deutschland während des Krieges ansonsten ihr Helikopterflug mit ihrem Sohn, passenderweise lag das Urlaubsziel ganz in der Nähe.

Lambrechts Ministerium steht vor einer riesigen Aufgabe. Wie soll sie künftig glaubwürdig die „Zeitenwende“ managen, die eine unmittelbare Folge des russischen Angriffs ist? Und wer wird die Ministerin auf der internationalen Bühne nach diesem Auftritt noch ernst nehmen können?

Zweifel an Lambrechts Eignung für das Amt gibt es schon lange. Jetzt ist es an der Zeit, dass der Kanzler Konsequenzen zieht.

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