Sie kann auf vier Fingern pfeifen. Aber beim heimischen Schützenumzug war sie noch nie. So erlebt Michelle Müntefering derzeit ziemlich oft, was es heißt, Politikerin zu werden. Sie will in den Bundestag. Mit 33 Jahren und einem berühmten Ehemann.
Bundestagswahl
Wahlplakate verschandeln die Straßen, sie verursachen den Kommunen Kosten und nerven die meisten Bürger. Viele Wissenschaftler bezweifeln sogar ihre Wirkung auf die Wähler. Wozu sind sie dann gut? Könnte man nicht einfach auf sie verzichten?
Die erste Folge unserer neuen Hangout-Serie zur Bundestagswahl: Wir wollen mit Ihnen die großen und kleinen Wahlkampfphänomene diskutieren. Heute im Fokus der Live-Diskussion im Netz: "Die Wahlplakate hängen wieder - Wie läuft die Schlacht am Laternenpfahl?" Machen Sie mit!
Zuletzt haben einige Intellektuelle zum Wahlboykott aufgerufen. Das kann nicht die Lösung sein, sagen drei Chefs der deutschen Jugendorganisationen. Und appellieren in einem gemeinsamen Aufruf an das Engagement jedes Einzelnen in einer Demokratie.
Schwarz-Gelb wollen die einen, Rot-Grün die anderen. Doch bei der Bundestagswahl am 22. September könnte es auch ganz anders kommen. Die Optionen im Überblick.
Wahlplakate verschandeln die Dörfer und Städte, sie kosten viel Geld und langweilen die Wähler. Trotzdem greifen die Parteien in jedem Wahlkampf darauf zurück - weil es irgendwie dazu gehört.
Kaum hängen die Wahlplakate, gibt es Kritik. Von anklagendem Stillleben über glückliche Alltagsaufnahmen bis hin zur Facebook-Ästhetik - alles ist dabei. Nur die mutigen Zukunftsbilder fehlen den Werbeprofis.
Acht Spitzenkandidaten bestimmte die Linke im Januar für den Bundestagswahlkampf. Auf die Großplakate aber sollen nur Gregor Gysi und Sahra Wagenknecht. Der Erste ist bei Genossen beliebter als die Zweite.
Der Startschuss ist gefallen. Nicht nur für unsere neue Wahlkampfkolumne zusammen mit "Cicero Online", sondern auch der Plakatwettstreit auf der Straße. Die Grünen sind grün, das war klar. Aber die SPD ist Sowohl-Als-Auch. Das war aber auch klar.
Der Mindestlohn ist nur ein Streitthema. In den Parteiprogrammen stehen noch andere Vorhaben - von der Stärkung des Mittelstands bis zum sozialen Arbeitsmarkt. Ein Überblick.
Schlachtereien, Werften, Versandhändler: Ein Billiglohnskandal folgt auf den nächsten. Die Regierung aber schmückt sich mit der historisch niedrigen Arbeitslosenzahl.
Die Spitzenkandidatin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, sieht ihre Partei für den Bundestagswahlkampf gut gerüstet - auch ohne Unterstützung durch Joschka Fischer. Eine mögliche Koalition mit den Linken schließt sie aus.
Der Wahlkampf kommt langsam auf Touren. In den 50 Tagen bis zur Bundestagswahl werden die Wahlkampfbeobachter von Cicero Online und Tagesspiegel den großen und kleinen Wahlkampfphänomenen nachspüren.
In Deutschland gibt es keine Wechselstimmung: Mehr als die Hälfte der Deutschen ist zufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung und damit mit Angela Merkel. Zwei Ereignisse könnten der Kanzlerin aber durchaus gefährlich werden.
Die vorgezogene Wahl von 2005 führte zu einer großen Koalition. Die rot-grünen Macher Gerhard Schröder und Joschka Fischer mussten gehen. Ins Kanzleramt zog Angela Merkel ein – trotz schwachen Abschneidens.
Der bayerische Ministerpräsident wurde 2002 nicht Kanzler - das bereitete der CDU-Chefin den Weg. Gerhard Schröder schaffte es trotz durchwachsener Bilanz noch einmal, nicht zuletzt wegen der Grünen.
Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik löste die Opposition die Regierung direkt über Wahlen ab. Der Machtwechsel zu Rot-Grün stürzte die CDU in die Krise.
Zerstritten und zerrissen gingen die Sozialdemokraten in die Wahl von 1994 – am Ende lag Schwarz-Gelb noch einmal vor Rot-Grün. Aber es war ganz knapp.
Die deutsche Einheit wird demokratisch besiegelt. Schwarz-Gelb gewinnt, weil SPD und Grüne dem historischen Moment zu wenig abgewinnen können.
Trotz Affären und einer mauen Bilanz: Schwarz-Gelb unter Bundeskanzler Helmut Kohl bekommt eine zweite Amtszeit beschert.
Ende 1982 platzt die sozialliberale Koalition, die FDP wechselt die Seite. Helmut Kohl will seine neue Regierung im März 1983 vom Volk bestätigen lassen – ein riskantes Manöver, vor allem für die Liberalen.
Die neueste Politbarometer-Messung zeigt einen leichten Aufwind für SPD und Grüne. Aber von einer Koalitionsmehrheit sind die Wunschpartner noch weit entfernt. Angela Merkel wünschen sich doppelt so viele Wähler an der Spitze der nächsten Regierung wie Peer Steinbrück. Drohnen- und NSA-Affäre zeigen keine Wirkung.
Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin war als kritischer Gegenpart zu Gast bei der Präsentation eines neuen Buchs über Kanzlerin Angela Merkel. Eine brisante Konstellation, weil seine Partei nach der Bundestagswahl vor einer kritischen Entscheidung stehen könnte.
Ob vom Einkommen mehr für die Bürger oder mehr für den Staat herausspringt, wird vor allem über die Einkommensteuer entschieden. Rauf oder runter damit?
Das Ehegattensplitting ist umstritten. Die Parteien haben unterschiedliches damit vor. Die Berliner Familienanwältin Ingeborg Rakete-Dombek sagt: Es ist überholt - weg damit.
Die Plattform abgeordnetenwatch.de hat eine neue Plattform zur Bundestagswahl online gestellt. Jeder kann dort den Kandidaten Fragen stellen und bekommt mit etwas Glück auch eine Antwort.
Philipp Rösler ist der wohl prominenteste deutsche Politiker mit Migrationshintergrund. Auch nach der Bundestagswahl werden an seine Prominenz nur wenige Migranten heranreichen - denn die Parteien stellen kaum Migranten auf.
Angela Merkel will den Solidaritätszuschlag nicht abschaffen. Und auch nicht abschmelzen. Damit stellt sie sich in einem zentralen Punkt gegen die FDP. Und macht damit auch eine koalitionspolitische Aussage.
Ende Juli steigt Gregor Gysi so richtig in den Bundestagswahlkampf ein. Jetzt ist sicher: Bis dahin wird nicht klar sein, wie das in Hamburg anhängige Ermittlungsverfahren um die früheren Stasikontakte des Linken-Politikers ausgeht.
Die Spähaffäre um den US-Geheimdienst NSA wird zum Wahlkampfthema. Welcher Partei nutzt und wem schadet das?
Der SPD-Politiker Nils Schmid, Superminister in Baden-Württemberg, über rot-grüne Wirtschaftspolitik, die Chancen des Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück und das Flair Berlins.
Wenn Rot-Grün sich nicht durchsetzt, wird die Sache kompliziert. Weder Schwarz-Gelb noch Schwarz-Rot noch Schwarz-Grün haben in der Länderkammer eine Mehrheit. Eine Instanz aber könnte in diesen Konstellationen gewinnen.
Das Saarland ist die Heimat von Oskar Lafontaine. Aus dem Bundestagswahlkampf dort hält er sich nach zahlreichen Scharmützeln aber raus. Lieber unterstützt er seine Genossin und Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht in NRW.
Und das liegt am politischen Personal, meinen drei Viertel der Bürger. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück kann gegenüber Kanzlerin Angela Merkel kaum aufholen. Entscheidet also der Endspurt? Immerhin hält die Hälfte der Deutschen die Wahl noch nicht für entschieden. Die Union verliert leicht, dafür ist die FDP wieder bei fünf Prozent.
73 Tage vor der Bundestagswahl führen Peer Steinbrück und Katrin Göring-Eckardt rot-grüne Einigkeit vor. Ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn soll nach einem Wahlsieg schnell kommen.
Das Institut der deutschen Wirtschaft greift in den Wahlkampf ein. Ergebnis seiner Studie: Teure Wahlkampfversprechen gefährden Jobs. Immerhin sei die Opposition ehrlich.
Der Kreuzberger Grünen-Kandidat Christian Ströbele hat sich erneut für den Wahlkampf zeichnen lassen. Genau hinschauen lohnt sich: Das Plakat ist voller Typen, Themen und Thesen - und wer noch genauer hinschaut, entdeckt auch Seitenhiebe gegen die Konkurrenz.
Nichtwähler gerieren sich gerne als die wahren Demokraten, beklagen verkrustete Parteienstrukturen und die Machtlosigkeit des Souveräns. Doch in Wirklichkeit sind sie politische Wegelagerer.
Rein rechnerisch ist eine Ampelkoalition möglich. Politisch aber, das zeigt ein Blick in die Wahlprogramme, ist sie mit der FDP kaum denkbar. Noch nicht.
Die Politik ist in die Ferien gegangen. Doch Erholungszeit wird es nicht geben: In elf Wochen ist Bundestagswahl. Bis dahin wollen die Parteien ihre Themen gut verkaufen. Was stellen sie beim Wahlkampf ins Schaufenster?