Hessen wird offenbar schwarz-grün. Doch die Grünen sind auf den Tabubruch kaum vorbereitet. Wenn ihnen der Spagat zwischen Schwarz und Rot gelingt, könnten sie schon bald eine Schlüsselrolle im Parteiensystem einnehmen - als begehrte Königsmacher.
Bündnis 90 / Die Grünen
Lange wollte der hessische Grünenchef Tarek al-Wazir nichts von der CDU und Volker Bouffier wissen. Das ändert sich im jetzigen Regierungspoker.
Wegen der langen Regierungsbildung voraussichtlich bis Dezember will der Bundestag mit einer Übergangslösung seine Arbeitsfähigkeit sichern. Statt der für die Facharbeit wichtigen Parlamentsausschüsse soll es einen provisorischen Hauptausschuss geben.
Hessens SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel stimmt sich zwei Monate nach der Landtagswahl auf Opposition ein. Er beobachtet, dass sich die Grünen zur Union öffnen. Und seine Partei hakt eine rot-grün-rote Koalition als "unwahrscheinlich" ab.
Zwei Monate nach der Landtagswahl ist in Hessen Rot-Grün-Rot faktisch vom Tisch. Und für die Idee von Thorsten Schäfer-Gümbel, eine Minderheitsregierung zu bilden, gibt es wenig Begeisterung.
Union und SPD stehen bei ihren Koalitionsverhandlungen vor den entscheidenden Verhandlungswochen, und die Differenzen treten immer deutlicher zutage. Das hat auch der SPD-Parteitag vom Wochenende gezeigt. Jetzt bringen sich die Grünen in Stellung - und Angela Merkel dürfte nicht erfreut darüber sein.
Nach der SPD-Öffnung zur Linkspartei: Bei den Landtagswahlen 2014 in Thüringen, Sachsen und Brandenburg steht die Nagelprobe an.
Viermal haben SPD, Grüne und Linke in Hessen sondiert, ob eine gemeinsame Regierungsbildung möglich ist. Einen Bericht, wonach er sich gegen ein Linksbündnis entschieden habe, dementierte SPD-Landeschef Thorsten Schäfer-Gümbel. Die Linke macht sich noch Hoffnung.
Die nächste große Koalition wird ähnlich ideenlos werden wie viele der vergangenen Koalitionen: Etwas Neues und Mutiges will nach einer Wahl einfach nicht entstehen. Das sagt viel über unsere Parteien aus - und noch einiges mehr über die Kanzlerin.
Nach der für sie enttäuschenden Bundestagswahl setzen die Grünen jetzt auf die Wahl zum EU-Parlament im Mai. Dabei konzentrieren sie sich auf ihre Kernkompetenzen - und attackieren die Kanzlerin.
In Hessen haben SPD, Grüne und Linke eine rechnerische Mehrheit zum Regieren. Eine Geschichte rot-rot-grüner Annäherungsversuche.
Linke und Grüne fänden gut, wenn der Whistleblower Edward Snowden nach Deutschland kommt. Das scheitert womöglich an der Union, aber auch an Zurückhaltung in der SPD.
Sie kennen sich bisher kaum: Gregor Gysi, Fraktionschef der Linken im Bundestag, und sein neuer Grünen-Kollege Anton Hofreiter. Bevor die große Koalition richtig loslegt, haben wir die Chefs der Opposition schon mal an einen Tisch gebeten. Es wurde ein Streitgespräch.
Für Linke und Grüne hat es wieder nur für die Opposition gelangt. Im Doppel-Interview sagen die beiden Fraktionschefs Gregor Gysi und Anton Hofreiter, wie sie die große Koalition angreifen wollen - und warum ein Linksbündnis auch im Bund möglich werden muss.
Bisher haben die Grünen im Bundestag die Euro-Krisenpolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel mitgetragen. Doch nach der Bundestagswahl ändert sich die Tonlage: Merkels Reformpläne für die Euro-Krisenstaaten "bedeuten nicht mehr, sondern weniger Europa", heißt es in einem europapolitischen Papier der Öko-Partei.
Immer mehr Bettenburgen in Szenekiezen: Tourismusverbände sind für einen Entwicklungsplan, der ein schlüssiges Gesamtkonzept für den Bau von Hotels liefern soll. Die Grünen wollen hingegen schärfere Maßnahmen.
Vor einer Woche wählten sie die Grünen zur neuen Vorsitzenden. Im Interview spricht Simone Peter nun über die wahren Linken, eine echte Energiewende und den richtigen Umgang mit den USA.
An diesem Freitag treffen sich SPD, Grüne und Linke zum Gespräch über eine mögliche Regierungsbildung in Hessen. Linke-Fraktionschefin Janine Wissler erläutert im Interview den Reiz der Konstellation.
Die Grünen gaben am Sonntag Flüchtlingen ein Podium. Mit Forderungen nach einem "humanitären Visum" für Schutzsuchende nimmt die Partei Kurs auf die Europawahl.
Die Grünen haben sich an der Spitze zur Hälfte neu aufgestellt: Neu ist Simone Peter, wiedergewählt wurde Cem Özdemir - beide mit mageren Ergebnissen. Das Duo will die Partei einen und öffnen. Claudia Roth geht unter Tränen.
Während sich Union und SPD auf eine gemeinsame Regierung einstellen, wollen sich die Grünen jetzt nach allen Seiten öffnen.
Heute beginnt in Berlin der Parteitag der Grünen. Die Partei brauche nicht nur neue Spitzenkräfte, schreibt der grüne Europaabgeordnete Jan Philipp Albrecht, sondern auch eine neue Erzählung.
Die Grünen-Chefin Claudia Roth räumt den Vorsitz. Im Interview spricht sie über ihren Abschied und die Gründe für die Wahlniederlage: Es lag an der "preußischen Genauigkeit".
Hinter der Absage an die Union verbirgt sich eine ziemlich schlichte Wahrheit: Die Grünen haben sich nicht getraut. Sie begreifen auch nur ungern, was ihnen in der Wahl zugestoßen ist. Vor allem ignorieren sie eines: Ihren zeitweise Aufschwung verdankten sie Leihstimmen.
Nach dem Nein der Grünen lastet der Beweisdruck nun auf den Sozialdemokraten: Lässt sich als Juniorpartner der Union die eigene Identität mit der Kompromissnotwendigkeit vereinbaren? Am Sonntag tagt der Konvent.
Von "bemerkenswerten Annäherungen" sprechen sie und von "Gemeinsamkeiten", trotzdem wollen die Grünen keine Koalitionsverhandlungen mit der Union. Eine Absage, die gravierende Folgen haben wird.
Auch wenn die Sondierungsgespräche zwischen Union und Grünen am späten Dienstagabend gescheitert sind, verschließen sich die Grünen nicht vor der Union.
Renate Künast wollte Bundestagsvizepräsidentin werden. Doch ihre Partei zog Claudia Roth vor. Es ist eine weitere bittere Niederlage für die Vollblutpolitikerin - aufgeben wird sie wohl trotzdem nicht.
Nun sondieren die Grünen erneut mit der Union – aber wozu? Das wissen sie selbst nicht. Dem Größenwahn von einst folgt die Konfusion. Und die reicht bis zur Schnapsidee, sich den Linken zu öffnen.
Am heutigen Dienstag führt die Union ein zweites Sondierungsgespräch mit den Grünen. Im Gespräch mit dem Tagesspiegel spricht die Berliner Grünen-Parteichefin Bettina Jarasch über neue Bündnisse und den Habitus ihrer Partei.
Die SPD hat vor der Bundestagswahl Rot-Rot-Grün ausgeschlossen - und will sich auch daran halten. Führende Grüne ärgert, dass es nicht einmal ein Sondierungsgespräch mit der Linkspartei geben wird.
Am Dienstag treffen sich CDU und Grüne zur zweiten Sondierungsrunde. Viele Berliner Politiker können sich Schwarz-Grün vorstellen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Frank Steffel spricht sogar von der "befruchtendsten" Koalition im Bund.
Weil Zukunftsangst die Parteien lähmt, scheint die Große Koalition für alle die bequemste Lösung zu sein. Mit Schwarz-Rot lässt sich der Status quo konservieren. Die machtpolitischen Weichen im Parteiensystem könnten derweil woanders gestellt werden.
Die Koalitions-Sondierungen gehen in die heiße Phase: Am Montag und Dienstag kommt die Union erneut mit SPD und Grünen zu Gesprächen zusammen. Die SPD will beim Thema Mindestlohn hart bleiben, so Andrea Nahles.
Immer mehr Organisationen gestehen, dass sie von Pädophilen unterwandert waren, neben den Grünen auch "Pro Familia" und der Kinderschutzbund. Freiwillig geschieht das allerdings nie.
Oswald Metzger, Wirtschaftsexperte und CDU-Mann mit grüner Vergangenheit, verkörpert das schwarz-grüne Milieu wie kaum ein anderer. Das könnte ihn für die Union wertvoll machen - doch deren Mittelstandsvereinigung stoppte gerade einen neuen Versuch Metzgers, ein Amt zu erringen.
So viel ist sondiert: Die Grünen werden wie die FDP, der SPD tut alles weh. Wohl auch zu sehen, wie handzahm die Grünen bei Angela Merkel sind. So kennen die Genossen ihre Ex-Partner schließlich gar nicht.
Während sich Angela Merkel und Horst Seehofer im Kanzleramt mit SPD-Chef Sigmar Gabriel über eine große Koalition beraten - steht bei den Grünen nun fest: Nach den Sondierungsgesprächen am Dienstag wird es eine Entscheidung geben.
Schwarz und Grün - in Kommunen und im Land Hamburg ging das schon öfter zusammen. Aber im Bund? Vor der Sondierung beider Seiten gibt es mehr Zweifel als Zeichen der Annäherung.
Union und Grüne treffen sich an diesem Donnerstag zu ersten Sondierungsgesprächen. Im linken Flügel der Grünen machen viele aus ihrer Abneigung für Schwarz-Grün keinen Hehl, doch vor allem die CSU scheint einer Einigung im Weg zu stehen.