Eine Woche vor der Bundestagswahl werden die Grünen voll von der Debatte um ihre frühere Haltung zur Pädophilie erwischt. Anlass ist ein Bericht über die Rolle von Spitzenkandidat Jürgen Trittin. Manche fordern inzwischen seinen Rücktritt. Doch er bekommt auch Unterstützung.
Bündnis 90 / Die Grünen
Eine Woche vor der Bundestagswahl werden die Grünen von der Debatte um ihre frühere Haltung zur Pädophilie eingeholt. Anlass ist ein Bericht über die Rolle von Spitzenkandidat Jürgen Trittin. Wie gefährlich sind die Enthüllungen?
Jürgen Trittin wird in die Pädophilie-Vergangenheit der Grünen involviert. Das Aus für ihn? Oder gar die Grünen? In unserer Videokolumne zur Wahl schaut Tagesspiegel-Kolumnist Harald Martenstein auf die Schuld der Partei, deren Thema auch immer die Schuld der Anderen war.
Familienministerin Kristina Schröder (CDU) greift Jürgen Trittin an, der Spitzenkandidat der Grünen verhöhne die Opfer von sexuellem Missbrauch. Dagegen bescheinigt der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, der Partei, sie habe mit der unabhängigen Aufarbeitung ihrer Gründerzeit genau den richtigen Weg gewählt.
An die Pöbeleien haben sie sich längst gewöhnt. Wenn sie Plakate an Laternen festschrauben oder Flyer an Haustüren verteilen. Ohne die ehrenamtlichen Helfer käme im Kampf um die Stimmen keine Partei aus.
Für die Linkspartei ist es ein Paukenschlag: Zehn Tage vor der Landtagswahl in Hessen sieht das Politbarometer die Linkspartei auch im nächsten hessischen Landtag vertreten - wenn auch mit fünf Prozent nur knapp. Schwarz-Gelb und Rot-Grün liegen in der Umfrage gleichauf mit jeweils zusammen 43,5 Prozent.
Zehn Tage vor der Bundestagswahl hat die Friedensbewegung Rot-Grün bescheinigt, beim Kampf gegen Rüstungsexporte oder gegen Kampfdrohnen auf die richtige Seite einzuschwenken. "Sehr viel Übereinstimmung" mit ihrer Agenda sieht sie allerdings nur bei der Linkspartei.
So schlecht waren die Umfragen für die Grünen seit vier Jahren nicht mehr: Laut einer neuen Forsa-Erhebung ist die Öko-Partei auf einen einstelligen Wert abgestürzt. Zulegen konnten dagegen Linke und FDP.
Wir sind bereit zu regieren, nur leider wollen SPD und Grüne nicht mit uns - die Linkspartei versucht weiter, mit dieser Botschaft einen lahmen Wahlkampf zu beleben.
Flüchtlinge in Berlin: Noch wirkt der Schutz des Bezirks Kreuzberg-Friedrichshain wie eine Verheißung. Täglich kommen mehr Hoffende. Doch einen Plan B scheint es nicht zu geben.
Die Öko-Partei gibt im neuen Politbarometer um ganze zwei Prozentpunkte nach. Das TV-Duell zwischen Kanzlerin Merkel und Herausforderer Steinbrück scheint keine große Wirkung entfaltet zu haben. Schwarz-Gelb liegt vorn. Aber: Zwei Fünftel der Befragten sind noch unschlüssig.
Die Berliner Grünen werben vermehrt um die Erststimmen. Vor allem Özcan Mutlu setzt in Mitte auf Personenwahlkampf. "Die Zeit der Bescheidenheit ist vorbei", sagt Renate Künast.
Renate Künast, Spitzenkandidatin der Berliner Grünen, hat sich beim Tagesspiegel-Chat einem Ansturm an Fragen gestellt. Warum die Grünen Steuern erhöhen wollen, hat die Teilnehmer beschäftigt, auch Massentierhaltung und Hartz IV, um nur einige Themen zu nennen. Und natürlich ging es um Berlin.
Der Andrang war enorm: Im Tagesspiegel-Chat stellte sich Renate Künast den Fragen der Leser, von Syrien über die Steuerpolitik bis zur Mietenfrage. Lesen Sie hier den Chat nach!
Die Finanzministerin von Schleswig-Holstein, Monika Heinold (Grüne), fordert höhere Steuersätze für Fußball-Millionäre. Die Mehreinnahmen würden gebraucht, um die Infrastruktur zu erneuern: "Gerade mit einem Ferrari fährt es sich nicht gut auf Schlaglochpisten“.
Die NPD versucht, die Flüchtlingsdebatte für sich zu nutzen, kurz vor der Bundestagswahl drängen die Rechtsextremen in die Öffentlichkeit. Doch die Bezirke versuchen, dagegen zu halten.
In einer neuen Forsa-Umfrage zur Bundestagswahl sind die Grünen auf 11 Prozent gefallen - so tief wie noch nie in diesem Jahr. Freuen kann sich dagegen die Linkspartei.
Leiharbeit und Billiglöhne: Der Heinrich-Böll-Stiftung werden prekäre Arbeitsbedingungen vorgeworfen
Drei Mitarbeiter haben Klage auf Festanstellung bei der grünen Heinrich-Böll-Stiftung eingereicht. Die kleine Gewerkschaft FAU kämpft mit ihnen für bessere Arbeitsbedingungen. Für die Grünen kommt der Konflikt ungelegen.
Frei nach dem Motto "weniger Prestigeneubau, mehr Bestandssanierung" wollen die Grünen Berlin neu aufbauen. Und dazu wollen sie die Steuereinnahmen für Bund und Land erhöhen - den Wähler locken sie mit einem Plus von 700 Millionen Euro für Berlin.
Wegen falscher Wahlkampfaussagen prozessieren die Grünen gegen die CSU. Doch selber nehmen sie es mit der Wahrheit auch nicht so genau.
Der Grünen-Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl, Jürgen Trittin, ist auf Distanz zu der Forderung gegangen, eine umfassende Pkw-Maut für alle Straßen einzuführen. An die Adresse seines Parteifreundes, des baden-württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann, warnte Trittin von einem Abzocken von Autofahrern.
Im Gespräch mit dem Tagesspiegel äußert sich Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin über die Schwächen der SPD, Chancen eines Regierungswechsels und die Flüchtlinge von Hellersdorf.
Von Popkultur bis Porno: Unter dem Vorwand der sexuellen Befreiung des Kindes wurde der pädophile Voyeurismus in den siebziger Jahren gesellschaftsfähig. Dabei offenbarte er vor allem die Ichbezogenheit der Erwachsenen. Ein Rückblick auf die Medien, Filme und Musikkultur jener Zeit.
Die Grünen wollen nicht nur, dass künftig eine Pkw-Maut für Autobahnen gezahlt werden soll. Sie fordern, dass auch das Fahren auf Bundesstraßen kostenpflichtig wird.
Für den Wahlkampf sind die Basislager der Parteien unentbehrlich. Hier wird an der neuesten Strategie gearbeitet, aber hier kann man sich auch mal erholen. Wir haben nachgeschaut, wie sich die Teams für den Endspurt rüsten.
Am Dienstagabend wird Bundeskanzlerin Angela Merkel die KZ-Gedenkstätte im bayerischen Dachau besuchen. Direkt im Anschluss will die CDU-Politikerin im Bierzelt Wahlkampf machen - das stößt nicht nur den Grünen auf.
Die Pädophiliedebatte wirft Fragen nach dem Umgang mit Zeitzeugen auf. Warum befragte Franz Walter die FDP-Politikerin Dagmar Döring, aber nicht Günter Verheugen (SPD)? Historiker erklären, wie sie mit Zeitzeugen arbeiten.
In ihrer Fraktionsklausur berieten die Grünen am Freitag über eine Mobilitätskarte für Berlin. Sie soll vor allem Autofahrer dazu bewegen, öfter auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
Franz Walter fühlt sich in seinem guten Ruf als Wissenschaftler angegriffen. Doch seine Vorwürfe an die FDP in der Pädophilie-Debatte müssen besser belegt werden.
Die Unterstützung in der Partei endete erst 1990 mit dem Zusammenschluss mit dem ostdeutschen Bündnis 90. Es waren vor allem die Feministinnen bei den Grünen, die den Einfluss der Pädophilen-Fraktion zurückdrängten.
Viele Wahlplakate der Grünen sind aus einem umweltfreundlichen Material hergestellt – das hielt den Unwettern aber nicht stand. Lieferant ist die Firma von Renate Künasts Ex-Wahlkampfmanager, der einst wegen einer Alkoholfahrt geschasst wurde.
Dass mehr Wohnraum für sozial schwächere Menschen geschaffen werden muss, erkennen alle Parteien an. Hier gibt es einen Überblick, was sie in ihren Wahlprogrammen vorschlagen - vom Klimazuschuss bis zur Mietpreisdeckelung.
Die Grünen legen Eckpunkte für den Umbau vor. Sie schwanken dabei zwischen Besitzstandswahrung und tatsächlichen Reformvorschlägen.
Schwarz-Gelb wollen die einen, Rot-Grün die anderen. Doch bei der Bundestagswahl am 22. September könnte es auch ganz anders kommen. Die Optionen im Überblick.
Der Fleischkonsum in Deutschland sinkt seit Jahren. Doch statt einfach nur abzuwarten, wie sich die Ernährungsgewohnheiten verändern, versuchen es die Grünen mit der Moralkeule.
Kurz nach Wahlkampfauftakt sind bereits Mitglieder zweier Parteien in Berlin beim Plakatieren behindert, bedroht und geschlagen worden. In einigen Teilen der Stadt patrouilliert die Polizei deshalb schon vorsorglich.
Wenn es nach den Grünen geht, soll in deutschen Kantinen künftig an einem Tag pro Woche kein Fleisch mehr auf den Teller kommen. Das sei gut für das Klima und trage zu artgerechterer Tierhaltung bei, meint Fraktionschefin Renate Künast.
Die Spitzenkandidatin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, sieht ihre Partei für den Bundestagswahlkampf gut gerüstet - auch ohne Unterstützung durch Joschka Fischer. Eine mögliche Koalition mit den Linken schließt sie aus.
Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin war als kritischer Gegenpart zu Gast bei der Präsentation eines neuen Buchs über Kanzlerin Angela Merkel. Eine brisante Konstellation, weil seine Partei nach der Bundestagswahl vor einer kritischen Entscheidung stehen könnte.
Kaum ist Wahlkampf, ist es wieder da, das rot-rot-grüne Koalitionsgespenst. Für viele Sozialdemokraten und Grüne stellt die linke Mehrheit einen Sehnsuchtort dar, der sich machtpolitisch nicht materialisieren lässt. So wird es zum Garanten für die Vormachtstellung von CDU und CSU.