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Potsdam Heute, 19. Januar 2024: So schmeckt Potsdam

Die interessantesten Themen und News, die wichtigsten Termine. Alles, worüber Potsdam spricht, im PNN-Newsletter „Potsdam Heute“.

Guten Morgen,

haben Sie schonmal darüber nachgedacht, wie Potsdam schmeckt? Auf der internationalen Agrarmesse Grüne Woche, die heute in Berlin eröffnet wird, tischt die brandenburgische Landeshauptstadt nicht nur Kutscherboulette in Braunbiersauce auf – ein Gemeinschaftswerk der Braumanufaktur Forsthaus Templin mit der Fleischerei Pirsch, das beim Potsdam-Tag am morgigen Samstag live für die Messegäste zubereitet wird. Auch Apfelsäfte vom Obstgut Marquardt, Bio-Kurkumadrinks von Kumena, Rosmarin-Honig-Eis aus der Produktion von Tanne B in Fahrland, Bratapfelmarmelade aus der Manufaktur Zwergengold und Elfenstaub, Kaffee der Kaffeerösterei Havelbohne in der Lindenstraße oder ein Trüffelrisotto von André Lemke, dem Koch der "Tenne" in Neu Fahrland, kann man probieren – da dürfte für viele Geschmäcker etwas dabei sein.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) versucht unterdessen, die Stimmung bei den märkischen Bauern vor dem Überkochen zu bewahren: Er stellte sich am gestrigen Donnerstag einmal mehr auf die Seite der gegen Kürzungen protestierenden Agrarbetriebe.

Was vielen Potsdamerinnen und Potsdamern ganz und gar nicht schmeckt, das wurde am vergangenen Wochenende eindrücklich auf dem Alten Markt deutlich: Tausende waren dem Aufruf des Bündnisses "Potsdam bekennt Farbe" zum Protest gegen Rechtsextremismus und die AfD gefolgt. Potsdam setzte damit ein klares Zeichen nach den Recherchen des Netzwerkes Correctiv zu einem Geheimtreffen von Rechtsextremisten, AfD-Mitgliedern und betuchten Unternehmern im Hotel Landhaus Adlon in Neu Fahrland im November. Dort wurden unter anderem – verbrämt unter dem verharmlosenden Begriff "Remigration" – Pläne zur millionenfachen Vertreibung von Menschen mit migrantischem Hintergrund diskutiert.

Tausende Menschen protestierten am Sonntag auf dem Alten Markt gegen Rechts.

© Andreas Klaer

Für die Potsdamer Zeithistorikerin Miriam Rürup, Direktorin des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien (MMZ), ist klar: "In den nun dokumentierten Äußerungen wird explizit an die ethno-nationalistische und völkische Sprache des Nationalsozialismus angeknüpft." Im Gespräch mit meinem Tagesspiegel-Kollegen Jan Kixmüller zeigt sie historische Parallelen auf, sagt, warum insbesondere bei einer Debatte um den Entzug von Staatsangehörigkeit die Alarmglocken läuten sollten, und erklärt, wieso sie die Prüfung eines AfD-Verbotsverfahrens befürwortet. Das ganze Interview lesen Sie hier.

Aufarbeitung in Neu Fahrland beginnt

Wie man mit den Vorgängen rund um die Villa Adlon im betroffenen Ortsteil Neu Fahrland umgeht, dazu will man sich bei einer Bürgerversammlung am 25. Januar verständigen. Eingeladen hat Ortsvorsteherin Carmen Klockow, die auch bei der Großdemo gesprochen hatte. Über den Ortsteil sei in jüngster Zeit viel hereingebrochen, schilderte sie meinem Kollegen Henri Kramer. Sie habe für ihre Rede auf dem Alten Markt viel Dankbarkeit und positive Resonanz erfahren, aber auch Kritik und Klagen von Mitbürgern gehört, die sich als Neonazis verunglimpft sähen. In der Villa Adlon gehen nach Recherchen meiner Kollegen schon länger führende Köpfe der extremen Rechten aus und ein.

Was jeder Einzelne im Alltag tun kann, um sich gegen Rechts zu stellen, hat meine Kollegin Katharina Golze nach Gesprächen mit Expertinnen und Experten zusammengetragen: Zwölf konkrete Tipps zum Verhalten in Familie, auf Arbeit, am Stammtisch, im öffentlichen Raum oder in den sozialen Medien serviert Sie Ihnen hier.

Auch im heutigen Newsletter:

  • Darüber spricht die Stadt: Pro Potsdam plant Verkauf von Wohnungen
  • Die gute Nachricht: So sehen Potsdams neue E-Busse aus
  • Ausblick auf die kommenden Tage, Veranstaltungshinweise und ein Gastrotipp
  • Person der Woche: Lichtdesigner Lars Joachim, der Potsdam am 20. Januar für „Unterwegs im Licht“ in Szene setzt

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