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Potsdam zieht wieder Touristen an

© Foto: pnn/Ottmar Winter

Touristen strömen wieder nach Potsdam: Aufwärtstrend nach Coronakrise

Nach der pandemiebedingten Durststrecke kommen wieder mehr Besucher:innen in die Stadt. Zwar sind es weniger als 2019, aber die Zahl wäre noch vor ein paar Jahren als Rekord gefeiert worden.

Die Tourismusbranche in Potsdam hat die Coronakrise überwunden. Der Zustrom an Gästen nähert sich dem Niveau vor der Pandemie. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Statistischen Landesamtes für die Monate Januar bis September 2022 hervor. Demnach sind in den Beherbergungsbetrieben in der Landeshauptstadt genau 364.554 Gäste abgestiegen. Das waren 77,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der Übernachtungen legte um 53,5 Prozent auf 929.663 zu. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag folglich bei rund 2,6 Tagen. Damit war die Branche schon Ende September über dem Ergebnis des gesamten Jahres 2011 - damals hat man das als Rekord gefeiert.

Der Aufwärtstrend folgt auf eine tiefe Krise: 2021 waren zum ersten Mal seit 2003 weniger als 300.000 Gäste im ganzen Jahr gezählt worden. Diese Marke wurde schon im Sommer geknackt. Im Vorjahr konnten die Hotels monatelang nur für geschäftliche oder dienstliche Übernachtungen öffnen. Touristische Übernachtungen waren verboten. Für die zuvor erfolgsverwöhnte Branche war 2021 das zweite katastrophale Jahr in Folge. In den Jahren vor der Pandemie war die Branche von Rekord zu Rekord geeilt.

 929.663
Übernachtungen von Januar bis September

Der Vergleich mit dem letzten Jahr vor der Pandemie zeigt, wo die Branche steht. In jenem Jahr wurden zwischen Januar und September 436.492 Gäste in Potsdamer Beherbergungsbetrieben gezählt. Die Zahl der Übernachtungen lag bei 1.031.385. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 2,4 Tage. In der Statistik liegt die Branche also noch rund zehn Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Allerdings könnten der warme Oktober und die inzwischen längere Aufenthaltsdauer noch geholfen haben, die Lücke zu verkleinern.

In der Speicherstadt soll ein neues Drei-Sterne-Haus entstehen

Die Branche setzt ohnehin weiter auf Wachstum. Wie berichtet soll in der Medienstadt auf einem Areal zwischen Großbeerenstraße, Ahornstraße und Wetzlarer Straße gegenüber der Metropolishalle ein Neubau für den Hotelkonzern Hilton entstehen. Das Hotel mit 163 Zimmern soll unter der Marke Hampton by Hilton vermarktet werden und Mitte 2024 eröffnen.

In der Speicherstadt soll bald ein neues Drei-Sterne-Haus mit 190 Zimmern unter dem Label niu eröffnen. „Als perfekter Ausgangspunkt für Deine Potsdam-Erkundungstour liegt das the niu Amity nur wenige Kilometer von Havel, Innenstadt und Hauptbahnhof entfernt“, wird das direkt neben Hauptbahnhof und Havel in der Innenstadt errichtete Haus auf der eigenen Webseite beworben. Zimmer können dort ab 9. Januar für Preise zwischen 60 und 80 Euro reserviert werden. Zuletzt hatte in der Straße Am Kanal mit dem Holiday Inn Express & Suites ein Hotel mit 198 Zimmern eröffnet.

Rund 20.000 Arbeitsplätze hängen in Potsdam direkt oder indirekt an der Branche - neben den Angestellten in Hotellerie und Gastronomie sind das Mitarbeiter bei Zulieferern oder in den Schlössern, Gärten und Museen. Allerdings wird der Fachkräftemangel ein Problem für die Branche. Einige Betriebe haben deshalb beispielsweise die Öffnungszeiten in der Gastronomie eingeschränkt.

Potsdam ist mit den aktuellen Zahlen kein Ausreißer. Die Branche erholte sich landesweit. 10,8 Millionen Übernachtungen wurden im ganzen Land Brandenburg gezählt. Das waren laut Statistischem Landesamt 42,2 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Vor allem in Jugendherbergen seien die Übernachtungszahlen von Januar bis September um mehr als das Doppelte gestiegen. Die durchschnittliche Auslastung der Betten betrug im Jahresverlauf 41,1 Prozent.

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