zum Hauptinhalt
Leverkusens Torhüter Lukas Hradecky (M) hält den Pokal jubelnd hoch während seine Teamkollegen feiern.

© dpa/Federico Gambarini

Der Meister holt auch den DFB-Pokal: Bayer Leverkusen sichert sich das Double

Die Leverkusener gewinnen in einem rustikalen Finale durch ein 1:0 gegen Zweitligist Kaiserslautern auch den DFB-Pokal. Eine Halbzeit lang spielte der Sieger in Unterzahl.

Es war kein glanzvoller Erfolg für den neuen deutschen Fußballmeister, sondern ein solide erkämpfter Sieg. Denn Bayer Leverkusen musste im 81. DFB-Pokalfinale eine Halbzeit lang nach dem Platzverweis gegen Odilon Kossounou mit zehn Spielern auskommen. Es reichte aber, um den wackeren Außenseiter aus der Zweiten Liga auf Distanz zu halten.

Am Ende siegte Bayer vor 74.322 im Berliner Olympiastadion gegen den 1. FC Kaiserslautern 1:0 (1:0) und holte damit zum Saisonabschluss nach der Meisterschaft auch den DFB-Pokal.

Die Ansetzung mag in Berlin nicht alle Fußball-Fans mitgerissen haben, aber in der City West, rund um den Breitscheidplatz, war schon am Vormittag des Sonnabends einiges los. 10.000 Fans des 1. FC Kaiserslautern feierten dort und einige von ihnen shoppten auch rund um das Europacenter.

Leverkusens Spieler jubeln nach ihrem Sieg mit dem Pokal.

© dpa/Sebastian Christoph Gollnow

Ein bekannter Sportartikelhersteller verkaufte dort ordentlich Shirts mit der Latschenkiefer-Werbung, das Stück FCK-Leibchen für stolze 80 Euro. Es wäre interessant mal zu erfahren, wie viele Fan-Trikots der Klub mit der Aufschrift „Deutscher Pokalsieger 2024“ im Vorfeld hat anfertigen lassen. In jedem Fall könnten sie als Rarität begehrt sein, falls einige dieser Fan-Trikots ihnen dann irgendwo dann doch noch angeboten werden.

Ein Farbenspiel im Olympiastadion.

© dpa/Sebastian Christoph Gollnow

In Leverkusen werden sie derweil fleißig Trikots für den Double-Sieg fabriziert haben. Immerhin, denn mit den drei Titeln wurde es für den neuen Deutschen Meister ja nichts.

Es war eine Scheiß-Niederlage mit einem Tor. Aber wir werden trotzdem feiern. Das war ein unglaubliches Gefühl für uns, vor der Kurve von unseren Fans gefeiert zu werden.

Friedhelm Funkel, Trainer Kaiserslautern

Und die 0:3-Niederlage im Europa-League-Finale von Dublin gegen Atalanta Bergamo schien beim Team von Xabi Alonso anfangs des Spiels noch etwas nachzuwirken. Denn angetrieben von ihrem zahlenmäßig und akustisch klar überlegenen Anhang spielte der Außenseiter in den ersten Minuten frech nach vorn.

Kurz vor der Pause sah Bayer-Verteidiger Kossounou zu Recht Gelb-Rot

Doch das hatte sich schnell erledigt. Kaiserslautern war eben nicht Bergamo. Bayer ging nach einer knappen Viertelstunde verdient in Führung. Es war ein kerniger Distanzschuss ins Glück, der links oben einschlug. Granit Xhaka hatte ihn aus mehr als 20 Metern abgefeuert.

Leverkusens Trainer Xabi Alonso (r) jubelt nach dem Sieg mit Robert Andrich (M) und Florian Wirtz.

© dpa/Soeren Stache

Danach hätte der Meister locker nachlegen können. Leverkusen gab den Ball kaum noch her, Kaiserslautern kam kaum über die Mittellinie. Aber ein Treffer fiel trotzdem vor der Pause nicht mehr. Dafür fiel aber Lauterns Boris Tomiak nach einem heftigen Einsteigen von Odilon Kossounou, der den Gegner am Knöchel traf. Kurz vor der Pause sah Bayers Verteidiger Kossounou zu Recht Gelb-Rot, der Meister war nur noch zu zehnt.

Die ganze Saison, die ganze Reise war wunderbar.

Xabi Alonso, Trainer Bayer Leverkusen

Nun konnte es also doch noch bunt werden für Kaiserslautern gegen den dezimierten Gegner. Auch Friedhelm Funkel nahm jetzt an der Seitenlinie richtig Fahrt auf und stand auch schon mal mit den Armen rudernd knapp auf dem Spielfeld.

Enttäuschung bei den Lauterern.

© dpa/Uwe Anspach

Dabei hatte sich Lauterns Trainer anfangs noch darüber beschwert, dass sein Kollege Xabi Alonso seine Coaching-Zone verlassen hatte. Es war übrigens Funkels fünftes Pokalfinale. Zwei hatte er als Spieler bestritten, drei als Trainer. Nur einmal hat er gewinnen können, 1985 als Profi mit Bayer Uerdingen gegen den damaligen Meister Bayern München.

In der zweiten Halbzeit gab es dann allerdings für Funkel erst einmal weniger zu tun, denn das Feuerwerk brannten nur die Fans seiner Mannschaft ab. Schiedsrichter Bastian Dankert musste das Spiel für ein paar Minuten unterbrechen. Es wurde eine etwas nebulöse und nervenaufreibende Angelegenheit.

Kaiserslautern kam aber kaum zum Zug. Der eingewechselte Josip Stanisic hatte die Chance zum 2:0 für den Meister, sein Kopfball ging aber knapp am Tor vorbei. Danach wurde der Zweitligist dann etwas offensiver und versuchte es zweimal aus der Distanz, richtig gefährlich war das aber nicht.

Auch mit einem Mann weniger war Alonsos Team am Ende das bessere Team und hielt den Gegner meist in dessen Hälfte. So reichte es verdient zum zweiten DFB-Pokalsieg nach 1993 für Bayer Leverkusen. Auch wenn das Finale nicht hochklassig war, so rundete es doch die erfolgreichste Saison aus Sicht von Bayer Leverkusen gelungen ab.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false